Beiträge von Taarna

    Ein geschickter Hund ist kein geworfener Stein. Fakt ist, in NRW sieht es so aus: helf ich der Oma indem ich den Hund schicke weil der schneller ist als ich, hetze ich in dem Moment meinen Hund auf einen Menschen der mit 100%iger Sicherheit gebissen also verletzt wird. Die Polizei erscheint, benachrichtigt das Ordnungsamt weil mein Hund in zusammenhängender Bebauung freigelassen wurde und während die meinen Hund beschlagnahmen, werde ich abgeführt. Auch wenn sich alles für mich wegen Nothilfe in Wohlgefallen auflöst, der Hund sitzt erst mal in der Verwahrungsstelle und entweder wird der schneller euthanasiert als ich eine Verfügung erwirken kann oder ich bekomme ihn freigeklagt unter der Auflage, ihn nur noch mit Maulkorb führen zu dürfen, meinen Garten 2,5m hoch einzäunen zu lassen was bei uns in der Siedlung nicht erlaubt ist und deshalb darf der Hund nicht einmal im eigenen Garten ohne Maulkorb und Leine laufen...


    Noch Fragen?

    Hier ist die Rede von "Hund auf Distanz schicken", d.h. Hund ein Gebäude/Objekt nach Eindringlingen abstreifen lassen und einem flüchtenden Täter auf eine Distanz den Hund zwecks Angriff zu schicken.

    Zitat

    Also ich glaube das driftet langsam in die Notwehrschiene, die war aber hier nicht ausschliesslich gemeint.




    Eher die Situation, wo ein ertappter Täter (Dieb, Einbrecher) abhaut.
    Und der Hundeführer denjenigen ohne Hund nicht vorübergehend festnehmen
    könnte.


    Auf Distanz ist jedoch kein gegenwärtiger Angriff gegeben, es sei denn mit einer Waffe die auf Distanz effektiv ist. Wenn einer in 20m Entfernung einen Schlagstock schwingt, habe ich nicht die Befugnis den Hund zu schicken, weil der Angriff (noch) nicht gegenwärtig ist. In dem Moment wo der auf mich zurennt ist die Gegenwärtigkeit des Angriffs gegeben.


    Kleiner Scherz am Rande: da ich unter 1,60 bin, gilt dann bei mir wohl jedes Mittel als verhältnismäßig das ich gegen normalwüchsige Menschen einsetze, oder? :D

    Ich lehne mich auch mal entspannt zurück und warte auf eine verständliche Erläuterung für diese Worte:


    Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden


    in Zusammenhang mit Schicken eines Hundes weil ich ja offensichtlich diese Worte nicht so gut verstehe. Leider kamen ja keine expliziten Ausführungen zum Thema von den Sach- und Fachkundigen. 8)

    Hallo Chefin,


    Zitat

    Gibt es so etwas wie eine Aufsichtsbehörde auch bei der Hundeausbildung?

    Theoretisch ja. Erst mal sind es die Hundesportverbände, die Prüfungen abnehmen. Aber das ist ja keine Behörde sondern nur eine Instanz, die den Ausbildungsstand überprüft. Behörden kommen dann zum Zug, wenn dein Hund auffällt. Dazu reicht in NRW, dass dein Hund einen anderen angreift oder einem Kaninchen nachsetzt. Hunde die in "gefahrdrohender Weise Menschen angesprungen haben", wobei das subjektive Empfinden eines Menschen als ausschlaggebender Faktor des Begriffs "gefahrdohend" gilt, können mit sofortiger Wirkung vom Ordnungsamt mit vorläufigem Maulkorb und Leinenzwang belegt werden und werden zum Wesenstest zitiert. Der ist in NRW so gestaltet, dass ein Hund mit arttypischem Verteidigungsverhalten aus Meutetrieb den schon nicht bestehen kann. Die erwünschte Fluchtreaktion ist darüber hinaus etwas, das so ganz und gar nicht dem benötigten Verhalten des Hundes entspricht. In Bayern z.B. und den meisten anderen Bundesländern ist das etwas anderes.


