Beißkorb / Stoßkorb / Maulkorb

  • Aus dem Thema, das von Wupperfee, Taarna und Hereon angestoßen wurde, mach ich mal einen eigenen thread:


    Beißkorb, Stoßkorb, Maulkorb... Warum und wozu?


    ( zum " wie" habe ich in einem früheren thread schonmal eine ausführliche Anleitung zur Gewöhnung gepostet. )


    Also: unsere DH sollten natürlich allesamt Beißkorb gewöhnt sein, weil es, je nach Objekt, vom Kunden vorgeschrieben sein kann. Eine gesetzliche Verpflichtung zum Tragen eines Beißkorbes bei DH im privaten Sicherheitsdienst gibt es keine. Wird immer mal wieder behauptet, stimmt aber nicht.


    Es gibt wohl eine (BewachV) Vorschrift, bei manchen Objekten (Stichwort Öffentlichkeit) einen Beißkorb mitzuführen.


    Beißkörbe sind dazu da, etwas zu verhindern, nämlich das Beißen.


    Stoßkörbe sind dazu da, etwas zu ermöglichen, nämlich stoßen (was, je nach Hund, Korb und Training, ganz ordentliche Verletzungen hervorrufen kann).


    Ich finde nicht, dass es von Professionalität spricht, die Verletzungsabsicht, die ich mit meinem "Hilfsmittel" Hund ( mal rechtlich gesehen) habe, so sehr in den Vordergrund zu rücken. Das macht schon ein bißchen den Eindruck, als würde man es eigentlich drauf anlegen, oder?


    Ich stelle mir gerade einen Bericht vor, den der Kollege (weibliche Form bitte immer mitlesen) nach einem Vorfall mit Verletztem schreibt, der seinen Hund "mit angelegtem Stoßkorb" zu den -sagen wir: zu lauten Jugendlichen geführt hat...
    Wenn sich das der Staatsanwalt anguckt ( soll ja vorkommen, dass wir das rechtfertigen müssen, wenn unser Hund jemanden verletzt hat), dann gibt das ganz ganz viel Dudu. Und wenn's dem Richter nicht auffällt, daß da "Stoßkorb" steht - dem Anwalt vom Geschädigten fällt es auf, da könnt Ihr ganz sicher sein.


    Also Beißkorb.


    Beißkörbe am Hund sind zu dreierlei da:


    Menschen davor zu schützen, von meinem Hund gebissen zu werden.


    Meinen Hund vor den Folgen (s)einer momentanen Fehleinschätzung einer Situation zu schützen, in der ein Mensch sich dämlich verhält ( z.B. schnell/aufgeregt auf mich zu kommen, um etwa nach dem Weg zu fragen).


    Im Falle, dass mein Hund sich zu Recht einsetzt, um mich zu schützen, bleibt sein Kontakt mit dem Angreifer kurz, weil er nicht im Menschen hängen bleibt, sondern ihn wegstößt und dadurch (ordentlich) Abstand herstellt. So ist der Hund selbst besser vor dem Angreifer geschützt.
    Besonders bei Menschen auf Drogen (egal ob legale oder illegale) ist das ein unschätzbarer Vorteil.


    Natürlich ist ein ordentlicher Beißkorb so gearbeitet, dass mein Hund damit auch (!!) stoßen kann.


    Für mich ist der Beißkorb ein unverzichtbares Stück Grundausrüstung, wenn ich in Bereichen mit Kontakt zu fremden Menschen mit meinem Hund unterwegs bin.



    Wie bei Allem, gibt es auch bei Ausbildung mit Beißkorb gute und schlechte. Die Hunde, bei denen Beißkorb mit aggro-mäßigem Abdrehen verknüpft wird, werden schlecht ausgebildet. Dafür können erstmal weder Hund noch Beißkorb etwas, sondern der schlechte Ausbilder.


    Aber: der Hund ist ja nicht "einmal fertig ausgebildet" und dann ist der so und bleibt auch so.


    Wenn mein Hund regelmäßig das Anlegen des Beißkorbes mit Aggression zusammen erlebt, dann lernt er das natürlich, logisch, auch wenn da kein "Ausbilder" in dem Sinn daran beteiligt ist. Auch Menschenansammlungen, laute Wortwechsel, Betrunkene usw usf werden für einen Hund, der regelmäßig bei Randale-Einsätzen dabei ist, schnell zu Auslösern für aggressive Grundstimmung, keine Frage.


