nun denn, es gibt auch bei mir kein Rezept - irgendwie wird es immer Situationen geben, wo Du nicht weißt, wo Du Leute hernehmen sollst und dann wieder auch Wochen, wo es schwer fällt, gerade die Springer und "weniger gut ausgebildeten Mitarbeiter" unterzubringen, ohne dass irgendwer verhungert. Und dann gibt es noch die Wochen, wo man zwar Leute hat, die aber die falschen sind
5 bis 6 Leute für ein Objekt im 3-Schichtrhythmus sind schon gut ... aber eben nur auf das eine Objekt berechnet. Ist der Springer auf mehreren Objektes eingewiesen (was wohl die Norm sein dürfte), kommt es garantiert zu Überschneidungen und damit zu Fehlbesetzungen. Da braucht keiner mehr mit mir zu wetten, das ist so ... kein Ausfall kommt wirklich allein
Nicht zu vergessen auch der Umstand, dass wir alle als Dienstleister auch damit leben müssen, dass die Urlaubsplanung zu Beginn des Jahres 1A steht - und dann die lieben Kunden übers Jahr mit ihren Kündigungen und Neubeauftragungen das Personalkarussell in Bewegung setzen. Und dann haben plötzlich alle doch zur gleichen Zeit einen Urlaubsschein in der Hand und halten den dem EL unter die Nase.
Himmlisch fände ich, wenn ich es tatsächlich mit 170 bis 180 Mannstunden im Monat zu tun hätte. Da fände sich nämlich immer noch einer, der noch Hunger hat oder einen kaputten Kühlschrank. Bei Auslastungen stets an der Tarifgrenze (nein, niemals nich darüber, niiiiiieeee und nimmmer, so wahr die Erde eine Scheibe ist ) gestaltet sich das schon bedeutend schwieriger. Da geht es manchmal einfach objektiv nicht mehr, selbst wenn man 12 h als Halbtagsarbeit klassifiziert und anerkennt, dass Ruhezeiten viel zu hoch bewertet werden.
Und genau deshalb träume ich manchmal davon, dass die Vernunft über die Raffgier siegt und mehr Leute eingestellt werden würden. Aber auch in dieser Frage stellen wir uns doch in der Branche stets und ständig gegenseitig ein Bein. Wer hat denn den Mut, Vertretungen, Reserven oder Bereitschaftsdienste ausreichend mit zu kalkulieren? Irgendein Krauter oder der nächste beste Konzern meint garantiert, darauf verzichten zu können. Und schon bist Du draußen beim Ausschreibungskarussel .
Also, Du siehst, ich habe da auch kein Geheimrezept im Ärmel sondern schlage mich nur so durch den Alltag. Oft hilft einfach nur Augen zu und durch. Wer von den Kunden am lautesten schreit, wird zuerst gefüttert
Gut finde ich aber den Hinweis auf die Rolle des BR bei der Urlaubsgestaltung - genau so sehe ich es auch.