Beiträge von Flieger

    Tja, 2500 netto selbst wenn man verheiratet ist und drei Kinder aud der Lohnsteuerkarte hat wird schwierig.
    Die Fortbildung macht schon Sinn, das heißt jetzt nicht mehr Werkschutzfachkraft sondern geprüfte Schutz - und Sicherheitskraft IHK (GSS) oder die höherklassige Fachkraft Schutz- und Sicherheit IHK.


    Um im privaten Sicherheitsgewerbe 2500 netto als Angestellter zu verdienen, fallen mir nur wenige Möglichkeiten ein:


    Wichtige Führungskräfte in Sicherheitsfirmen schaffen es manchmal in diese Lohnhöhen, einige Führungskräfte verdienen noch deutlich mehr.


    Es gibt nur noch wenige Arbeitsplätze als Sicherheitskraft, die direktangestellt bei einem Industrieunternehmen, einer Bank etc. arbeiten.
    Wer allerdings so einen Job ergattert, verdient normalerweise viel mehr pro Stunde als in einer Sicherheitsfirma für die selbe Arbeit.


    Arbeiten als Sicherheitskraft im Kernkraftwerk.
    Insbesondere als Werkschutzfachkraft, GSS oder Fachkraft Schutz und Sicherheit müßte das mit deiner Steuerklasse und deinen Kinderfreibeträgen klappen.
    Einige Kollegen von mir mit GSS und einer günstigen Lohnsteuerklasse verdienen durchschnittlich 3000 Euro netto.
    Natürlich arbeiten die auch mehr als 160 Stunden im Monat.


    Als bewaffnete Sicherheitskraft auf Handelsschiffen zum Schutz vor Piratenüberfällen.
    Hat der Bundestag vor kurzem für deutsche Reedereien und Sicherheitsfirmen genehmigt, ich kenne zwar nicht die Stundensätze und die Auslösung, ich rechne allerdings damit das die Bezahlung sehr ordentlich ist.


    Als privat angestellter Leibwächter bei einer gefährdeten und wohlhabenden Person.


    Ich schätze, das du bei deiner früheren Tätigkeit als Fallschirmjäger und Kenntnissen in unbewaffneter Selbstverteidigung mit einem guten Kurs in Personenschutz ein guter Personenschützer sein könntest.
    In dem Bereich (insbesondere bewaffneter Personenschutz) sind die Stundensätze sowohl als Selbstständiger als auch als Angestellter deutlich besser als im Durchnitt des Sicherheitsgewerbes.

    "Nein, ist es nicht. Das ist Dienstvorbereitung / Dienstübernahme.
    Auf die Idee der Bereitschaftszeit für den Zeitraum ist aber auch noch niemand gekommen. :)"


    Ich stimme Colle zu, ein verlässlicher Sicherheitsmitarbeiter sollte freiwillig mindestens 5 Minuten vor Dienstbeginn am Dienstort erscheinen.


    Meiner Meinung nach bedeutet aber das eine Anwesenheit 15 Minuten vor Dienstbeginn erwartet wird, das die Arbeitszeit sich um 15 Minuten verlägert. Diese Arbeitszeit müßte dann aber auch bezahlt werden.
    Sobald der Arbeitgeber Anwesenheit am Dienstort anordnet, ist es meiner Meinung nach Arbeitszeit.


    Und ja, ich kenne verschiedene Kollegen die sich über unbezahlte verpflichtende Anwesenheit (unbezahlte Arbeit) und unbezahlte Bereitschaften aufregen.
    Ein Kollege von mir und ich haben unter anderem deshalb eine Sicherheitsfirma verlassen und arbeiten jetzt bei Firmen, die Bereitschaftszeiten korrekt bezahlen und keine unbezahlte Zusatzarbeitszeit verlangen.

    bin fast 40 und arbeite seit 11 Jahren in der Sicherheitsbranche, davon 7 Jahre bei einer Firma in NRW.
    Nach einem Umzug nach Bayern und einigen kürzeren Arbeitverhältnissen habe ich meinem Arbeitsvermittler eine Umschulung in das Sicherheitsgewerbe abgetrotzt.
    Die war zwar viel teurer als ein Fernlehrgang zur geprüften Schutz- und Sicherheitskraft IHK den ich eigentlich wollte, wurde dafür aber von der Arbeitsagentur bezahlt nö01 .
    Deswegen habe ich jetzt die Sachkunde §34, die Waffensachkunde, Werkschutzlehrgang I und II und darf mich Sicherheitsfachkraft nennen (Die Sicherheitsfachkraft ist leider von Eckert und nicht von der IHK, deswegen nahezu wertlos :dash: ).


