Beiträge von an

    Habe eine gerade Information erhalten über das Ergebnis:


    Die Tarifkommission hat mehrheitlich (angeblich 15:6) für den Sanierungstarifvertrag gestimmt.


    Es ist passiert was zu erwarten war, der Druck auf die gewählten TK- Mitglieder und die Angst waren einfach zu groß das Ruder noch rum zu reißen.
    Jetzt bleibt alle Hoffnung bei den Verdi- Mitgliedern in der nun durchzuführenden Abstimmung in allen SL- Betrieben.
    Und danach, sollten diese mehrheitlich über das ganze Unternehmen hinweg zustimmen, dann in den Gremien der Gewerkschaft Verdi (Clearingstelle, Bundesvorstand)....


    Wer jetzt noch wartet und nicht einttritt, um auch mitzubestimmen, der sollte danach am besten auch nichts mehr sagen.

    @ Bote


    Deine Sorgen sind vollkommen nachvollziehbar, das Nicht- Wissen wie es weiter geht, wenn SecurLog tatsächlich Insolvenz anmelden muss.
    Es ist auch die Angst vor der Angst. Mit Deiner eigenen beruflichen Historie hast Du ja einige Erfahrungen gemacht und auch die schlimme Phase des Übergangs von Securitas zur Heros mit erlebt, und dann zur Securlog. Auch dazwischen lag eine Zeit der Ungewissheit, eine Zeit die jedem von euch Sorge bereitet hat.
    Ich weiß nicht, ob ich zu Deiner Beruhigung werde beitragen können, ob ich Deine Sorgen werde mindern oder Dir nehmen können, aber ich möchte das nicht unversucht lassen.


    Zunächst möchte ich Dir berichten, das die Gesamtbetriebsräte der Unternehmen Unicorn und Kötter bereits feste Absprachen mit ihren Unternehmen getroffen haben, für den Fall das SL tatsächlich in die Insolvenz muss, werden neue Mitarbeiter nur von SL übernommen.


    Du zweifelst an, dass alle 3.300 Mitarbeiter der Securlog wieder einen neuen Arbeitsplatz bei einem anderen Unternehmen bekommen.
    Diese Zweifel sind nicht unberechtigt, insbesondere im Overhead, also im Verwaltungsbereich würde es schon zu größeren Synergieeffekten kommen, denn
    alle anderen Unternehmen haben ja auch eine funktionierende Verwaltung. Dort wird es also sicher eine Reihe geben, die nicht im Gewerbe werden bleiben können.


    Anders sieht es aus im produktiven Bereich. Eure Touren bei SL sind nach meinen Informationen gut gefüllt und ziemlich ausgelastet.

    Es würde im operativen Bereich Tourenoptimierungen geben, sicherlich. Jedoch sind die Kapazitäten der einzelnen Touren irgendwo auch begrenzt, durch Versicherungsauflagen, geltendes Arbeitszeitrecht, Ladevolumen etc.


    So sind nach Erfahrungen in der Vergangenheit höchstens 15-20 % Synergieeffekte für die Unternehmen durch Tourenoptimierungen möglich.


    Über diese 15-20 %, lieber Bote, darüber müssen sich alle Beteiligten am Markt natürlich Gedanken machen und Lösungen suchen. Die ersten diskutierten Ansätze bei den Betriebsräten sind, dass künftige Mehrarbeit nur noch dann genehmigt werden soll, wenn keine Bewerber aus dem Unternehmen SL mehr zur Verfügung stehen. Dies soll sicher stellen, das wirklich alle Mitarbeiter, die bei der SL beschäftigt sind, bzw. ggf waren, nahtlos ein Anschlussarbeitsverhältnis bekommen können.


    Es ist nicht so, dass die Betriebsräte sich keine Gedanken machen, sie sind entschlossen und haben längst Ihre Pfeiler in die Erde gerammt.


