Beiträge von Cicero

    Am 10 März soll die Tarifkommission in Hessen über die Kündigung des Lohntarifvertrages verhandeln. Daher wäre meine Frage an alle User aus Hessen, wie Ihr die Situation einschätzt:


    Soll der TV gekündigt werden, um einen neuen abzuschließen, oder soll die Entwicklung des Mindestlohntarifvertrages abgewartete werden.? Bin gespannt auf die fachkundigen Meinungen und Ratschläge.....

    In Hessen hatten die Kernkraftwerke (Securitas Power) auch nie Probleme, ordentliche Lohnerhöhungen in Haustarifen durch zu setzen.


    Der Organisationsgrad lag über 60%, und ein Streik wäre für die Firma (und den Betreiber wegen des Atomgesetzes) ein rießen Problem gewesen.


    In sofern kann man wohl die mathematische Gleichung aufstellen:


    Je höher der Organisationsgrad, desto besser der Tarifvertrag....... :rolleyes:

    Hallo in die Runde,


    der guten Ordnung halber will ich mich dann auch mal ein wenig vorstellen:


    Ich bin seid 15 Jahren im Sicherheitsgewerbe tätig - angefangen als Aushilfe, über Revierfahrer, Objektschutz und Einsatzleiter jetzt freischaffender Künstler(=Betriebsrat) tätig.


    Bei verdi bin ich in ehrenamtlicher Funktion - und versuche so den Kontakt BR-Gewerkschaft herzustellen. (Ist nicht immer einfach)


    Bei der IHK in Frankfurt bin ich ab und zu als Prüfer für die Sicherheitsfachkraft zugange....... der geneigte Leser erkennt, ich komme aus dem Abbelwoi-Land Hessen.


    Auf das Forum bin ich ich bei der Internetrecherche nach einem Verkaufsgerücht gestoßen .... fand es informativ und nett, drum bin ich geblieben. In unserem Gewerbe ist das Internet einfach das ideale Kommunikationsmittel .... (fast) immer verfügbar, keine Pausen und recht preiswert - fast wie der Sicherheitsmitarbeiter (kleiner Scherz)


    Also jetzt ein wenig verspätet ein freundliches Hallo an alle!!!!!


    beer beer

    Nachdem der Mindestlohntarifvertrag von GÖD und verdi doch tatsächlich durch den Bundestag genehmigt wurde, hatte ich eigentlich von verdi oder den Kollegen hektische Betriebsamkeit erwartet.


    Was ist passiert? - Fast nix.


    verdi prüft laut Aussage eines Gewerkschaftssekretärs jetzt erst mal, ob man juristisch gegen das Machwerk vorgehen kann (der Entwur ist fast 6 Monate alt!)
    Die Kollegen glauben entweder noch nicht, dass es war ist, oder haben schon total aufgegeben.


    Im Osten: Feiertagszuschlag -weg
    Sonntagszuschlag - weg
    Nachtzuschlag - kastriert


    Wenn das so weiter geht, sehe ich wirklich schwarz für das Gewerbe ......

    .... die Hauptsache sind doch die Beiträge, egal in welcher Farbe..... aber wenn "C" funktioniert, sind alle glücklich und zufrieden (und hoffentlich der Admin nicht total gestresst und überlastet, wenn er jedem seine Lieblingsfarbe zur Verfügung stellen muss)

    ..... wer unbezahlte Arbeit anordnen könnte, wäre ja fein raus - früher nannte man diese Leute Sklavenhalter (Scherz)


    Mal im Ernst: Wir arbeiten auf Grundlage eines Arbeitsvertrages. Die Hauptpflichten eines jeden Arbeitsvertrages nach dem deutschen Arbeitsrecht sind für den Arbeitnehmer die Arbeitspflicht und für den Arbeitgeber die Pflicht zur Entlohnung. Das bedeutet logischerweise, dass der Arbeitgeber, der die Arbeit oder eben die Weiterbildung anordnet, auch dafür bezahlen muss.


