Lehrgang über Bildungsträger

  • Hallo erstmal! Habe mich hier einfach mal angemeldet, weil ich hoffe ein paar Fragen beantwortet zu bekommen :)


    Und zwar geht es um die Sachkundeprüfung mit weiteren Qualifikationen, darunter Brandschutz, Waffensachkunde (und ein wenig mehr, spare ich mir hier aber mal) über eine Bildungseinrichtung, finanziert durch den Bildungsgutschein vom Arbeitsamt. Dauert ca. ein halbes Jahr mit Praktikum.


    Ich könnte jetzt noch einiges mehr erläutern aber möchte erstmal generell fragen, was hier fachkundige von soetwas halten. Mein Eindruck nach einem Gespräch mit der Leitung ist ja eher gespalten.
    Einerseits viel zu gut um wahr zu sein, klingt dafür auf den ersten Blick nach Bauernfängerei für Leute die sich von Arbeitsplatzzusagen beeindrucken lassen. Es wurde viel positives über die Beziehungen zu mehreren Firmen in der Branche berichtet und mit interessanten Jobmöglichkeiten "geködert" (sag ich jetzt mal salopp). Dazu gibt es wie schon angesprochen auch einen Arbeitsplatz sicher bei bestandener Prüfung und auch die Praktikumsstelle zu wechseln bei Nichtgefallen wäre kein Problem.
    Desweiteren wurde von einer Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit, was ich eigentlich angestrebt habe und welche dort auch angeboten wird, abgeraten. Begründung waren die längere unbezahlte Ausbildungszeit, welche am Ende auch keine besser bezahlten Jobs garantieren könne und die Möglichkeit, nach der Sachkundeprüfung und einiger Zeit im Beruf ja auch den Berufsabschluss noch machen zu können falls man dann noch Interesse daran hat.


    Bin wie gesagt jetzt eher verunsicherter als vorher. Möchte auch nicht auf Details eingehen in aller "Öffentlichkeit". Bin weiterhin an diesem Berufsfeld interessiert und weiß nicht so recht was ich davon halten soll.


    Welche Fragen kommen bei euch auf, womit ich die Seriösität solch eines Angebotes noch genauer prüfen kann? Bin auf eure Antworten gespannt!



    cheers
    Klausmaus

  • Hallo Klausmaus!


    Erst mal willkommen im Forum hier!


    Das Folgende stellt meine ganz persönliche Meinung aus meiner vielleicht einseitigen Sicht eines Einsatzleiters dar und kann natürlich durch andere und vor allem besser informierte User jederzeit widerlegt werden:


    Unsere Firma dient auch als Praktikumsbetrieb verschiedener Bildungsinstitute in der Region. In der Regel kommt es bei uns über die Praktika nicht zu einer Direkteinstellung in der Firma. Dies hat verschiedene Gründe, auf die man vielleicht in einer PM eingehen kann. Meine Erfahrungen besagen, dass von 20 Praktikanten in der Firma vielleicht 1 - 2 eingestellt werden, weil sie ins Firmenprofil passen und gerade Leute gebraucht werden.


    Im Gespräch mit den Praktikanten der verschiedensten Bildungsinstitute bekam ich mit, wie den Leuten teilweise Sand in die Augen gestreut wird. Das fängt schon mit der Sachkunde an. Sie stellt in meinen Augen - und eigentlich auch in den Augen des VdS und der BG - nur eine etwas bessere Lehrunterweisung dar, die man auch schneller abschliessen kann. Die reine Sachkunde dauert knapp 14 tage Unterrichtung und kein halbes Jahr. Natürlich kann man den Lehrgang erheblich ausdehnen und "Zusatzqualifikationen" mit anbieten, die jedoch nicht immer anerkannte Abschlüsse darstellen.
    Du führtest z.B. die Waffensachkunde an. Was nutzt Dir z.B. eine Bestätigung des Bildungsinstituts, dass Du teilgenommen hast an der Ausbildung, wenn Du die Prüfung vor einer Prüfungskommission der Ordnungsbehörde hättest ablegen müssen? Richtig, Du kannst die Wand damit tepezieren.


    Nun will ich die Bildungsinstitute nicht schlecht machen, auch sie machen nur ihren Job und sollen damit auch ihr Geld verdienen. Nur das gerede, Du könntest die FKSS später nachholen und Dich anderweitig weiter qualifizieren kostet Dich im Endeffekt - wieder aus meiner ganz persönlichen Sicht - nur mehr Zeit und Geld. Sicher kannst Du Dich weiter qualifizieren, aber mit einer soliden Ausbildung stehen Dir die Möglichkeiten auch im Wachgewerbe weiterzukommen eher offen.


