Wenn man sich bei der ganzen Diskusion mal überlegt, dass alle die, die noch nie wirklich den Euro umdrehen mußten, wie Herr Hundt, sofort jammern, ein Mindestlohn sei nicht bezahlbar und es müßten dann Stellen abgebaut werden. Also mir kommt das alles Hoch! Der Wirtschaft geht's schlecht, also geh ich in ein Billiglohnland und mach hier alles dicht - schöne Kurzdenke - So blöde kann doch normalerweise nur jemand sein, dessen denken von absolut kurzfristiger Raffgier bestimmt wird. Betrachte man doch nur zur Zeit die Autoindustrie - erst wird die Produktion in Billigländer verlagert, hier die qualifizierten und gutbezahlten Fachkräfte in die Arbeitslosigkeit geschickt und später gibt's großes Gejammer, weil sich jetzt hier keiner mehr die Autos leisten kann. Normalerweise müßte es einen bundeseinheitlichen Mindestlohn für alle branchen geben, der für ungelernte Kräfte an der 10€ Grenze und für Fachkräfte deutlich darüber liegen müßte.
Wenn man sich z.B. überlegt, dass bei großen Warenhausketten eine studentische Aushilfe schon 9€ die Stunde bekommt....
Hölle, ich fang schon wieder an, mich aufzuregen.
Wen wundert's da, dass politische Extremisten da immer mehr zulauf bekommen? Die erzählen doch der breiten Mehrheit genau das, was die hören will, nämlich dass der kleine Mann wesentlich mehr verdienen muss - in dem Punkt haben sie ja leider auch recht, nur unsere etablierten Parteien warten lieber bis sich unsere Wirtschaft gute Löhne wirklich nicht mehr leisten kann. Wenn in Berlin so weitergemacht wird, wie jetzt, dann bekommen wir in 15 Jahren die Entwicklungshilfe.
Für ehrliche Arbeit muss ein ehrlicher Lohn her und wenn das nur per Gesetz geht, dann muss so ein Gesetz eben her.
Ggf. solle man mal über die Gründung einer reinen Sicherheitsgewerkschaft nachdenken, die nicht in einem Riesenpool, wie bei ver.di untergeht.