    Spätestens bei einem Vorfall im Dienst würde, so vermute ich, sich auch die BG einschalten. Aber eine Behörde, die vorab kontrolliert ob eine persönliche Eignung zur Hundeausbildung vorliegt, gibt es nicht. Außer dass man in NRW Listenhunde erst erwerben darf, wenn man einen behördlichen SKN vorzuweisen hat und bei der Kategorie 2 (Hunde ab 40 cm Stockmaß oder 20 kg) diesen SKN in den ersten Monaten nach Anschaffung erwerben muss. Wer vor 2001 Hunde dieser Kategorien hatte, hat Bestandsschutz als Hundehalter.



    Zitat

    Da wir ja kurz das Thema hatten, dass zivilscharfe Hunde im
    Sicherheitsdienst gar nicht geführt werden dürfen, frage ich mich, gibt
    es eine Stelle, die kontrolliert, ob der Stand der Hundeausbildung auch
    dem Bedarf entspricht?

    Wie beschrieben, Hundesportvereine und bei Vorfällen Ordnungsamt bzw. BG


    Zitat

    Ein Privatmann braucht doch nicht unbedingt einen Hund, der in den
    Beißarm fliegt, oder in anderer Art und Weise als Schutzhund ausgebildet
    wurde.




    Ich meine damit nur, dass man ja nicht unbedingt eine vierbeinige potentielle "Waffe" kreieren muss, wenn es nicht sein muss.

    Das ist auch meine Meinung und eigentlich ziehe ich immer folgenden Vergleich hinzu: Kampfsportarten!


    Ob nun Boxen in verschiedenen Varianten oder Budo-Kampfkünste, dort werden Techniken trainiert und gefeilt, der Geist mit dem Körper in Einklang gebracht. Ziel ist der sportliche Wettkampf. Natürliche Aggressionen werden durch Konzentration in ritualisierte Handlungen kanalisiert, psychologisch ausgedrückt. Aggressivität wird dabei eher abgebaut statt gefördert. Ob der Kampfsportler letztendlich seine Fertigkeiten missbraucht um anzugreifen und Leute zu verletzen/töten, ist eine Frage des Charakters und der Psyche, nicht der erlernten Fähigkeiten. Ich kenne Boxer und Kampfsportler, die gehen Konfrontationen am liebsten ganz aus dem Weg und haben eher Angst, sich mal verteidigen zu müssen weil sie wissen, wie schnell eine Abwehrhandlung zu ernsten Verletzungen führt wenn der Gegner mit ihnen nicht vertraut ist.


    Schutzdienst ist eine ritualisierte Kampfhandlung, in der die natürliche Aggression eines Hundes auf den Beutearm kanalisiert wird. Das Verfolgen und Beißen selbst muss man einem Hetzjäger und Beutegreifer nicht beibringen. Die Verteidigung seines Hundeführers hat aber damit nicht viel zu tun, denn das ist nicht Beute- sondern Meutetrieb. Der kann bei guten Sporthunden durchaus nur schwach ausgeprägt sein. Der kann bei schlechten Sporthunden sehr gut ausgeprägt sein. Eben eine Charakterfrage. Unter dem Deckmantel des Schutzhundesports wird sicher auch vereinzelt die Aggressivität gefördert, Problem ist dann halt nur dass man schlechte Karten bei Prüfungen hat, denn jeder Sportprüfung ist eine Wesensprobe vorgeschaltet.


    Zitat

    Viele spielen das Thema als "Sport" herunter, aber meiner Meinung nach
    sind manche Dinge, die ich bei Ausbildungen sehe, mehr als unnötig.
    Zumindest alles, was mit Personen zu tun hat. Stellen und verbellen, und
    sobald sich der Typ bewegt, rein in den Arm. Oder in den flüchtenden
    Helfer reinfliegen.