    Grenniw hat hier irgendwann einmal gepostet, das breite Diskussionen um das bunte Preiskalaidoskop nicht zielführend sind, denn sie ändern nichts.
    Ich muss ihm diesbezüglich recht geben, den gerade diese Preiskalkulationen, wie sie erfolgen liegen überhaupt nicht im Machtbereich der abhängig Beschäftigten. Wenn Unternehmen sich entscheiden, Monopoly zu spielen, dann hat niemand dort Mitbestimmungsrechte, die Mitarbeiter nicht, die Betriebsräte nicht, niemand. Allerdings ist natürlich die Situation so wie sie ist, weil Monopoly gespielt wird, weil Kapitaleinlagen der Eigner in die Preispolitik einkalkuliert wurden, die die Eigner aber nun nicht mehr bringen wollen, trotz Milliardengewinne (G&S).


    Das unerträgliche an der Situation ist, dass SecurLog nun die Zeche dafür von den Beschäftigten einfordert, die nicht gefragt wurden wie man sich am Markt verhält. Eine reduzierung der Löhne im Unternehmen SecurLog hat nicht nur Auswirkungen auf die Beschäftigten bei SecurLog, sondern auf alle 8.000 Beschäftigten, die von ihrem Einkommen leben müssen.
    Entgeltsteigerungen werden künftig kaum mehr verhandelbar sein, und natürlich fordern alle Unternehmen dann auch die sofortige Gleichstellung im Wettbewerb, also ebenfalls eine Absenkung der Betriebskosten (Lohnkosten), die den größten Kostenblock im Dienstleistungsbereich naturgemäß darstellen.


    Hier beginnt sich dann das Rad zu drehen, denn das würde natürlich unmittelbar Auswirkung auch auf die Preise für die Dienstleistung in unserem Markt haben. Profiteure sind am Ende nur die Kunden, bezahlen werden das die Beschäftigten.


    Gerade deshalb ist es wichtig, dass alle Unternehmen am Start die gleichen Bedingungen haben, denn sonst sind sie nicht untereinander wettbewerbsfähig.
    Die Höhe des Lohns ist dabei eigentlich vollkommen unwichtig, denn es ist einzig und allein die Grundlage der Kalkulation. Der Kunde nutzt nur einfach die Wettbewerbssituation für sich aus.
    Würde ein Stop 30 Euro kosten, würden sie ihn auch bezahlen. Weil es aber Anbieter gibt, die ihn auch für 12 Euro machen, haben sie eben die Wahl und spielen die Unternehmen auch gegeneinander aus.


    Lieber Bote, glaube nicht daran, denke nicht einmal daran, das bei Zustandekommen eines Sanierunstarifvertrag für SerurLog die Mitarbeiter alle bei SecurLog bleiben können.
    Bereits jetzt ist der SecurLog nämlich bekannt, das ihre größten Aufträge spätestens im nächsten Jahr weg brechen werden. Die Verträge mit anderen Unternehmen sind längst verbindlich unterzeichnet.


    Bei einem Zustandekommen eines SanierungsTV steht im Verband zur Entscheidung an, das Unternehmen SL auszuschließen. Es wäre ein schwer wiegender Verstoß gegen die BDGW- Satzung, der BDGW hat diese Folge auch bereits aufgezeigt. Nun schauen wir auf die daraus resultierenden Folgen, die da sind,
    Ausschluss aus dem Bieterverfahren z.B. bei Sparkassen und vielen Banken, Aufträgen aus der öffentlichen Hand, wie Komunen, Land und Bund.


    Alles in Allem wird das zu schweren strukturellen Einbrüchen und Veränderungen führen, die sehr wahrscheinlich erst recht zur Aufgabe und Insolvenz führen werden.


    Verliert das Unternehmen so scheibchenweise seine Substanz, wird scheibchenweise auch das Personal entlassen.
    Zuerst die neueren, jüngeren, ohne Kinder, ohne Unterhaltsverpflichtungen.
    Sie werden schnell einen neuen Arbeitsplatz bei einem Wettbewerber bekommen, denn die Unternehmen brauchen die Leute für die neuen Aufträge unbedingt. Du weißt selbst, das die Kapazitäten in unserem gewerbe nahezu immer bis zum oberen Limit ausgreizt sind und den Beschäftigten viel abgefordert wird. 8- Stunden Touren sind eher die Seltenheit.