    Ganz allgemein würde ich mir sehr gut überlegen, was ich meinem AG schuldig bin, und was ich meinem Hund schuldig bin, bevor ich zulasse, dass mein Hund für ein Paarmarkfuffzich verheizt wird.


    Es grüßt, mittlerweile bei Darmstadt, eben aus dem Stau gefahren


    Kaderlid

  • ...ich frage mich wirklich mehr als oft,


    warum manche Hundeführer Hunde im Sicherheitsdienst führen, nach denen sich die Polizei die Finger schlecken würden, weil sie pure Kampfmaschinen sind, und selbst -wie du, Kaderlid, selbst schon erwähnt hast- womöglich sogar danach lechzen, in eine Situation zu kommen, wo sie ihren "Höllenhund" dann auch entsprechend präsentieren können.


    Ob dort wirklich auch Leute unterwegs sind, die sich mit ihrem Hund aufwerten wollen? Ihre eigenen Frustrationen auf den Hund übertragen? Ihre Minderwertigkeitskomplexe hierdurch kompensieren? Es "geil" finden, wenn der Hund am Durchdrehen ist?


    Ich denke viel darüber nach.


    Bis jetzt habe ich nur erlebt, dass Hundeführer, die wirklich hochgradig angriffslustige Hunde führen, es einfach "geil" finden, dass sie so sind.


    Und das finde ich :thumbdown: , auch wenn das Argument der absoluten Gehorsamkeit in Ordnung ist. Aber das ist auch nötig, weil der Hund sonst alles töten würde, was ihm über den Weg läuft...


    Ich hoffe, dass dies nur Ausnahmen sind... :S

  • Hallo Kaderlid,


    tolle Argumentation die jedem einleuchtet! Und natürlich, KENNEN sollte jeder Hund einen Beißkorb. Schließlich gibt es immer mal Situationen und Orte, wo man dem Hund einen anlegen sollte, nicht nur für Diensthundeführer.


    Hallo Chefin,


    Zitat

    warum manche Hundeführer Hunde im Sicherheitsdienst führen, nach denen
    sich die Polizei die Finger schlecken würden, weil sie pure
    Kampfmaschinen sind, und selbst -wie du, Kaderlid, selbst schon erwähnt
    hast- womöglich sogar danach lechzen, in eine Situation zu kommen, wo
    sie ihren "Höllenhund" dann auch entsprechend präsentieren können.

    ich bin mir zwar nicht wirklich sicher, ob die Polizei tatsächlich solche Kampfmaschinen will (habe da andere Erfahrungen), aber Menschen die mit einer solchen Kampfmaschine auf dicke Hose machen wollen sind wirklich keine Seltenheit. Da Sicherheitsmitarbeiter nur ein Querschnitt der Bevölkerung einer Berufsgruppe sind, tummeln sich natürlich auch da die schwarzen Schafe. In NRW greift da das Landeshundegesetz, diese Hunde sind zu einem Leben mit Maulkorb und kurzer Leine verdammt, also ist artgerechte Haltung nicht möglich. Hunde werden ja normalerweise nicht so geboren also ist da schon an deiner Theorie etwas dran, so etwas ist Geltungsbedürfnis befriedigen auf Kosten einer wehrlosen Kreatur.


    Es gibt ja unter uns (Berufsgruppe, nicht Forum) den einen oder anderen Vertreter, der bei den Fächern "Kommunikation" und "Umgang mit Menschen" geschlafen hat und sich selbst als Hilfssheriff sieht. Die sind zwar in der Minderheit, prägen aber das negative Image das wir mancherorts haben. Ein Hund mit Beißkorb hat auch ein negatives Image. Eine SMA der einen Hund mit Beißkorb führt, soll im Prinzip für den Auftraggeber das Negativimage zwecks Abschreckung nutzen, denn wie Kaderlid schon erwähnte, eine Rechtsvorschrift dafür gibt es nicht.


    Und wenn der Hund selbst es erfordert, einen Maulkorb zu tragen, weil er tasächlich sonst eine Gefahr wäre, weiß ich nicht ob er unbedingt etwas im Wachdienst zu suchen hat. Gute Nerven sollten eigentlich schon sein.


    LG Taarna

  • Hi Chefin, hi Alle,


    Also ganz ehrlich: es ist schon ein besonders Gefühl einen Hund dabei zu haben, der einem wirklich sichert. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, das wäre bei mir anders.
    Ich bin ganz echt voller Dankbarkeit und Ehrfurcht, wenn mein Hund eine brenzlige Situation ohne zu zögern annimmt und für mich bereinigt.
    Das sind große Worte, aber genau das empfinde ich, und meinen Kollegen geht das bestimmt genau so.