    Überflüssig vielleicht für das Bewachungsgewerbe oder dem privaten Hundehalter, aber man sollte diesen Sport mal als das sehen, was er tatsächlich ist: eine Selektionsprüfung für Gebrauchseigenschaften. Reduzier das nicht aus den Schutzdienst, denn dieser Sport besteht aus 3 Abteilungen. Über den Sport werden Suchveranlagungen, Unterordnungsbereitschaft, Triebstärke, Belastbarkeit und Selbstsicherheit beurteilt. Und weil ja mehr Hunde diesen Sport machen als in Dienst oder Zucht gebraucht werden, hat man einen Überblick über die genetische Festigung der Zuchtlinien also Familien der für die Zucht selektierten Einzeltiere. In anderen Ländern herrschen andere Zustände, und da braucht man andere Typen Hund und da diese Länder ihre Diensthunde hier in Europa kaufen, muss man auch für deren Bedürfnisse selektieren.


    Also gibt es wieder die Kluft zwischen antrainiertem und angeborenen Verhalten. In Deutschland betreiben selbst die Behörden "nur" Aggressionsförderung unter hohen Anforderungen an die Führigkeit und den Gehorsam, mit dem gleichen Hundepotential betreiben Behörden anderer Länder Z.B. Nahost aber auch USA Aggressivitätsförderung unter Vernachlässigung des Gehorsams, einzig und allein darauf ausgerichtet ihren Hundeführern das nackte Leben zu schützen. Dort sterben aber auch deutlich mehr Hunde im Dienst.


    Hoffentlich ist dieser FB-Link aufrufbar Israeldogs



    Zitat

    Denn meiner Meinung nach wird dann der Gehorsam umso wichtiger und bedeutender, weil so ein Hund auf Angriff trainiert wurde.

    Jetzt mal genau nachgedacht: wenn dieses Nachschicken tatsächlich ein Training auf Angriff wäre, warum sollte der Hund ausgerechnet in die härteste, uneffektiveste Stelle beißen? Ein Hund der auf Angriff trainiert wird, geht überall hin wo er gelernt hat, sein Opfer schnell flachzulegen und das sind Beine, Weichteile, Rücken. Natürlich ist der Gehorsam wichtig, aber in dem Moment wo der Hund einen Hetzärmel nicht loslässt hat das den gleichen Stellenwert wie ein Bällchen nicht abgeben zu wollen. Maßgeblich ist der Gehorsam zuhause und im Dienst. Wenn mein Hund eine Zivilperson fixiert, die sich auffällig verhält, ich aber das Verhalten richtig einordne und erkenne, dass er nur seiner Freundin zuwinkt, muss ICH die Situation über den Gehorsam klären indem ich ihn abstelle. Die Kommandos hat der Hund natürlich auch sportlich konditioniert bekommen beim herantreten in der Bewachung, deshalb ist es für mich einfach das einzufordern. Aber wie soll ich meinen Hund wie im Sport jemanden nachschicken können? Der kommt zwar da an, springt aber möglicherweise ins Leere weil er den Ärmel als konditionierte Angriffsfläche nicht findet.


    Ergo: das muss man üben. Zivilschutzdienst ist aber verboten. Nicht verboten ist, simulierte Überfälle zu trainieren auf Leinendistanz, um den Gehorsam im Ernstfall zu erarbeiten.


    Mal ein Beispiel nebenher: Meine Omi (=älteste Hündin) hat schon immer Leute auf Distanz gehalten, war aber auf dem Hundeplatz freundlich zu jedermann. Über 9 Jahre war sie bei ihrer letzten Sportprüfung, und nun trainiert sie in unserer Trainingsgemeinschaft für Diensthunde auf einem Hundeplatz für die DGPO. Damit tut sie sich mehr als schwer, sie ist so im Sportmodus dass sie aus dem Beuteverhalten gar nicht herauskommt. Im Objekt ist sie ein anderer Hund. Nun versuchen wir krampfhaft, ihr als Beute die Vollschutzjacke schmackhaft zu machen. Nun haben wir sie wenigstens so weit dass sie den linken Ärmel der Jacke, da wo früher der Ärmel war, greift. Auf dem Hundeplatz zeigt sie eine komplett andere Persönlichkeit und so geht es vielen Hunden, die dual geführt werden. Sie weiß eben, dass mir dort keine Gefahr droht. Ich sehe das nicht unbedingt als Schwäche.


