Bayer Industry Services will beim Werkschutz einsparen und mit privatem Sicherheitsdienst zusammen arbeiten. Vertrauensmann bef??rchtet schwerwiegende Einbu??en bei der Sicherheit und m??gliche Gefahren f??r die B??rger.
Unruhe bei denjenigen, die dazu berufen sind, f??r Ruhe zu sorgen. Der Werkschutz im Bayer Chemiepark Dormagen ist in heller Aufregung, seit bekannt wurde, dass Bayer Industry Services (BIS) als Betreiberin des Chemieparks nach Alternativen f??r die M?¤nner und Frauen in den blauen Uniformen sucht. Sie sollen durch einen privaten Sicherheitsdienst ersetzt werden. Der Vorteil f??r das Unternehmen: Ein solcher Sicherheitsdienst k?¤me BIS wesentlich billiger. Immerhin werden die etwa 70 Werksch??tzer im Dormagener Chemiepark nach dem teuren Chemietarifvertrag bezahlt.
Christian Z??ller, Pressesprecher des Chemieparks, best?¤tigt gegen??ber der NGZ: â??In der momentan schwierigen Situation von Bayer Industry Services werden eine Reihe von Ma??nahmen ??berlegt, um die Kosten zu senken und 2008 ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. So wird im Bereich des Werkschutzes eine Kooperation mit einem externen Sicherheitsunternehmen angestrebt.â?? Immerhin wurden die Werksch??tzer in einer Betriebsversammlung informiert. Die Werksch??tzer wollen dieses Ende ihrer Institution nicht hinnehmen. Ingo Heit, Vertrauensmann der Werksch??tzer in der IGBCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) gegen??ber der NGZ: â??Wir gehen davon aus, dass es unmittelbar nach dem Ende der Standortsicherungsvereinbarung im Dezember 2007 zu betriebsbedingten K??ndigungen kommen wird.â??
Doch kampflos wollen sich die Werksch??tzer ihrem Schicksal nicht ergeben: Sie ??berlegen derzeit geeignete Gegenmittel etwa durch Dienst nach Vorschrift. Der Werkschutz hat umfassende Sicherheits- und Schutzaufgaben im Chemiepark. Dabei sind einige Befugnisse durchaus mit polizeilicher Gewalt im Werksgel?¤nde vergleichbar. Das Spektrum reicht von der Absperrung bei Gefahren, der Bedienung der Warntafeln an der Bundesstra??e 9 und am Parallelweg, Warnung der Belegschaft, sichern und kontrollieren der Sammelstellen bei Gefahren bis zur Geschwindigkeitskontrolle auf den Werkstra??en und die ??berwachung des Rauchverbots, um nur einige der Aufgabenfelder zu nennen.
Dazu geh??rt aber zum Beispiel auch die Ein- und Ausgangskontrolle zum Werkgel?¤nde oder der Schutz vor Industriespionage. Ingo Heit, seit 1991 Werksch??tzer im Chemiepark, und seine Kollegen bef??rchten nun, dass ein privater Sicherheitsdienst diesen speziellen Anforderungen nicht gewachsen ist. Heit: â??Diese externen Wachdienste verf??gen nicht ann?¤hernd ??ber die Qualifikation der langj?¤hrigen, erfahrungsreichen Mitarbeiter des Werkschutzes.â?? Er sieht ein Sicherheitsrisiko: â??Das kann auch auf Kosten der Anwohner der Stadt Dormagen gehenâ??, so Heit. Bei Chemieunf?¤llen aller Art wie zum Beispiel bei einem Gasautritt, bei der Beschallung und Warnung im Ernstfall und in vielen anderen Bereichen sollen externe Wachdienste hoch komplexe Aufgaben ??bernehmen, f??r die der Werkschutz intensiv geschult wurde.
Ingo Heit: â??Aus dem Ausland kennen wir F?¤lle, in denen mangelnde Sicherheit zu Todesf?¤llen der Anwohner gef??hrt hat. Wollen wir das auch f??r Dormagen?â?? Heit spricht noch einen weiteren Aspekt an: â??Viele Betriebe erhielten ihre Produktionsgenehmigungen nach ISO nur unter der Voraussetzung, dass eine ausgebildete Werkssicherheit zur Verf??gung steht. Die Betriebe, die so zertifiziert wurden, erf??llen dann nicht mehr diese Auflagen.â?? â??Das ist etwas anderes als die Einlasskontrolle bei der After-Work-Party im Feierabendhausâ??, gibt auch Z??ller zu. Aber er verweist darauf, â??dass das Management in Sicherheitsfragen unver?¤ndert bei BIS bleibtâ??. Z??ller gibt zu bedenken, dass Sicherheitsdienste f??r diesen Aufgabenbereich besonders ausgew?¤hlt und geschult werden. â??Die Sicherheit des Chemieparks hat auf jeden Fall auch bei einer solchen L??sung Priorit?¤tâ??, so Z??ller. Was dann mit den heutigen Werksch??tzern geschehen soll, ist noch nicht bekannt.
http://www.ngz-online.de/ngz/n…agen/2006-0124/bayer.html
[size=8pt]Hervorhebungen sind von mir[/size]