GWT in S??dafrika

  • TV-Thema vom 17.02.2008
    Geldtransporter - Wettr??sten auf S??dafrikas Stra??en


    Jeden Tag werden auf S??dafrikas Stra??en Geldtransporter ??berfallen. Die Gangster kennen kein Erbarmen und gehen mit ?¤u??erster Brutalit?¤t vor. Sie ??bergie??en die Fahrzeuge mit Benzin, legen Feuer oder beschie??en die gepanzerte Fahrerkabine mit Kalaschnikows. Die Banden sind schwer bewaffnet. Oft setzen die T?¤ter sogar Handgranaten ein. Menschenleben bedeuten ihnen nichts. Sie scheuen keine Schie??erei. F??r sie z?¤hlt nur der Inhalt der Safes.


    Viele Wachm?¤nner verloren in Aus??bung ihres Berufs in den letzten Jahren ihr Leben. 2006 hat die Polizei S??dafrikas eine Sonderkommission gegr??ndet, die die Banden unterwandern sollte. Zusammen mit der Entwicklung einer neuen Generation von Panzerfahrzeugen erhofften sich die Sicherheitskr?¤fte einen R??ckgang der Gewalttaten. Nun schlugen sich die Bem??hungen in ersten Erfolgen nieder. Die Zahl der ??berf?¤lle ging von 500 im Jahr 2006 auf 355 im Jahr 2007 zur??ck. Noch nie durfte ein Kamerateam die Herstellung der Hightech-Panzerfahrzeuge drehen. F??r Welt der Wunder jedoch ??ffnete die Sicherheitsfirma Phakisa ihre Produktionshallen.


    ??berf?¤lle mit milit?¤rischer Pr?¤zision


    W?¤hrend in Deutschland die EC-Karte M??nzen und Scheine zusehends verdr?¤ngt, ist Bargeld in S??dafrika als Zahlungsmittel immer noch weit verbreitet. Hohe Barbetr?¤ge in den Kassen sind f??r die Gesch?¤ftsinhaber am Kap daher keine Seltenheit. Jeden Tag holen gepanzerte Fahrzeuge Geldkassetten bei den Gesch?¤ften ab, um sie zu den Bankfilialen zu transportieren.


    Geldboten als Zielscheiben


    Die Wachm?¤nner setzen sich dabei einer gro??en Gefahr aus. Genauer gesagt sind sie wandelnde Zielscheiben. Die kleinste Unachtsamkeit kann ihnen in diesem Job das Leben kosten. Erst im Dezember vergangenen Jahres starb ein Geldbote, weil er ohne Absicherung durch einen seiner Kollegen eine Geldkassette zur Bank brachte. Noch bevor er einen Schritt in das sichere Bankgeb?¤ude setzen konnte, streckten ihn mehrere Kugeln nieder. F??r den Kurier kam jede Hilfe zu sp?¤t. Die Gangster fl??chteten mit 4.000 Euro.


    Panzerknacker mit Plan


    Die Gangsterbanden sind gut organisierte und lauern den Geldtransportern mit Maschinenpistolen bewaffnete auf. Experten vermuten sogar, dass es sich bei den Banden um ehemalige Soldaten handeln k??nnte. Die ??berf?¤lle werden akribisch geplant und mit milit?¤rischer Pr?¤zision ausgef??hrt. Mit einem stabil gebauten Auto, vorzugsweise einem alten Mercedes, rammt ein Team den Geldtransporter bis dieser ins Schleudern ger?¤t und umkippt. Dann geht alles ganz schnell. Oft haben die R?¤uber sogar eine Flex samt Generator dabei, um die gepanzerten T??ren und Safes noch vor Ort zu knacken.


    Spezialmunition wie von Scharfsch??tzen


    Bei den ??berf?¤llen geht es um Summen von bis zu 250.000 Euro. Wer hinter den Attacken das Werk von Gelegenheitskriminellen vermutet, hat sich schwer get?¤uscht. Die Kalaschnikows der Verbrecher sind mit Spezialmunition geladen wie sie sonst nur von Scharfsch??tzen verwendet wird. Die Hartkerngeschosse durchschlagen problemlos die 4 Millimeter starke Panzerung. Fahrer und Wachm?¤nnern dagegen bleiben nur Pistolen, mit denen sie sich durch kleine Schie??scharten wehren. Gegen die Waffengewalt der Angreifer haben sie keine Chance. Die Gangstertrupps kommen meist in Kompaniest?¤rke und z?¤hlen bis zu 30 Mann. Nach einem der letzten ??berf?¤lle wurden ??ber 150 Einschussl??cher am Geldtransporter gez?¤hlt.