    Zitat

    Aber können das alle Privatleute?

    Nein, können sie nicht. Auch das ist eine Frage des Charakters. Manchen ist die eigene Profilneurose eben wichtiger als das Wissen um seine Rechte und Pflichten, manche haben einfach nicht das Talent sich in eine fremde Art einzufühlen, manche haben Eigenschaften die ihnen im Weg stehen, sich Wissen anzueignen und umzusetzen.

    Zitat

    Mir wäre am liebsten, wenn man auch Leute vom Platz wegschicken würde,
    die mit ihrem Hund kommen und sagen: so, ich will, dass mein Hund in den
    Ärmel fliegt oder auf Kommando Leute fängt. Da müsste die Antwort sein:
    ohne Grund ganz bestimmt nicht!

    Ich kenne mittlerweile keinen Verein mehr, in dem ein Hund ohne Grundgehorsam oder ein Hundeführer ohne Prüfungsambitionen am Schutzdienst oder an Triebförderungsübungen teilnehmen darf. Liegt aber vielleicht auch daran, dass NRW das härteste Landeshundegesetz hat.

    Zitat

    Wie gesagt, gibt es eine Art Ausbildungs (vor-) Kontrolle, wo jemand
    entscheidet, ob ein Hund einen gewissen Ausbildungsstand überhaupt
    braucht?

    Nein, leider nur begrenzt. Wobei ich es bei dienstlich geführten Privathunden noch viel verwerflicher finde als im Schutzhundesport, wo eine Begleithundeprüfung mit Verhaltenstest vorgeschaltet ist. In meiner Trainingsgruppe zum Beispiel gibt es ohne BH kein Schutzdiensttraining, Junghunde dürfen sobald der Grundgehorsam stimmt ein wenig Beutespiel mit einem Keilkissen machen. Dabei wird sogar schon das Aus und Abstellen spielerisch konditioniert.


    Manche Firmen haben einen Sachkundigen nach BGV C7, einen Hundeführerausbilder. Dieser entscheidet wohl idR über Eignung des Hundeführers und des Hundes für den Einsatz. Zu dieser Ausbildung bin ich angemeldet. Welche Pläne damit verbunden sind weiß ich nicht, ich fühle mich halt nur geehrt dass die mich dafür ausgesucht haben und so viel Geld in mich investieren und will die Erwartungen erfüllen, welche das auch sein mögen.


    Ich hoffe meine Ausführungen haben deine Fragen soweit klären können :)


    LG Taarna

    Chefin, das sind keine ausgebildeten Schutzhunde, sondern Gefahrhunde.


    Die Hunde bei der Polizei können durchaus unterscheiden zwischen Dienst und Freizeit. Unsere Diensthunde sollten das auch unterscheiden können und da sowohl Polizisten (soweit die Behörde das gestattet) als auch Sicherheitsdienstmitarbeiter oft mit diesen Hunden nebenher Sport machen, müssen sie unterscheiden können zwischen Dienst, Sport und Freizeit.


    badisch_nsl: § 33 StGB Notwehrexzess

    Dazu fällt mir eigentlich nur eine Angriffsart ein, die ein Rechtfertigungsgrund vor Gericht sein könnte: wenn jemand eine Schusswaffe auf mich richtet. Aber trotzdem werde ich mich dafür dann vor Gericht verantworten müssen und wehe das Ding war ne Atrappe, dann habe ich die A...karte.