    Bietet er eine Weiterbildung auf freiwilliger Basis an, dann sagt schon das Wort freiwillig, dass aus einem Nichtbesuch keine Konsequenzen drohen dürfen.......


    ..... der Druck auf einen einzelnen Arbeitnehmer ist bekanntermaßen aber erheblich, falls kein BR (oder vielleicht die Gewerkschaft) im Ernstfall zur Seite stehen..... ist leider so.

    Hallo,


    da der Arbeitgeber nicht über die Freizeit des Arbeitnehmers bestimmen darf, ist eine angeordnete Weiterbildungsmaßnahme genauso wie ein Dienst zu betrachten.


    Daraus folgt, dass - falls rechtzeitig angekündigt - der Arbeitnehmer zur Weiterbildung kommen muss und diese dann auch wie Arbeitszeit vergütet wird.


    (Hat unser BR schon mal unter Einbeziehung der Gewerkschaft und eines Anwalts generell geklärt, da der Arbeitgeber auch schon mal auf die Idee kam, eine geforderte Weiterbildung nicht bezahlen zu wollen. Im BGB gibts auch einen Paragraphen dazu.... Tenor: Wer die Musik bestellt, bezahlt auch......)


    Hoffe, das war jetzt hilfreich......

    In Nordrhein-Westfalen hat die Gewerbeaufsicht bei einer Wachfirma schon die Stundenzahl auf 208 pro Monat begrenzt - gemäß der europäischen Arbeitszeitrichtlinie....


    Ein Anruf bei der Gewerbeaufsicht kann auch anonym erfolgen - die kommen trotzdem (ist bei uns im Unternehmen schon passiert - allerdings nicht wegen Stunden)


    Die Sklaverei hört dann auf, allerdings brauchen einige Kollegen dann wohl einen Nebenjob. Daher sollte man sich einen solchen Schritt gut überlegen!!!!


    Gegen den mißerablen Lohn hilft dies leider auch nicht........

    Hallo,


    wichtig wären bestimmt noch die BGV A5 (Erste Hilfe) sowie für den gewerblichen Kraftfahrzeugverkehr die D29.


    Die BGV A1 als allgemeine Vorschrift sollte man auch nicht vergessen - da steht für jeden etwas drin.


    Wenn ich mal Zeit habe, versuche ich eine komplette Liste ins Netz zu stellen.........


    So long....

    Hallo,


    meines Wissens ist der Entgelttarifvertrag für Berlin/Brandenburg jetzt allgemeinverbindlich (Gültigkeit ab 1.11.2008). Schade nur, dass auch dieser es nicht auf das Mindestlohnnieveau geschafft hat. Aber vielleicht besser diesen als keinen......


    beer

    Da kann man nur noch hoffen, das die verdianer bei ihren nächsten Wahlen die Konsequenz ziehen. Allzu große Hoffnung habe ich aber nicht ........ trotzdem sehe ich verdi im Vergleich zur GÖD noch als die bessere Alternative an, und eine dritte ist zur Zeit noch nicht in Sicht

    Hallo in die Runde,


    ich bin verdi-Mitglied und war auch schon bei einigen Tarifverhandlungen dabei. Und da sind die Machtverhältnisse ganz klar: Die Arbeitgeber diktieren weitestgehend den Abschluss. Denn die wissen ganz genau, wieviel Verhandlungsmacht hinter verdi steht - diese ist eher kümmerlich.
    Von allen Arbeitnehmern im Wachgewerbe sind keine 5% organisiert.
    Von diesen "Organisierten" kommen maximal 30 zu gewerkschaftlichen Treffen, Demos etc. (in Hessen)


    Ob dieses Engagement besser wird, indem man noch eine dritte Interessengemeinschaft oder Gewerkschaft gründet, halte ich für fraglich. Dann doch lieber eine vorhandene Struktur nutzen, und den trägen verdi-Funktionären auf die Sprünge helfen.