Quelle:http://www.an-online.de/sixcms…374163&_wo=Lokales:Aachen
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Wenn am 28. August, ab 20 Uhr auf dem Acker gefeiert wird, strömen wieder Tausende Besucher von überall her Richtung Baesweiler. Als kürzlich die erschreckenden Bilder von der Massenpanik bei der Duisburger Love-Parade über die TV-Bildschirme flimmerten, stellte sich auch für die Organisatoren der Stoppelfeldfete gleich eine zentrale Frage: «Kann das auf unserer Fete auch passieren?»
Bei der Antwort sind sich die Veranstalter vom Baesweiler Junggesellenverein und die Stadtverwaltung jedoch einig: «Nein, zumindest nicht in dieser Form.»
Allein aufgrund der Tatsache, dass der Veranstaltungsort auf dem freien Feld ist, geht Marcel Dederichs, Vorsitzender der Junggesellen, davon aus, dass ein Gedränge sehr unwahrscheinlich sei. «Die örtlichen Gegebenheiten sind bei uns völlig anders, als in Duisburg. Wir haben genügend Ausweichflächen und viele große Notausgänge.»
Das veranlasst auch Frank Brunner, Beigeordneter der Stadt Baesweiler, zur Gelassenheit: «Das ist ein offenes Gelände, das nicht baulich eingegrenzt ist.» Zwar ist das Gelände umzäunt. Sollte es aber hart auf hart kommen, könnten die Helfer der Junggesellen diese Zäune allerdings schnell öffnen.
Für den Fall, dass doch mal etwas passieren sollte, haben sich die Veranstalter und die Genehmigungsbehörde intensiv Gedanken gemacht. «Wir machen die Fete jetzt zum zwölften Mal. Immer am gleichen Ort. Daher haben wir schon eine Menge Erfahrung», sagt Dederichs. «Die Fete ist beständig gewachsen. Und wir haben uns in Sachen Sicherheit von Jahr zu Jahr weiterentwickelt.»
Dabei arbeiten Behörden und Junggesellen eng zusammen. Im Vorfeld der Veranstaltung sitzen Vertreter des Bauordnungsamts, des Jugendamts, der Polizei, der Feuerwehr und des Sicherheitsdienstes an einem Tisch und besprechen das Vorgehen. «Wir achten darauf, dass wir uns früh genug abstimmen, damit dem Veranstalter genügend Zeit bleibt, noch etwas zu ändern», sagt Brunner.
Seit dem vergangenen Jahr legen die Junggesellen ein ausgearbeitetes Sicherheitskonzept vor. Das geschehe sonst nur bei wenigen Großveranstaltungen in der Region. Maßgeblich verantwortlich dafür ist Albert Engels. Er ist seit über 45 Jahren im Junggesellenverein und arbeitete als Veranstaltungs-Architekt. Auf Grundlage des Papiers erteilte das Bauordnungsamt den Junggesellen für die anstehende Fete eine Erlaubnis, 8000 Gäste aufzunehmen.
In dem Sicherheitskonzept hat Engels das Vorgehen für den Notfall professionell beschrieben. «Wenn die Love-Parade auf Basis eines solchen Sicherheitskonzepts genehmigt wurde, weiß ich nicht, wie die ganzen Fehler passieren konnten», sagt Engels.
Aber planen alleine reicht nicht aus. Am Abend der Veranstaltung ist eine Menge Engagement erforderlich. 50 Sicherheitskräfte sind ständig vor Ort. Dazu kommen 20 Sanitäter des DRK, ein Notarzt, ein Rettungswagen und zwei Krankentransportwagen. Zehn Feuerwehrleute halten ständig Brandwache. Zudem sind Polizisten den kompletten Abend vor Ort. Um all diese Kräfte zu koordinieren gibt es ein Notfallteam, das ständig über Funk vernetzt ist. «Insgesamt stehen auf der Fete 100 Leute für Sicherheit, Rettung und Gefahrenabwehr bereit», erklärt Engels.
So starten die Junggesellen ganz ruhig in ihre Fete. Dederichs: «Bei so vielen Leuten, weiß man nie genau, wie sich Einzelne verhalten. Aber ein mulmiges Gefühl habe ich deshalb nicht. Wir sind gut vorbereitet.»