    Schuster, bleib bei deinen Leisten, sag ich da nur. Lieber Rückzug antreten und die blausilbernen Ex-Grünen anrufen. ;)

    Danke Goofy, endlich mal einer der mein Startposting versteht. Dieses Problem existiert auch wirklich nur bei diesem Einsatz. Wir waren auch schon bei anderen Unternehmen als Subs tätig, weil denen die Hundeführer fehlten. Teilweise hochriskante Dinge waren dabei. Aber wir durften zur Toilette wann wir wollten, und der angeforderte Personalbestand war so bemessen dass keine Bewachungslücken entstanden. Genaugenommen wurde wir behandelt wie die MA der Hauptfirma, bekamen sogar den Kaffee für lau. Muss ich nicht haben, war aber mal schön! pssst01


    Worauf ich beim Eingangsposting noch gepfiffen habe ist die Tatsache, dass nur die MA der Subs die Posten haben, die brisant sind und daher nicht verlassen werden dürfen. Nur sie haben das Problem, nicht zur Toilette, nicht essen und trinken zu dürfen. Die eigenen Leute haben die "guten" Posten, dürfen sogar rauchen gehen wann sie wollen und trinken Kaffee auf Firmenkosten. Also zusätzlich noch völlige Ungleichbehandlung. :thumbdown:


    Ob ich nun eine Dackelblase habe oder nicht ist dabei völlig unerheblich. Als ungeeignet für den Job bezeichnet zu werden weil man nicht 6 Stunden einhalten kann finde ich doch reichlich lächerlich. Sozialkompetenz sollte da doch das höherwertige Qualifikationsmerkmal sein :dash:

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    Etwas Anderes it es aus meiner Sicht, den Hund einzusetzen, um z.B. Nothilfe zu leisten.

    Wenn du keine Waffe trägst, geht das noch als Rechfertigungsgrund durch wenn du Glück hast. Aber je nach Bundesland schießt du dir mit einem Einsatz deines Privathundes sehr schnell selbst ins Knie :wacko: Natürlich kräftig auf Kosten des Hundes. Von lebenslangem Maulkorbzwang bis zum Einschläfern kann alles passieren, ist es das wert? Mal ehrlich: wie hoch ist die Chance, dass ein im Dienst genutzter und dafür auch geeigneter Hund den behördenüblichen Wesenstest besteht? Meiner Meinung nach Null. Ehrlich gesagt, bei der einen oder anderen Überprüfung würde ich mal sagen: wenn er das besteht, nehme ich ihn nicht mehr mit.


    Auf der rechtlich sicheren Seite bist du nur, wenn dein angeleinter Hund Wahrnehmungs- und Meldeaufgaben gut ausführt, gehorsam ist und bei einem direkten, gegenwärtigen Angriff auf dich persönlich kompromisslos verteidigt.


    Nicht nur in NRW... Aber bei uns ist es noch schlimmer. In NRW zählt fast jede Diensthundeprüfung als "Abrichtung auf Zivilschärfe".

    Zitat

    Die Mehrheit aller Werkschutzmitarbeiter

    Bitte beim Thema bleiben, hier geht es um Veranstaltungsschutz im Stadion als Subunternehmer. Das hat nichts mit Werkschutz zu tun sondern ist ein Fall von Arbeitnehmerüberlassung im Veranstaltungsschutz.

    Hallo Chefin,


    ich glaube ich habe hier schon mal an anderer Stelle erwähnt, dass sich zu viele halbwissende Kollegen in unserem Gewerbe tummeln, so wie auch zu viele wesensschwache oder schlecht ausgebildete Hunde. Man kämpft in diesem Gewerbe tatsächlich an vielen Fronten, sei es um angemessenen Lohn, Einhaltung der Arbeitsschutzgesetze oder gegen das Negativimage, das wir einigen wenigen Kollegen verdanken. Sag diesem Kollegen doch einfach mal, dass ein Hund keine Maschine ist und manchmal seine Entscheidungen selbst trifft, trotz Ausbildung. Es gibt einige die das noch nicht wissen. :rolleyes:


    LG Taarna

    eindeutig und im Bewusstsein, mir einige neue "Freunde" zu machen: Unter diesen Bedingungen hast Du einfach den falschen Job.