    Wenn Deine These stimmen sollte, das nicht für alle Beschäftigten ein neuer Arbeitsplatz bei Wettbewerbern zur Verfügung steht, dann wäre es in der Tat so, dass diejenigen, die am längsten im unternehmen SecurLog verbleiben, aufgrund der Sozialen Gesichtspunkte, am Ende dann in die Röhre schauen.


    Der Weg muss in unser aller Sinn ein ganz anderer sein.
    Das Gewerbe muss weg von Dumpingpreisen, die Kunden müssen Preise akzeptieren, die erforderlich sind und auch den Dienstleistungsunternehmen Gewinne ermöglichen. Gewinne macht in unserer Branche seit Ende der 90 er niemand mehr. Alle haben mit dem Preiskampf ihre Not.


    Die zukunft der Branche soll anders sein als sie es ist, 15 Euro Lohn sind angemessen, 40 Stunden Arbeit muss doch reichen, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.

    [quote author=Holger link=topic=7584.msg69309#msg69309 date=1253110264]
    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass da 12 Leute verhandeln und ich dann weniger Lohn akzeptieren muss ... Und das ganze ohne meine Unterschrift!!! Ist das denn wirklich so einfach?
    [/quote]


    Die Antwort ist Ja! Und auch Ja !, ohne Deine Unterschrift. Erhälst Du ein bestimmtes Einkommen aufgrund eines geschlossenen Tarifvertrages, sind die Tarifvertragspartner frei, andere Vereinbarungen zu treffen, die unmittelbar auch Wirkung entfalten.
    Das ist die normative Wirkung eines Tarifvertrages. Tarifrecht !!


    Tarifverträge entfalten zwingende Normen und wirken unmittelbar auf die begründeten Arbeitsverhältnisse.

    Wenn es einen klar bezeichneten Lohn in Deinem Arbeitsvertrag gibt, dann gilt das individuell mit Dir vereinbarte, nach den Grundsätzen der freien
    Vertragsverhandlungen. Dazu müssen die jeweiligen Bedingungen klar bestimmt sein.


    Oberhalb des Tariflohn dürfen nämlich jederzeit Vereinbarungen zwischen den Arbeitsvertragsparteien getroffen werden.
    Will der Arbeitgeber von solchen Abreden zu Ungunsten der Arbeitnehmer wieder weg, geht dies nur mit einer Änderungskündigung,
    gegen die Du Dich beim Arbeitsgericht dann mit einiger Aussicht auf Erfolg zur Wehr setzen kannst.
    Vertrag ist Vertrag, es sei denn er verstößt gegen die guten Sitten oder höherrangiges Recht.


    Dann gilt nicht ohne weiteres ein nun neu abgeschlossener Vertrag, mit wem auch immer.


    Aber Vorsicht ist das Gebot der Stunde. Solltest Du eine Änderungskündigung einmal erhalten, musst Du spätestens innerhalb von 3 Wochen dagegen Klage eingereicht haben. Innerhalb dieser Frist muss die Klageschrift dort beim Arbeitsgericht eingegangen sein, sonst wird die Änderung auch ohne Deine Zustimmung nach der gesetzlich zu beachtenden Kündigungsfrist wirksam.


    Eine Änderungskündigung ist immer eine Kündigung des Arbeitsverhältnissen insgesamt, verbunden mit dem gleichzeitigen Angebot des Arbeitgebers, das Arbeitsverhältnis unter geänderten Vertragsbedingungen fort zu setzen.