    Allerdings hatte ich durch den Erwerb der Waffensachkunde die Möglichkeit, mich für die Sicherheitsmannschaft eines Kernkraftwerks zu bewerben.
    Diesmal hatte ich richtig Glück und bin eingestellt worden :D .
    Die Arbeitsbedingungen sind sehr gut und die Bezahlung viel besser als in allen vorherigen Jobs.
    Zusammengefasst die bei weitem beste Arbeit die ich bis jetzt im Sicherheitsgewerbe hatte :thumbup: .

    "Seit einiger Zeit gibt es die Unsitte eines entgeltlosen Probearbeiten bei einigen Sicherheitsunternehmen.




    Meist soll da der Bewerber 4 Wochen !!! ohne Entlohnung, also umsonst arbeiten."



    Obwohl ich schon in einigen nicht sooo tollen Sicherheitsfirmen in NRW und Bayern gearbeitet habe, habe ich noch nie von 4 Wochen Probearbeiten ohne Bezahlung gehört.
    Bis auf eine Firma hat jede vom ersten Einsatztag an bezahlt, auch die Einarbeitung ins Objekt durch einen Kollegen.
    Die liebenswerte Firma die einem früheren Gebäudereiniger gehört hat mir mal 3 Tage Ausbildung für die Bewachung einer Bundeswehrkaserne nicht bezahlt :thumbdown: .
    Da ich aber zu dem Zeitpunkt länger arbeitslos mit Leistungsbezug war und der angebotene Stundenlohn (9,47€) deutlich höher war als mein vorheriger Stundenlohn, habe ich die Stelle trotzdem genommen.


    Generell ist es nach meinen Erfahrungen in NRW und Bayern nicht üblich, dass entgeltloses Probearbeiten verlangt wird.
    Selbst Neulinge im Wachgewerbe die noch keine §34a Unterichtung haben (und mit Sondergenehmigung bis zur Teilnahme an der §34a Unterrichtung beschäftigt werden) werden normalerweise ab dem ersten Arbeitstag bezahlt.
    Grund ist meiner Meinung nach ein massiver Mangel an brauchbaren Leuten, die bereit sind, auf Dauer in Arbeitverhältnissen mit recht niedrigen Stundenlöhnen und häufig beziehungsfeindlichen Stundenzahlen, Einsatzorten, Schichtplänen und Chefs zu arbeiten.
    Viele Sicherheitsfirmen brauchen ständig neue Leute, da ein großer Teil ihrer neuen Mitarbeiter entweder nicht für den Arbeitsplatz geeignet ist oder wegen der schlechten Arbeitsbedingungen selber kündigt.


    So habe ich bei einer Sicherheitsfima 4 Monate als kombinierter Seperatwachmann, Alarmverfolger, Revierfahrer, Doorman, Aufzugsbefreier, Personeneskorte, Zwangsbereitschaft und Depp für alles gearbeitet.
    In dieser Zeit habe ich 6 Leute eingearbeitet, die alle nicht mehr bei der Firma arbeiten,
    Diese Stelle hatten vor mir in 8 Jahren schon 58 Sicherheitsleute ausgeübt, der größte Teil von ihnen hat selbst gekündigt (ich habe als Nr. 59 in der Probezeit gekündigt).
    Diese Firma stellt jeden ein, der ein einwandfreies behördliches Führungszeignis hat.


    Also zumindestens in NRW und Bayern würde ich auch Berufsanfängern raten, auf Bezahlung ab dem ersten Tag zu bestehen.
    Meist ist der Arbeitskräftemangel so groß, dass die Sicherheitsfirma ganz dringend jemand braucht.
    Und ab dem ersten Tag zahlt.
    Übrigens, wer als Berufsanfänger unbezahlt probearbeitet, hat ein großes Risiko bei verschiedenen Verwendungen wieder entlassen zu werden ohne jemals einen Cent gesehen zu haben.
    In der Zeit wo ich in NRW als Revierfahrer gearbeitet habe, ist nur cirka jeder vierte von denen die ich eingewiesen habe länger als einen Monat in der Firma geblieben.
    Viele haben die Arbeit in zwei zeitoptimierten, hektischen Revieren mit häufigen Zusatzaufträgen nicht geschafft.