Kein Geld für neue Überwachungskameras

  • Quelle: E110


    Zitat

    Die S-Bahn will vorerst keine zusätzliche Videoüberwachung an ihren Bahnhöfen in Berlin einsetzen. Weitere Kameras seien "wünschenswert", allerdings scheitere die zusätzliche Technik an der Finanzierung, sagte S-Bahn-Chef Peter Buchner am Montag. Die Deutsche Bahn habe dem Senat bereits im Mai ein Konzept zur Videoüberwachung und Aufzeichnung vorgelegt, das rund 1,5 Millionen Euro kosten würde. Der Senat habe dies jedoch aus finanziellen Gründen abgelehnt. Die zuständigen Senatsverwaltungen wiesen dies zurück.
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    Zur Gewaltprävention will die Bahn nun vor allem das vorhandene Sicherheitspersonal einsetzen. Bei der S-Bahn sorgten rund 240 Mitarbeiter für die Sicherheit, hinzu kämen noch einmal 200 an den größeren Bahnhöfen und 500 Sicherheitsmitarbeiter, sagte Marxen.


    Ohnehin passiere andernorts viel mehr: "Nur ein geringer Teil der Körperverletzungsdelikte findet auf Bahnhöfen statt", sagte Susanne Kufeld, Leiterin Konzernsicherheit im Regionalbereich Ost der Bahn. So seien im Jahr 2011 weniger als ein Prozent aller Körperverletzungsdelikte in Berlin in der S-Bahn oder an den S-Bahnhöfen begangen worden. "Das sind rund 200 Delikte", sagte sie und verwies auf die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik für Berlin, die rund 41.700 Körperverletzungen zähle.
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  • Naja die Frage ist ja auch, ob sich zusätzliche bzw. modernere Überwachungskameras präventiv auf die Gewalttaten auf Bahnhöfen auswirken würde. Ich würde eher an zusätzliche Sicherheitsmitarbeiter denken. Bzw. dafür sorgen dass auch hochquailitatives Personal eingesetzt wird und nicht irgendwelche alten Bahner die sich nicht mit dem Job identifizieren können und den ganzen Tag in irgendwelchen Aufsichten sitzen um Kaffee zu trinken. (Zumindest meine Erfahrung aus Berlin)

  • Hallo Andi!


    Ich denke einmal, Du hast Recht, nur neue Kameratechnik wird es nicht schaffen, die Kriminalität zurück zu drängen. Sie schreckt nur in geringem Maße ab, solange nicht die schnelle Auswertung und der effektive Einsatz von gut geschultem und motiviertem Personal erfolgt. Ich denke auch nicht, dass es die vorrangige Aufgabe der Kameraüberwachung ist, Straftaten zu verhindern, sondern zur Aufeckung von Straftaten und Überführung der Täter beizutragen.
    Das wirst Du aber auch nicht ausschliesslich mit der zusätzlichen Einstellung von neuem Personal erreichen. Denn jeden S-Bahnsteig, jeden S-Bahn-Zug kannst Du nun mal nicht mit ausreichend Personal besetzen, um erfolgreich gegen jeden Angriff vorgehen zu können. Das ist kaum praktikabel und in einem derart ausgedehntem Bereich wie der S-Bahn Berlin aus meiner Sicht schier unmöglich.

  • Ich fände es wesentlich sinnvoller, und einer Diskussion zuträglicher, wenn unter einem kopierten Text/ Beitrag gleich die eigene Meinung gepostet wird und nicht als Antwort auf einen weiteren Beitrag genutzt wird.
    Nur mal so am Rande bemerkt. :hmm:

  • Um mich hier mal reinzuhängen da es ja ein "Berliner" Problem ist.


    Die Diskusion geht ja bei uns schon 1-2 Wochen durch die Tagespresse aufgrund von vermehrten Straftaten im Bereich der S-Bahn und im Zuge der Ermittlungen stellte sich mal wieder herraus das wohl sogut wie alle Kameras im Bereich der S- Bahn nur zur Abfertig genutzt werden und keine Aufzeichnung stattfindet.
    Ausnahme einzelnde Bhf die als "gefährdet" eingestuft sind z.B. Olympiastadion.


    Und im Vergleich dazu ja komischer Weise bei der BVG (U bahn) seit langer zeit genug Kameras zur Überwachung da sind und diese Zeichnen auch auf (es gibt sogar rege Diskusionen darum die Speicherfrist zu verlängern)


    Und die Abschreckende Wirkung kann glaube vernachlässigt werden, aber es wird massiv die Strafverfolgung bzw Beweisbarkeit im nachhinein erleichtert...



    Und ansonsten wird momentan der Ball in der Presse zwischen DB, S Bahn, BR und Senat hin und her geschoben... das übliche quasi...

  • Übergriff auf S-Bahnhof löst Sicherheitsdebatte aus


    Zitat

    Bei der Aufklärung eines brutalen Übergriffs auf einen behinderten Hertha-Fan auf einem S-Bahnhof hat die Berliner Polizei immerhin einen kleinen Fortschritt verzeichnen können. Nach einem öffentlichen Aufruf zur Mithilfe habe sich am Freitag ein Zeuge für die Tat gemeldet, erklärte die Polizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd. Dessen Aussagen würden nun zusammen mit 15 weiteren Hinweisen ausgewertet, die ebenfalls in den vergangenen Tagen eingegangen seien. Unterdessen ging am Wochenende die Debatte über die Sicherheit an den S-Bahnhöfen weiter.


    Hintergrund ist ein Übergriff, der sich am 26. September beim Fußball-Zweitligaspiel zwischen Hertha-BSC und Dynamo Dresden ereignet hatte. Mehrere Täter hatten dabei einen am Down-Syndrom leidenden Hertha-Fan auf dem S-Bahnhof Olympiastadion geschlagen und dann mit seinem eng um den Hals geknoteten Schal zurückgelassen. Das Opfer war nahezu bewusstlos, als es von Beamten der Bundespolizei gefunden wurde.


    Am vergangenen Donnerstag hatte die Polizei dann einen Aufruf gestartet und die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Dabei wurden Bilder aus einer Überwachungskamera veröffentlicht. Darauf waren mehrere Männer zu sehen, die sich zur Tatzeit in der Nähe des Opfers bewegten und möglicherweise Angaben zu den Vorgängen machen konnten. Ob der nun aufgetauchte Zeuge einer dieser Männer war, darüber konnte ein Polizeisprecher aber keine Angaben machen.
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