    Du hast dann folgende Möglichkeiten :



    1. Du akzeptierst die Änderung der angebotenen Arbeitsbedingungen und unternimmst nichts. Dann gelten nach fristablauf die neuen vom Arbeitgeber angebotenen Bedingungen.


    oder


    2. Du akzeptierst die Arbeitsbedingungen nur unter dem Vorbehalt der gerichtlichen Überprüfung, ob die Änderung nicht sozialwidrig sind. Dann musst Du aber innerhalb der drei Wochen eine Feststellungsklage beim Arbeitsgericht eireichen, das die Änderung der Arbeitsbedingungen sozial nicht gerechtfertigt sind. Sodann musst Du das Arbeitsverhältnis zunächst bis zum Abschluss des Verfahrens vor dem Arbeitsgericht unter den geänderten Bedingungen hinnehmen. Stellt das Arbeitsgericht die Sozialwidrigkeit der Änderung der Arbeitsbedingungen durch ein Urteil fest, was wahrscheinlich ist, dann gelten die Änderungen als nicht erfolgt und es ist eine Nachvergütung fällig. Du bist also so zu stellen, als seinen die Änderungen von Anfang an nicht erfolgt.


    oder


    3.


    Du akzeptierst die Änderungen auch nicht unter dem Vorbehalt . Sodann endet das Arbeitsverhältnis theoretisch zum Kündigungstermin.
    Wiederum müsstest Du Dich gegen diese Beendigung auch innerhalb einer Frist von 3 Wochen beim Arbeitsgericht zur Wehr setzen, mittels einer Kündigungsschutzklage, sonst endet das Arbeitsverhältnis zum fristgerechten Kündigungstermin.


    Achtung :


    Das Kündigungsschutzgesetz kommt nicht in Kleinbetrieben zur Anwendung. Ausser dem musst Du mindestens 6 Monate dem Unternehmen angehören, sonst wirkt das Kündigungsschutzgestz ebenfalls nicht auf Dein Arbeitsverhältnis.

    Ein neuer Vertrag muss auch erst dann geschlossen werden um wirksam etwas zu verändern, wenn der Vertrag konkret etwas anderes besagt.


    Wenn z.B. in Deinem Arbeitsvertrag vereinbart worden ist :

    "Es gilt der jeweils zur Anwendung kommende Tarifvertrag"


    dann wird sich der Arbeitgeber ohnehin darauf berufen, dass es ja genau so auch arbeitsvertraglich vereinbart ist, das der jeweils gültige zur Anwendung kommt und das der jetzt gültige sei.
    Von Seiten des Arbeitgebers besteht also zunächst keine Not, irgendwelche Vertragsänderungen den Mitarbeitern abzuverlangen.


    Eine Chance, gleichwohl Ansprüche nach dem Flächentarifvertrag gerichtlich obsiehend einzufordern sehe ich da nicht mehr.


    Anders sähe es vielleicht aus, wenn das Unternehmen zwei Verträge mit verschiedenen Gewerkschaften abgeschlossen hat, und Du bist
    nur in einer der Gewerkschaften Mitglied, die einen Tarifvertrag hat, dessen Wirkung sich durch Zugehörigkeit der Firma zum Arbeitgeberverband auf das Unternehmen im Wirkungsbereich erstreckt.



    Aber wir sind hier in einem ziemlich komplizierten Bereich des Tarifrechts. Am besten sind die beraten, die Mitglied in Verdi sind.

    Meine Einschätzung zu Deiner Frage ist wie folgt :


    Sollte ein Tarifvertrag zwischen SecurLog und der Gewerkschaft VERDI zustande kommen, so würde der Tarifvertrag so wie er
    ist, mit dem darin bezeichnetet Beginn und seinem Ende und in aller dort vereinbarten Härte in Eurem gesamten Unternehmen zur Anwendung kommen.
    Ein Tarifvertrag der Gewerkschaft VERDI, einzeln bestimmt für das Unternehmen SecurLog, ist unter Vergleich mit einem anderen geltenden Tarifvertrag, wie hier dem Flächentarifvertrag zwischen Verdi und BDGW der spezifischere Vertrag.
    Zugrunde zu legen bei Streitfragen über die Anwendung wäre wohl der spezifischere Vertrag.

    [quote author=grenniw link=topic=7570.msg69254#msg69254 date=1253041206]
    Ich kann nur noch einige meiner Gedanken in die Runde werfen.
    Finger weg von drastischen einschnitten im Lohntarif und Finger weg von unserer Tarifautonomie
    [/quote]


    Ist mir immer noch ein Wort zuviel dabei. Das Wort "drastische".