    Das wichtigste Instrument, um brenzlige Situationen gar nicht erst aufkommen zu lassen bzw im Vorfeld schon professionell zu händeln, hängt allerdings nicht an meiner Leine, sondern sitzt zwischen MEINEN Ohren!


    Nur habe ich glücklicherweise wenig Grund, mich machtlos oder unterprivilegiert zu fühlen, und habe daher ein normales, gesundes Selbstwertegfühl aufbauen können, was Raum für zivilisiertere Gesinnung lässt. Das ist bei vielen Kollegen /Kolleginnen halt nicht so. Schade drum, aber erstmal nicht zu ändern.


    Aber interessant ist die Frage schon, und bestimmt haben sie sich viele schon gestellt. Warum nur sind Leute so? Was steckt dahinter?


    Hier kommt Kaderlids Kurzkurs in Psychologie für Wachmuckel:


    Psychologisch gesehen, basiert so eine Lebenseinstellung auf einem tiefen Gefühl der Machtlosigkeit und der Erfahrung, meist schon vom Kleinkindalter an, die eigene Umwelt, die eigene Situation gar nicht oder zumindest nicht positiv beeinflussen zu können.


    Selbstwirksamkeit heißt der Begriff dafür.


    Danach strebt jedes Lebewesen, und Menschen(kinder) ganz besonders.


    Wird einem Kind die Möglichkeit verwehrt, sich als selbstwirksam empfinden zu lernen ( z.B. durch prekäre wirtschaftliche Verhältnisse zu Hause, Bildungsferne, gewaltsame "Erziehungs"-Methoden, psychische Probleme der Bezugspersonen usw usf), dann entsteht daraus ein Charakter, der zeitlebens "zu kurz gekommen" bleibt und Befriedigung in kurzfristigen, heftigen "Beeinflussungen" seiner diekten Umwelt empfindet (nichts anderes ist ja Gewalttätigkeit), da er/sie es nie erfahren hat, anders, positiv, langfristig zu beeinflussen.


    Voila, da haben wir sie, die bekannten schwarzen Schafe, die leider immer noch einen großen Teil unserer (Sicherheitsdienst-) Herde ausmachen.


    Da die politischen Verhältnisse sich immer mehr in eine Richtung entwickeln, die solche Mißstände begünstig oder sogar produziert, werden wir das Problem so schnell auch nicht los. Die politischen Bedingungen ändern, das wäre das Einzige, was wirklich Abhilfe schaffen würde. Da sehe ich persönlich aber eher schwarz.


    Mit gutem Beispiel voran gehen. Das kann kurzfristig vielleicht etwas ändern. Vorbild sein. Das ist das, was ich versuche.
    Deswegen bin ich ja so froh um unser waches DHF- Forum mit vielen Aktiven, die auf dem richtigen Weg sind, im Großen und Ganzen.




    Zu den "Kampfmaschinen": Hmmm, da muss ich unserer Kollegin Taarna recht geben. Die allermeisten von denen sind in der Tat nur nervenkrank (wir arbeiten ja auch viele DH, ich weiß also schon, wovon ich rede). Für den "echten" Polizeidienst sind die unbrauchbar, weil die nur viel Getöse machen, wenn's ernst wird, aber den Rückwärtsgang einlegen - was durchaus nicht nur "rückwärts laufen" meint, sondern auch "nach hinten beißen", wenn's vorn zu enge wird!
    Solche Hunde sind eine Plage und dem geübten Auge einfach nur lächerlich. Das trifft aber dann auch auf deren HF zu.


    Ich bin fast versucht, eine Anekdote zu schreiben ( mag ich ja eigentlich sonst eher nicht...): ja, ich mach das mal. Ausnahmsweise. Ist ja Sonntag und ich darf faul sein und muss nix schaffen...


    Das Thema: unterschätzt auch mal unsere "Klienten" nicht ...


    Citystreife, 1 SMA, 1 Hf'in mit Hund. Kleinstadt im Speckgürtel von Frankfurt/M. Zwei nennenswerte "Problemgruppen". Jugendliche nordafrikanischer Herkunft (Maghreb-Staaten) auf der einen und Russland-Deutsche der 2. Generation auf der anderen.