    Zum Abschluß gleich noch einmal der Hinweis: Ich hatte mit dem Beitrag nicht vor, die 34a-ler, SKP oder sonstwie qualifizierten Kollegen zu diskriminieren, sie leisten überwiegnd eine gute und solide Arbeit, ohne sie ist eine ordentliche Arbeit auch aus meiner Sicht kaum möglich. Die SKP und auch der einfache 34a-Schein bilden die Möglichkeit, als Quereinsteiger im Wachgewerbe Fuß zu fassen.

  • Hallo Klausmaus,
    ich will ebenso wie Mecklenburger die Bildungsträger nicht allgemein nieder machen und auch nichts schlechtes nachsagen;


    Jedoch habe ich schon selbst schlechte Erfahrungen gemacht indem ich einen 8-monatigen Weiterbildungskurs absolviert habe, mit dem ich eigentlich meine Zeit verschwendet habe...
    Das einzige, was mir persönlich dieser Kurz gebracht hat, war eine Art Vorbildung um an anderen Kursen leichter den Einstieg zu schaffen!


    Ich rate Dir, Dich nicht auf die Versprechen der Leitung zu verlassen!
    Auch wenn manche Bausteine der Weiterbildung sinnvoll sind,
    lass es Dir schriftlich geben, dass die für Dich wichtigen Elemente und Zertifikate anerkannt werden (besonders die Waffensachkunde!)
    frage eventuell bei anderen Arbeitgebern der Branche an, wie Sie Zertifikate dieses Bildungsträgers bewerten
    und kümmere Dich während der Weiterbildung, solltest Du sie machen, selbst um einen Arbeitsplatz für die Zeit danach....

  • Obwohl oder gerade, weil ich selbst schon für einige Bildungsträger Leute vom AA auf die Sachkunde vorbereitet habe, halte ich diese "Weiterbildung" für einen großen Schwachsinn.


    Erstens braucht kaum einer im privaten Wachgewerbe wirklich die Sachkunde gemessen an der Gesamtzahl der Mitarbeiter.
    Zweitens wird durch viele Bildungsträger im Wissen um das bisschen Lehrstoff mehr als in der Unterrichtung viel künstlich aufgebauscht, was dann später erst recht viele nicht brauchen oder was letzlich nicht anerkannt wird, weil die Falschen unterrichtet oder "geprüft" haben
    Drittens ist eine Schweinerei, das die AA den Bildungsträgern ohne Sinn und Verstand das Geld in den Rachen schmeißen - erst recht, wenn man die Durchfallerquoten bei den eigentlichen IHK Sachkundeprüfungen erlebt. Da is doch eindeutig was faul, wenn wie selbst erlebt bis zu 80 % und mehr nicht bestehen! Und die Jungs waren nicht doof und haben alle die deutsche Sprache beherrscht.


    Fazit: wenn das AA oder Du Dir was Gutes tun will, dass soll es die Umschulung zur Servicekraft, zur Fachkraft oder eben zur geprüften Sicherheitsfachkraft bezahlen. Mit dem Abschluss hast Du später wenigstens eine Chance auf dem Arbeitsmarkt, Deine Familie auch ernähren zu können und sie trotzdem ab und an zu sehen (nennt man angeblich Famienleben sowas)


    Ach ja, das Praktikantenunwesen in Deutschland gehört endlich abgeschaff. Das ist in meinen Augen Sklaverei pur. Ich bin froh, dass wir als Firm das nicht mitmachen. Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Praktikant als Lernende Mitläufer tätig war. Die haben immer schön kostenneutral vollwertige Arbeit zu leisten gehabt, auch wenn sie nicht wussten, was sie da gerade tun.


    Nun wird es aber Zeit, dass auch mal einer was Positives schreibt ... :D

  • Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Praktikant als Lernende Mitläufer tätig war.



    Hi micashi!
    Da Du was Positives lesen willst: Bei uns werden die Praktikanten entsprechend eingesetzt, nicht alleine, immer als Mitläufer. Hört sich vielleicht blöde an, aber ist tatsächlich so.
    Hat dann beim entsprechenden Einsatz natürlich auch den Vorteil, dass immer eine "Sicherungskraft" dabei, das will ich nicht mal leugnen. Aber da sind die Vorgaben durch die Geschäftsleitung sehr eindeutig zu und werden auch eingehalten.

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