    Ja? Warum? Weil ich das nicht machen kann wofür ich auch gar nicht eingestellt wurde? Ich habe schon Objekte bewacht, an denen meine jüngeren, (angeblich) fitteren männlichen Kollegen konditionell abgekackt sind, weil ich mit 3 eigenen Diensthunden als einzige die geforderten Streifengänge nachts ohne Verstöße gegen Gesetze und Verordnungen erfüllen konnte. Ich bin im falschen Job? Weil ich in 6 Stunden mal zum Pott muss und etwas zu trinken brauche? Ja nee is klar... lol02 Falls du es nicht gemerkt hast: Sicherheitsdienst ist ein vielseitigeres Aufgabenfeld als nur Aufpassen, dass Absperrungen nicht überwunden werden. Das gleiche wäre, wenn ich sage, weil du keine Diensthunde ausbilden kannst, hast du nichts im Sicherheitsdienst zu suchen, weil du nicht alles kannst und der Kollege neben dir nun seinen Hund ausbilden muss, weil du keinen hast.


    Und nochmal: ich rede nicht von Pausen, sondern von der Verrichtung der Notdurft und Trinken.


    Und so ein bisschen solltest du deinen Ton überdenken, bevor du auf Absenden drückst. Ich komme aus dem Paradies, selbst Personalleiterin in einem Bauunternehmen gewesen zu sein, habe eine kaufmännische Ausbildung und weiß, wie man die Stundensätze für Leiharbeiter errechnet. Und was anderes als ein Leiharbeiter bist du nicht in dem Moment, wo man dich für eine andere Firma einsetzt. Ich arbeite ja nicht für einen Dauer-Sub-Krauter ohne eigene Objekte, NSL und Veranstaltungen. Das ist eine nette Zusatzeinnahme, die man so groß wie moglich ausfallen lassen will, notfalls auf Kosten der eigenen Leute. Habe ich damals auch gemacht, aber "meine" Leutchen mussten dafür nicht eine Einschränkung ihrer Arbeitsbedingungen in Kauf nehmen.


    Gruß, Taarna

    Na wenn der einzige Grund ist, dass Toilettengänge nicht unterbunden werden dürfen, ist das kein Grund über einen Jobwechsel nachzudenken. Zumal mir keiner erzählen kann, dass das rechtlich einwandfrei ist. Aus gesundheitlichen Gründen keine Wechselschicht, d.h. Nachtdienste machen zu dürfen ist eine andere Angelegenheit, da Bewachung ja vorrangig in der Nacht stattfindet. Frage ist, ob man überhaupt noch arbeitsfähig ist, wenn man Medikamente nehmen muss mit den beschriebenen Nebenwirkungen, die eindeutig auch auf fehlende Fahrtüchtigkeit hinweisen.


    Es gibt so einige Erkrankungen, auf die man nicht kaputtgeschrieben wird. Z.B. Diabetes, das ist eine der häufigsten. Wo sollen die denn alle arbeiten? Warum sollen Bewachungsunternehmer die alle aussortieren? Weil die nicht 6 Stunden auf dem Fleck stehen und auf Essen, Trinken und Toilettengänge verzichten können? Solche Arbeitsanweisungen gibt es eh nur in unserer Branche. Sinn machen die eh nicht, weil in dem abgerechneten Stundensatz ist der finanzielle Spielraum für Springer und Pausenablösungen enthalten. Arbeitskräfte aus Gewinnsucht mit solchen Anweisungen verheizen ist unnötig, hätten die mehr A... in der Hose würden sie ihre Westen in die Ecke schmeißen und gehen.


    Ich denke mal trotz meiner Weigerung zu Stadioneinsätzen bin ich für meinen AG eine wertvolle Arbeitskraft, dieses Gewerbe ist vielseitig. Sonst würden sie nicht in meine Weiterbildung investieren.


    LG Taarna


    PS: Als DHF und Hundesportler verfüge ich über reichlich teure Thermokleidung, aber für einen Einsatzort an dem auch noch Farbwünsche bestehen kaufe ich mir nicht noch einen Satz dieser sauteuren Ausstattung! Ich verdiene Tariflohn!!!