    Na ja, was soll ich sagen, natürlich gibt das immer mal Stress. Mit den Gruppen, zwischen den Gruppen; zwischen den "Bürgern" und den Jugendlichen ganz allgemein.
    Viel, was an Kriminalität in Frankfurt selbst dem Verfolgungsdruck ausweicht, findet hier statt. Also: immer was los, auf unserem Objekt.


    Die HF'in war eine von denen, die ich oben beschrieben habe, ich war damals als Fahrerin und Begleitperson dabei.
    Der Hund (ihr eigener) tobte an der Leine und gebärdete sich wie wild, auch wenn eigentlich gar kein Anlass war, wir also z. B. nur mit den Jugendlichen reden wollten, um sie etwa aufzufordern, ihren Müll nicht liegen zu lassen.
    Die HF'in, selbst ständig mitten im Weltkrieg gegen alles und jeden (die ihr alle mindestens nach dem Leben trachteten) war sehr stolz auf ihr kleines Nervenbündel und daher entging ihr, wie die Jugendlichen sie mitsamt ihrem Hund wie am Nasenring durch die Arena geführt haben und sich darüber kaputt gelacht haben, wie gut das geht.
    Abwechselnd wurde der Hund mit Bällchen oder Stöckchen zum Spielen angereizt, dann wieder zu mehreren zum "Abdrehen" gebracht.


    Die "Buben" haben den Hund echt auf Herz und Nieren getestet, die hatten das besser drauf wie so mancher Ankäufer für Diensthunde.
    Das ist mir übrigens nicht nur dort passiert, dass auch mein Hund von "Klienten" gestestet wird!


    Ja, die Kollegin und ihr Privatkrieg gegen "unsere Buben".


    Sie war dermaßen beschäftigt, ihren Brummkreisel an der Leine zu bändigen, der immer wilder nach allem und jedem geschnappt hat (eben auch nach ihr... Beißkorb war aber drauf, ist also nix passiert), dass das Ganze regelmäßig zu einem wirklichen Spektakel ausgeartet ist.
    Klar war mir das auch sehr peinlich, wenn ich gehört und gesehen habe, wie abschätzig und respektlos wir auch von den Bürgern behandelt wurden - die haben uns gemieden als hätten wir den Aussatz! Wir haben ja auch eine echt lächerliche Figur abgegeben, wir drei...


    Aber was wollte ich machen? Ich war neu im Sicherheits-Job, neu bei der Firma, neu auf dem Objekt - die Kollegin, die die älteren Rechte hatte, hatte durchgesetzt, dass sie ihren (unausgebildeten Hund mit viel "Naturschärfe"...) in den Dienst mitnehmen konnte, und meiner, gut ausgebildet, daheim auf dem Sofa lag.


    Nachdem die Jugendlichen daran ihren Geschmack gefunden hatten, musste sie, zum Schutz der Kollegen und vor sich selbst, vom Objekt abgezogen werden. Die Jungs hatten es echt stellenweise übertrieben, und sie hat sich gelegentlich nicht mehr aus dem Auto getraut.


    Lange nachher noch haben sich die Jugendlichen die Filmchen auf ihren Handys angeschaut, die sie von der HF'in und ihrem Hund gedreht hatten, und hatten viel Spaß dabei. Ja, sie haben sie uns dann auch mal gezeigt. Na na, habe ich gesagt, eigentlich macht man das aber nicht....


    Mal ganz ehrlich: ist doch auch bißchen lustig, die Anekdote, oder?


    Natürlich ist so etwas sch... für den Hund, klar. Armes Tier. Und, je nach Objekt kann so ein Verhalten auch extrem gefährlich für die SMA sein.


    Es grüßt ( heute faul)


    Kaderlid

  • Taarna


    Klar, einen unberechenbaren Hund braucht auch die Polizei nicht, ich meinte ja damit auch nur, dass die Polizei -im Gegensatz zum Sicherheitsdienst- den Hund auch schicken darf.


    Manche Hundeführer sind mir mehr als suspekt. Bzw. ich hab teilweise ein mulmiges Gefühl in deren Nähe....


    Genau deshalb kam mir der Gedanke, warum denn ein Hundeführer im Sicherheitsdienst unbedingt einen auf Aggression gezüchteten und auf höchster Ebene ausgebildeten Hund nutzen muss...


    Übrigens: eine Frage, die ich meinen Kollegen seinerzeit mal stellte, war:


    "Was ist denn, wenn euch etwas passiert? Und der Hund steht neben euch und will alles töten, was in eure Nähe kommt? Du bist vielleicht nicht mehr in der Lage, dem Hund Befehle zu geben, und wir müssen z.B. erste Hilfe an dir leisten. Aber WIE DENN?" - LANGES SCHWEIGEN.


