Komisch, haben die Politiker nicht begriffen was oberste Gerichte hierzu schon geäussert haben?
1. um 1986/87 hat der Verwaltungsgerichtshof Baden Würrtemberg Betreibern von kerntechnischen Anlagen auferlegt einen bewaffneten Werkschutz (WS) aufzustelllen!
Das KKW Obrigheim weigerte sich solch einen WS aufzustellen, da es der Meinung war, dass die Gefahren (terroristische/kriminelle Sabotage - Angriff) eine so grosse Gefährdung der Allgemeinheit darstelle, dass die Sicherung hoheitliche Aufgabe sei.
Das VGH BW entschied, dass jeder Betreiber, der mit seiner Tätigkeit Geld verdiene (Umsatz/Gewinn) zuerst einmal für die von seiner Anlage ausgehenden Gefahren eine eigene Gefahrenabwehr (WS) aufzubauen hat. Im konkretten Fall wurde sogar der Hinweis gegeben, dass dieser WS verpflichtet ist sogenannten hinhaltende Widerstand zu leisten habe, bis obrigkeitliche Hilfe vor Ort eintreffe. Da selbst für die Arbeitsicherheit dort (Obrigheim) verantwortlich, habe ich selbst die Zusätze zum Arbeitsvertrag gesehen (und als Waffenträger selbst unterschrieben) in denen die WFSKs zu diesem hinhaltenden Widerstand verpflichtet wurden.
2. Vor nicht alzu langer Zeit wollte das BMI (muss, da es sich um DM-Beträge handelte so um 2001 gewesen sein) von der DB AG 125 Millionen DM wg des Einsatzes der BPol (damals BGS) für die Bahn jährlich berechnen. Onkel Mehdorn stemmte sich vehement dagegen und es ging bis zum Bundesgerichtshof (BGH).
Und siehe da die Bahn musste nicht zahlen! Aber nicht weil das BGH befand, dass dies eine hoheitliche Aufgabe sei sonder - man höre und staune - weil das Bundesinnenministerium (BMI) es versäumt hatte andere Betreiber für ähnliche Leistungen zur Kasse zu bitten. Hier wurde auf den Gleichbehandlungsgrundsatz hingewiesen.
Nehme ich beide Punkte zusammen, so ist
1. Fussball zwar die schönste Nebensache der Welt (was ich persönlich nicht finde - in der jetzigen Form finde ich es privat und beruflich nur zum Kotzen) aber es wird professionel damit Kohle verdient und nicht zu wenig!
2. Würde der Staat Leute zur Kasse bitten, die ihre Vorlieben ausleben wollen (oftmals zu Ungunsten der Allgemeinheit), so wäre mehr Geld im Topf für alle!
Und last but not least
Vielleicht würden sich dann die Verantwortlichen des Fussballs (wg der hohen Kosten für die Sicherheit) auch 'mal die Argumentation der Fans mehr anhören und darauf reagieren:
Weg von der Kommerzialliesierung des Fussball (kein Profitstreben, keine hochbezahleten Fussballsöldner), hin zu mehr Engagement auf dem Platz mit "eigenen" Leuten. - Und da kann ich wieder die Fans und den Fussball akzeptieren, auch wenn ich ihren "Fan" - atismus selbst nicht nachvollziehen kann.