    Eigentlich sollte die Panzerung der Kabinen die Gangster drei bis vier Minuten aufhalten. Dies entspricht der Zeit bis die Polizei im Optimalfall am Tatort eintrifft. Doch l?¤ngst reicht die Bewaffnung der Geldboten und vor allem der Grad der Panzerung nicht mehr aus, um gegen die Angriffe bestehen zu k??nnen. Das soll sich nun ?¤ndern.


    Transportunternehmen r??sten auf


    Im Schnitt legen die Geldtransporter an einem Tag bis zu 20 Stopps ein, um Geldkassetten abzuholen. Jedes Mal wenn die Boten dabei das Fahrzeug verlassen m??ssen, begeben sie sich in h??chste Gefahr. Um ihre Sicherheit zu erh??hen, wurde das Personal inzwischen auch mit Schnellfeuergewehren ausger??stet. Gleichzeitig sollen die Fahrzeuge weiterentwickelt werden, um den Angriffen mit schwerer Munition besser trotzen zu k??nnen.


    Codes ?¤ndern sich alle zehn Minuten


    An Bord der rollenden Safes steckt viel Elektronik. In der Fahrerkabine laufen alle Informationen zusammen. Der Fahrer steht in st?¤ndigem Funkkontakt mit der Einsatzzentrale. Von dort erh?¤lt er auch den Code f??r die Safes, der sich alle 10 Minuten vollautomatisch ?¤ndert. Ohne ihn kann der 500 Kilo schwere Safe im hinteren Teil des Fahrzeugs nicht ge??ffnet werden.


    Konstruktion ist streng geheim


    Die Konstruktion der Panzerfahrzeuge ist streng geheim, so geheim, dass selbst die Techniker nicht ??ber die vollst?¤ndigen Pl?¤ne Bescheid wissen. Mehrer Teams r??sten die Fahrzeuge auf; helfen d??rfen sie sich dabei nicht. Diese Vorsichtsma??nahmen sind nicht unbegr??ndet. Bei den meisten ??berf?¤llen haben die Gangster Informationen aus dem Umfeld der Sicherheitsfirmen erhalten. In Polizeikreisen rechnet man mit einem weit verzweigten Netz an Helfern, die die Banden mit neuen Informationen versorgen. Dazu geh??rt auch, mit welchen Tricks die Sicherheitsfirmen arbeiten und wo m??gliche Schwachpunkte im System zu finden sind. Selbst unser Kamerateam wurde bei den Dreharbeiten der Spionage verd?¤chtigt und vor??bergehend in Gewahrsam genommen. Alle Aufnahmen wurden untersucht. Die Angst vor eingeschleusten Gangstern ist gro??. Nur wer eine lupenreine Weste hat, kann sich Hoffnungen auf einen Job bei einem der zahlreichen Sicherheits- und Transportunternehmen machen.


    Keramikpanzer l?¤sst Kugeln abprallen


    S??dafrikas Sicherheitsfirmen brachten in den letzten Jahren viele Modell heraus. Inzwischen kommt in S??dafrika ein wei??er â??Kleinpanzerâ?? zum Einsatz. Er bietet den Wachm?¤nnern echten Schutz. Eine neu entwickelte Keramik-Au??enschicht hat sich als ?¤u??erst resistent erwiesen. Die 5 Millimeter starke Keramikschicht wird durch weitere 4 Millimeter Panzerstahl verst?¤rkt. Die Struktur der Keramikh??lle bietet einige Vorteile im Gegensatz zu bisher verwendeten Materialien. Sie absorbiert die Aufprallenergie der Kugel soweit, dass das Projektil schlie??lich in der dahinter liegenden Panzerstahlwand stecken bleibt. Auch das anf?¤llige Panzerglas wird immer besser gesch??tzt. Im Falle eines ??berfalls k??nnen die M?¤nner die Fenster jetzt mit Stahlplatten verdecken. Drei Attentate gab es schon auf die neuen Modelle, keines war erfolgreich.


    Einsatz von Panzerf?¤usten nur noch eine Frage der Zeit


    Bleibt zu hoffen, dass die neuen Sicherheitsstandards noch eine Weile vorhalten. Einige Sicherheitsexperten warten bereits auf eine Antwort der Gangster. Der Einsatz von Panzerf?¤usten ist nicht mehr ausgeschlossen. Schlie??lich geht es um viel Geld.





    Â Welt der Wunder GmbH


    Quelle: http://www.weltderwunder.de/wd…/Fahrzeuge/Geldtransport/