    Finger weg von Einschnitten in alle bestehenden Tarifverträge !!


    Dann vollkommener Konsens lieber Grenni !!


    Ihr, die Mods und Admins habt super Arbeit geleistet!

    Ich achte die Konsequentz des DGB, der Verdi und NGG, im Rahmen eines gesetzlich begründeten Mindestlohns, auch soweit er für eine oder bestimmte
    Branchen zur Entscheidung ansteht.
    Die Zustimmung im Bundestarifausschuss zu diesem Tarifvertrag zu verweigern ist für mich nur folgerichtig.


    Das Andere, bzw. der andere gewerkschaftliche Auftrag ist es, bestehende Tarifverträge weiter zu entwickeln.
    Es gibt aber auch diesbezüglich klare Positionen. Ein Tarifvertrag muss bis 2011 dann die 7,50 Euro spätestens erreicht haben.


    Die Forderungen der Gewerkschaften zu einem bundesweiten gesetzlichen Mindestlohn fußen auch darauf, dass die Gewerkschaften in vielen
    Regionen und Branchen eben im Rahmen Ihrer Mächtigkeit und Autonomie nicht die Durchsetzungskraft für Löhne haben, die würdig sind.

    Zitat

    In Bad Homburg (im Frühjahr) ist doch von Berlin auch keiner gewesen und die Mitglieder die mitfahren wollten hatten keine Info bekommen wie man nach Bad Homburg kommt. Es gab nichtmal eine Info auf der Landesverbandsseite dazu. Nun seht ihr welches Interesse vorliegt.



    Ich war auch in Bad Homburg, daher weiß ich zumindest das ein Bus aus Berlin nach Bad Homburg fahren sollte. In diesem Bus war auch sämtliches Material, Flyer usw. Der Bus ist aber auf dem Weg nach Bad Homburg mit den Teilnehmern an Bord auf der Autobahn liegen geblieben.
    Wie viele Leute in dem Bus saßen ist mir leider auch nicht bekannt.


    Vieles was bei Verdi schief läuft, liegt aber auch am einzelnen Verantwortlichen Sekretär. Da gibt es solche und eben auch solche.
    Wer war denn seinerzeit zuständig für Berlin ?


    Doch nicht etwa ..... ?

    [quote author=drago link=topic=7427.msg69228#msg69228 date=1253031165]
    Ich will hoffen das es die richtigen sind.


    [/quote]



    Sollte es eine Mehrheitsentscheidung für einen Lohndumpingtarifvertrag bei SL tatsächlich kommen, wird am 21. und 22.09 bereits
    die Clearingstelle beraten, habe ich heute in Erfahrung gebracht.
    Es ist zu hoffen, das die TK sich ihrer Verantwortung für die gesamte Branche bewusst ist und sich entsprechend entscheidet.

    Dann frage mal nach und schaue deinem Gesprächspartner bei der Antwort tief in die Augen, wie der Preis bei Netto, Plus, Schlecker ist und was in den Preisen alles enthalten ist.
    Sicher hast Du recht das es auch andere Preise gibt bei älteren Bestandskunden.


    G4S und DBI hatten in den letzten 8 Monaten den Preis Post drastisch reduziert, aufgrund eines Angebots durch Heros (13 Mio), das ist auch richtig.
    Securlog ist dann zum Heros- Preis eingestiegen (13 Mio.) und DBI verlor den Auftrag. Jo und inzwischen ist DBI ja auch Securlog.

    Sorry, ich kann es einmal nicht lassen, man möge mir verzeihen....


    Der Postauftrag hatte vor Übernahme durch Securlog einen Umsatzerlös von 30 Mio Euro, jetzt 13 Mio pro Jahr. Differenz : 17 Mio.
    Plus/Netto hatte einen Auftragswert je Stop inklusive Zählung, Wechselgeldversorgung bis Ende Juni einen Wert von deutlich über 20 Euro, jetzt 12,50 bei Securlog. Für Schlecker wurde der gleiche Preis gemacht.


