51-Jähriger nach Streitschlichtung in Frankfurter U-Bahn zusammengeschlagen

  • Quelle: Der Newsticker


    Zitat

    Sie schlugen ihn zu Boden, stießen ihn aus einem U-Bahn-Wagen und traten anschließend auf ihr auf dem Bahnsteig liegendes Opfer ein. Rund einen Monat nach der tödlichen S-Bahn-Attacke auf einen 50-Jährigen Geschäftsmann in München hat wieder ein Fahrgast für seine Zivilcourage büßen müssen: Weil er sich schlichtend in einen Streit eingemischt hat, ist ein 51-Jähriger am Mittwochabend an einer U-Bahn-Haltestelle in Frankfurt von drei Mädchen krankenhausreif geschlagen worden. Zahlreiche Fahrgäste schauten tatenlos zu.
    ...
    Ihren Worten zufolge befanden sich zur Tatzeit zahlreiche Fahrgäste sowohl in der U-Bahn als auch auf dem Bahnsteig. Bis auf eine Passantin, die schließlich die Polizei informierte, soll keiner der Schaulustigen dem Mann geholfen haben.

  • Ist das ein Wunder?


    Jetzt mal ehrlich...



    In der letzten Zeit wurde immer nur über die Fälle berichtet, bei denen Zivilcourage negative Folgen hatte. Sicherlich MUSS dies berichtet werden, alleine schon aus dem Grunde, um gerade diese Helfer nicht mit dem Mantel des Schweigens zu bedecken.



    Aber wie oft, täglich, gibt es Beispiele, die zeigen, dass die Mitmenschen nicht weg schauen, dass sie einschreiten, helfen? Ich kann es nicht sagen, vermute aber, dass da jeden Tage einige, eigentlich selbstverständliche "gute" Taten zusammen kommen.



    Dafür gibt es bestimmt einige Gründe:


    Zwei, die ich mal nennen möchte.


    Der eine ganz positiv, der andere leider sehr negativ:


    1. Die, die geholfen haben, sehen das als selbstverständlich an und gehen damit nicht hausieren... smiley1099


    2. Diese guten Beispiele sind keine Reißer... Die bringen keine Überschrift, keine erhöhte Verkaufszahl... Mit dieser einseitigen Berichterstattung wird leider Meinungsbildung betrieben, die dahin geht, dass viele ein Helfen automatisch mit eventuellen negativen Folge verbinden. Dies wird irgend wann so tief gefestigt sein, dass selbst ein Notruf als gefährlich angesehen wird.



    Erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang allerdings auch, dass Zeugen oftmals nicht den Schutz bekommen, den sie verdienen. Da sitzt man mit anderen Menschen vor dem Gerichtssaal und wartet, bis man aufgerufen wird. Nicht selten werden Mitmenschen da oder bereits im Vorfeld bedroht...

  • Das ist keine neumodische Erscheinung!


    Vor etwa 20 Jahren in München, U19 kurz vorm Ostbahnhof: ein netter hilfsbereiter Mitreisender steht einer inzwischen schon übel belästigten Mitreisenden bei und fordert den Belästiger auf, mit seinem Scheiß endlich aufzuhören.


    Unterstützung? Keine!


    Ich möchte nicht wissen, was mir passiert wäre, wenn es zu Handgreiflichkeiten" gekommen wäre. Wahrscheinlich hätte ich auch noch viele der "Habenichtsmitbekommen" gegen mich gehabt. Gott sei Dank konnte das Mädel am Ostbahnhof aussteigen und der censored blieb im Waggon. War dann aber lieber ruhig. Stand soweit ich weiß auch nicht in der Zeitung ;)

  • Nicht jeder ist 2m groß, und hat als einzelner den Mut, einzugreifen.
    Was ich überhaupt nicht begreifen kann, das sich in solchen Fällen die "Zuschauer" nicht zusammen tun und helfend eingreifen.
    Es ist wohl die Angst, den ersten Schritt zu tun, und hoffentlich macht ihn ein anderer, der wiederum hofft, das andere folgen werden.
    Das dem häufig nicht so ist, zeigen die jüngsten Beispiele.

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