    Antwort des einen HF: "Den nächsten Tierarzt anrufen und den Hund narkotisieren oder erschiessen lassen."


    Der andere antwortete: "Den Hundewagen mit geöffneter Klappe heranfahren und hoffen, dass er da reinspringt."


    Beide jedoch waren sich sofort einig: "Uns kann dann keiner helfen, solange der Hund lebt und noch bei uns steht. Denn er hört auf nichts und niemanden ausser auf uns und wird alles angreifen, was sich nähert. Und mit angreifen meine ich nicht verjagen, sondern die hören nicht eher auf, bis du keinen Mucks mehr machst."


    Ja, danke schön.


    Regt zum Nachdenken an, oder?


    P.S: unsere HF züchten ihre Hunde selbst und bilden sie auch aus. Sie sind keine Rum-reich-Hunde. Jeder bringt seine eigenen Hunde mit. Deshalb erschwert es die Situation noch mehr.

  • Hi Chefin, hi Alle,


    Also ganz ehrlich: es ist schon ein besonders Gefühl einen Hund dabei zu haben, der einem wirklich sichert. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, das wäre bei mir anders.
    Ich bin ganz echt voller Dankbarkeit und Ehrfurcht, wenn mein Hund eine brenzlige Situation ohne zu zögern annimmt und für mich bereinigt.
    Das sind große Worte, aber genau das empfinde ich, und meinen Kollegen geht das bestimmt genau so.

    Hi Kaderlid,


    diese Empfindungen teile ich definitiv. Hinzufügen möchte ich noch, dass es mich ebenso fasziniert, wie meine Hunde mich lesen und anhand meiner Gestimmtheit sich auf jede Situation einstellen. Sie merken sofort, wann sie sich anspannen müssen, wann sie sich entspannen dürfen, wann sie entspannt bleiben dürfen.


    Deine Anekdote ist sehr unterhaltsam, trotz des eigentlich traurigen Hintergrunds. Genau so eine Kollegin mit einem solchen unausgebildeten, unkontrollierten Hund ist kürzlich in unsere Firma eingetreten. Sie ist gerade vom 3. Objekt verbannt worden. Der Hund ist jedoch von den Anlagen her ein ganz Talentierter. Aber fehlende Bindung zum HF plus fehlende Erziehung und Ausbildung machen ihn zur Plage. Ihre Begründung warum der Hund keine Bindung hat: er litt unter Wachstumsbeschwerden bis zum 10. Monat und deshalb konnte sie keine Bindung aufbauen und ihm nichts beibringen. WIE BITTE? Dazu sagen wir jetzt mal nichts, oder? Wir denken uns unseren Teil dazu, wie gut man gerade Bindung aufbauen kann, wenn der junge Hund ruhig gehalten werden muss...


    Das schlechte Image von Sicherheitskräften in der Öffentlichkeit ist wohl auch darin begründet, dass die "weniger seriösen" Kleinfirmen einfach jeden nehmen, der sich abzocken lässt. Das sind nicht gerade die mit Schulabschlüssen und Berufsausbildung. Das sind genau die aus deinem "psychologischen Profil". Das Negative prägt Vorurteile. Ich selbst hatte diese Vorurteile, deshalb wurde ich auch 8 Jahre lang erfolglos angeworben. Na gut, habe natürlich vorher besser verdient, ich sollte ja auch nur mit meinem Hund am Wochenende im Stadion nebenbei jobben, aber trotzdem. Dann lernte ich SMA kennen, die ein super Auftreten und echt klasse ihren Job gemacht haben, höflich und freundlich, und die änderten meine Meinung.


    In der Firma in der ich arbeite, halten sich Profilneurotiker nicht lange. Die meisten Kollegen sind etwas älter, viele Frührentner in der "Anpassung" (Zechenschließungen!), eben Leute die schon mit beiden Beinen im Leben stehen. Und unsere "Jungen" sind gut erzogene, selbstbewusste Leute die eine Ausbildung haben bzw gerade ausgebildet werden, mit sehr sympathischer Ausstrahlung. Aber sobald wir mit anderen Sicherheitsfirmen zusammenarbeiten, treffen wir immer mal wieder den Schlag Mensch, der unsere Branche in Verruf bringt. Davon distanzieren wir uns aber auch so deutlich wie möglich!


    LG Taarna

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