unentgeltliches Probearbeiten

  • Seit einiger Zeit gibt es die Unsitte eines entgeltlosen Probearbeiten bei einigen Sicherheitsunternehmen.


    Meist soll da der Bewerber 4 Wochen !!! ohne Entlohnung, also umsonst arbeiten.


    Natürlich ist das nichts weiter als das Ausnutzen der schlechten Arbeitsmarktsituation.


    Ganz Übel wird es aber, wenn die entsprechenden Firmen dann noch nicht einmal in der Lage sind das entsprechende Formular einiger maßen zügig aus zu füllen, damit man wenigstens das Fahrgeld ersetzt wird.


    In diesem Zusammenhang kann ich nur vor der Firma XXX warnen. Ich laufe denen jetzt schon 3 Wochen wegen den Fahrkosten hinterher. Statt aber einfach das Formular auszufüllen wird man nur vertröstet:



    • ist mit der Post unterwegs


    einige Tage später



    • geht heute noch mit der Post raus


    zwei Wochen später



    • geht heute noch mit der Post raus


    3 Wochen später



    • muss in der Post verloren gegangen sein.


    Vor einigen Tagen hat das Arbeitsamt denen das Formular erneut zugefaxt....und natürlich ist es immer noch nicht in meinen Briefkasten. Auf Nachfragen reagieren die inzwischen patzig und beleidigt.



    Wer vom H4 Satz lebt kann sich wohl ungefähr ausmalen was es bedeutet ca. 200 vor zu strecken und dann dem Geld wochenlang hinter her zu laufen.



    Ich möchte euch deshalb nur vor dem Unternehmen warnen.


    Da man dort voraussichtlich seinen Lohn genauso hinterher läuft werde ich natürlich nicht da arbeiten und ärgert mich das ich denen soviel Zeit (und Geld) geschenkt habe



    Vom Threadersteller selbst bemerkt, daher Firmenname entfernt. colle

  • unabhängig von den Stilblüten die das "Probearbeiten" aktuell in der Branche verbeitet, und 4 Wochen sind da noch nicht mal das maximum..., bin ich Praktika grundsätzlich positiv gegenüber eingestellt. Sowohl vor einer Einstellung, als auch als Orientierungshilfe vor einer Fortbildung (z.B. SKP).


    Es ist immer eine Frage was der AG daraus macht...

  • Natürlich ist das nichts weiter als das Ausnutzen der schlechten Arbeitsmarktsituation


    Welche schlechte Arbeitsmarktsituation?


    Schlecht ist sie höchstens noch für Arbeitgeber, zumindest in meiner Region hier findet sich kaum noch geeignetes Personal. Wenn bei uns jetzt ein Mitarbeiter kündigt, haben wir erst mal ein Problem diesen adäquat zu ersetzen. Das, was bei uns jetzt noch arbeitslos ist kann man in vielen Fällen getrost als "Satz" abtun. Also die, die tatsächlich nicht arbeiten wollen.


    Wir gehen daher auch dazu über, probearbeiten zu lassen. Allerdings nicht über einen Zeitraum von Wochen, sondern nur ein oder zwei Schichten - auf diese Weise können wir wenigstens ein klein wenig einschätzen, ob der Bewerber was taugt. Papier sagt viel und auch wieder nichts aus. Die schönsten Zertifikate und Urkunden bringen wenig, wenn der Bewerber keine Lust zum arbeiten hat.
    Der Bewerber läuft bei uns dabei zusätzlich mit, ersetzt also keinen der regulären Mitarbeiter. Eine Einsparung an Lohnkosten kann uns daher nicht vorgeworfen werden.

  • Ich persönlich halte von dieser blödsinnigen Probearbeiterei gar nichts. Entweder ich mache ein Praktikum, mit einem Praktikumsvertrag und da sind dann die entsprechenden Belege für Fahrkosten bei Vertragsabschluss auszufüllen, oder die Firma stellt mich ein. Schließlich gibt's ja die Probezeit von gesetzlich mindestens vier Wochen. Bei einer Firma, die mir mit Wochenlangem Probearbeiten kommt, muss ich davon ausgehen, dass die Firma sich meine Arbeitskraft gar nicht leisten kann, dann fang ich da erst gar nicht an.

  • Ich denke, man muß da eine sehr klare Trennlinie zwischen Praktikum und "Probearbeiten" ziehen.
    Wir haben regelmäßig Praktikanten, die mit einem entsprechendem Vertrag und einer klaren Aufgabenstellung zu uns kommen. Der Einsatz der Praktikanten erfolgt - solange nicht zumindest die Unterrichtung vorliegt - immer als Doppel in der Schicht, also ganz gewiß nicht selbstänig.
    Von den "Probearbeiten" habe ich zwar auch schon gehört, jedoch bin ich mir noch nicht einmal sicher, ob da nicht doch durch den Arbeitgeber gezahlt werden muß. Wäre sicher grenzwertig und einen Test vor dem Arbeitsgericht wert. ;)


    Ansonsten kann ich badisch_nsl nur mal wieder zustimmen. So überlaufen ist der Arbeitsmarkt mit guten Mitarbeitern im Wachdienstbereich nun auch nicht mehr. Da muß man schon sehr genau verlesen, um mal "was Passendes" zu finden.

  • " sondern nur ein oder zwei Schichten "


    das finde ich auch völlig in Ordnung. Man schaut (...von beiden Seiten) ob es klappt. Alles was darüber hinaus geht ist, unbezahlt, nicht in Ordnug.


    Das ich dann aber noch den Fahrkosten hinterher laufe, find ich schon "unterirdisch".

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