    ...und falls das Argument mit einheitlicher Kleidung zwecks Erkennbarkeit kommen sollte: Erkennbar ist man dann meist noch immer, denn die Ordner im Innenraum haben meines Wissens noch immer die farbigen Warnwesten über der eigentlichen Kleidung an.

    Zufällig besitze ich keine reinschwarze outdoorfähige Winter-Regenkleidung und sähe auch nicht ein, mir die für mehr Geld zu kaufen, als netto bei diesen gelegentlichen Einsätzen herauskäme. Ich bin eine Frau Ende 40, die zwei Kinder geboren hat, die medizinisch empfohlene Trinkmenge aus Gesundheitsgründen niemals unterschreiten darf und deshalb definitiv keine 6 Stunden ohne Toilette auskommt. Männliche Kollegen mögen einen Gynäkologen befragen, warum das so ist. Fazit: mit mir nicht!

    Na dass man nass bis auf die Haut bei Temperaturen knapp über 0 da stehen muss, weil man keine Schutzkleidung gestellt bekommt, kann aber doch auch nicht normal sein, oder?

    Bitte stellt euch folgendes Szenario vor:


    Dienst im Fußballstadion, 5-6 Stunden. Strömender Regen bei Temperaturen knapp über 0. Regenfeste oder warme Kleidung wird nicht gestellt. Du stehst an einer Position im Spielfeldbereich, der Witterung ausgeliefert. Über die gesamte Arbeitszeit ist Essen und Trinken verboten. Ablösung zur Toilette kommt nicht. Verlässt du den Posten um Notdurft zu verrichten, wirst du abgemahnt.


    Sind das Arbeitsbedingungen, mit denen man klarkommen muss? Ist man ein Weichei, wenn man nicht 5-6 Stunden einhalten kann?


    Oder sollte man sich dagegen wehren?

    Ja richtig. Das darf man nie vergessen, dass niemand von denen hier wirklich freiwillig ist. Nur mit dem was man am Leib tragen kann zu flüchten, seinen Besitz und große Teile seiner Sozialkontakte hinter sich zu lassen um in eine unbekannte Welt zu flüchten dessen Sprache man nicht versteht... Wie groß muss die Not da wohl sein? In vielen dieser Länder ist die Staatsgewalt der größte Feind des Volkes, also Uniformierte, und einige davon haben sogar Hunde die sie auf Menschen hetzen. Muss ja gruselig für die sein, dann nachts vor ihrer Barackentür plötzlich einen Uniformierten mit Hund zu sehen.

    Hilft dir bestimmt nicht aber ich habe Erfahrung mit einem Hundeplatz, der über das Gelände eines Asylbewerberheimes führt. Wenn Übungstage sind, ist es immer seeeeehr ruhig da. Die haben bestimmt Schutzdienst gesehen und denken, die Hunde da gehen auch zivil. Dort leben vorwiegend Flüchtlinge aus Afrika und Nahost.


    Eine Parallele wird es geben: da Leute aus Asylbewerberheimen Flüchtlinge sind, schätze ich dass die durch Uniformierte mit Hund sehr beeindruckt werden. Man sollte da wohl ein wenig feinfühlig sein und vermitteln, dass man auch zu deren Schutz da ist.


    Zu Deiner Frage: Ja, der von Taarna beschriebene Beißkorb ist Top, nutze ihn für meine Hunde ebenfalls. der Preis um die 70 T€uros sollte nicht abschrecken, er ist sein Geld wert.

    Er ist zz. im Angebot für 46.95, da sollte man schnell zugreifen! ;)

    Hallo Uwe,


    wenn ich deine Frage richtig verstanden habe, möchtest du Tips welcher Beißkorb der geeignetste ist. An deiner Stelle würde ich einen Lederbeißkorb mit Stahlbügel nehmen, da der Hund mit diesem im Ernstfall effektiv zustoßen kann. Ich selbst bevorzuge dieses Modell, dass zusätzlich mit einem Neoprenpolster ausgestattet werden kann, welches Druckstellen vermeidet und schnell gelöst werden kann bei Bedarf:


    Julius K9 Beißkorb


    LG Taarna