    Einmal eine Rechnung als Beispiel :


    Die Auszählung eines Safebags kostet üblich 3 Euro
    Wechselgeld wird üblich verkauft an den Kunden (5-8 ct. je Rolle). Bei Securlog ist es all in in den 12,50.
    10 Platten Wechselgeld kosten üblich 5-8 Euro.


    12,50 Pauschalpreis - 3 Euro Zählung (bei nur 1 Safebag!!) - 5 Euro für Wechselgeld, bleiben wieviel je Stop ?? 4,50 Euro ?


    Wenn der Umsatz nicht die Lohnkosten deckt, dann muss man über Mieten usw. doch erstmal gar nicht reden.


    Und wenn verantwortliche Kaufleute wissen, allein der Transport kostet 70-80 Euro je Stunde um die Kosten zu decken, wieviele Stops brauche ich dann je Stunde um nicht defizitär zu sein ? 16 !


    Die Kaufleute wissen das ist nicht machbar aber sie kalkulieren trotzdem so. Die Verluste werden von vorn herein bewusst einkalkuliert, Geld der Investoren eingeplant.
    Verdrängungswettbewerb pur, Haifischkapitalismus.
    Und dann, wenn nichts mehr geht, dann senken wir eben die Löhne.
    :cool:

    @ kredit


    bitte hier keine Gerüchte in die Verbreitung bringen, eine solche Entscheidung kann noch gar nicht getroffen worden sein.


    Es gibt mehrere Instanzen,die im Einzelnen zu durchlaufen sind. Dies sind (nicht in Reihenfolge dargestellt) :


    1. Die Tarifkommission muss zunächst gewählt werden und verhandeln und dann eine Entscheidung treffen


    2. Die Mitglieder von Verdi werden befragt und müssten mehrheitlich dem Ergebnis zustimmen


    3. Die Clearingstelle in Verdi überprüft nach engen grundsätzlichen Vorgaben
    - Sind Flächentarifverträge bedroht
    - Erlangt ein Unternehmen durch einen Tarifvertrag einen Marktvorteil der soziale Verwerfungen zur Folge hat
    und Arbeitsverhältnisse bei anderen Wettbewerbern durch Abschluss eines Sanierungs-TV bedroht
    - Ist das Lohngefüge der Branche insgesamt bedroht


    4. Der Bundesvorstand trifft dann die letzte Entscheidung unter Berücksichtigung des Votum der Clearingstelle



    Sensibilisiert ist der Bundesvorstand ganz sicher, bereits durch die vielen Mails die dort eingegangen sind.
    Alle relevanten Gremien sind mit der Thematik befasst.

    Horror, das trifft es in der Tat.


    Und das nennen die GBR- Leute nun Verhandlungsergebnis und machen auf Geheim?
    Da ist doch alles das was SL von Anfang an wollte, nur etwas anders verpackt.
    Damit die Dumpfbacken es nicht merken ??
    Glauben die wirklich ihre Beschäftigten sind so deppert und merken nichts?


    Ich habe mal überschlagen, was für NRW das in Zahlen je Mitarbeiter bedeutet :


    4.800 Euro Lohneinbussen (ohne bereits vereinbarte Erhöhungen)
    2.230 Euro tariflicher vereinbarter Lohnerhöhungen sollen weg fallen (07/2010-12/2012 = 30 Monate x 74,39 Euro)
    630 Euro Urlaubsentgelt sollen entfallen
    1.800 Euro Mehrarbeitszuschläge entfallen (überschlägig 36 Monate x 50 Euro)
    2.300 Euro für künftig unbezahle Mehrarbeit (36 Monate x 5 Stunden x 13,07/13,50 Euro)


    Das sind alles in allem fast 12.000 Euro in NRW für 3 Jahre !?


    Die spinnen ja.


    Leut´s fahrt die Karre gegen die Wand. Die Aufträge werden künftig mit anderem Hemd und zu Tariflohn weiter gefahren, mit Euch auf den Autos. Ohne Euch geht es eh nicht. Lasst SL kaputt gehen und baut auf eine Zukunft in einem der anderen Unternehmen. Ihr, Sie, alle haben mehr davon. Die Betriebsräte werden für Euch sorgen.