Seit Januar 2005 wird das Hamburger Polizeipr?¤sidium von einer Th??ringer Wachfirma bewacht.
Die Polizeibeamten waren entsetzt als die Leute zur Einweisung erschienen, Glatzen in dunklen Bomberjacken.
Das sind zuk??nftig die ersten Ansprechpartner f??r alle Besucher des Polizeipr?¤sidiums Hamburg, herzlichen Gl??ckwunsch. ::)
Es war auch nicht ganz klar, ob die Firma gen??gend unbescholtenes Personal stellen k??nnte, denn etliche der Mitarbeiter sind durch die polizeiliche ??berpr??fung gefallen.
Also vorbestraft usw.
Die Leute versehen ihren Dienst bewaffnet, angeblich zu Tariflohn von 8,19 Euro Stunde.
Hier ein Artikel aus der Hamburger Morgenpost vom 6.01.2005
Private Sicherheitsleute bewachen ab Sonnabend die Polizei
Vor kurzem bekam das Th??ringer Sicherheitsunternehmen "HS Dienstleistungs GmbH"
von der "B??rgerinitiative gegen Billiglohn" die "Goldene Nase" wegen Lohndumping. Ab Sonnabend bewachen die "schwarzen Sheriffs" das Polizeipr?¤sidium in Alsterdorf. Die Polizeigewerkschaften laufen dagegen Sturm.
"HS Dienstleistungen ??berschreitet jedes Negativ-Niveau. Die 1500 Besch?¤ftigten
werden f??r Dumpingangebote in anderen Bundesl?¤ndern missbraucht." Die Th??ringer
B??rgerinitiative f?¤hrt schweres Gesch??tz gegen das Unternehmen im idyllischen
Schwarzatal auf. Mitarbeiter m??ssten oft 14 Stunden arbeiten, bek?¤men keine
Zuschl?¤ge, Urlaubsanspr??che w??rden hintergangen und
Gewerkschaftsmitgliedern
K??ndigung angedroht.
Firmenchef Bert-Ren? Hebold (37) wies die Vorw??rfe zur??ck: "Bl??dsinn. In Hamburg zahlen wir nach Tarif 8,19 Euro die Stunde plus Sonn - und Feiertagszuschl?¤ge von bis zu 100 Prozent. Im ??brigen interessieren mich Gewerkschaften herzlich wenig."
Entsprechend ist die Reaktion der Polizeigewerkschaften. Joachim Lenders (Deutsche Polizeigewerkschaft): "Solche Leute bitte nicht bei uns in diesem
hochsensiblen Bereich Polizeipr?¤sidium. F??r diese Billigl??hne kann man sich ja
gleich Mitarbeiter am Hauptbahnhof aufsammeln." Auch Andr? Bunkowsky (Gewerkschaft der Polizei) schimpft: "Merkw??rdiges Zeichen, wenn sich die Polizei nicht mehr selbst bewacht." Kritik am Engagement der Th??ringer Truppe
?¤u??ert auch Harald Olschok vom Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen: "Wenn man in Hamburg ausgerechnet f??r das Polizeipr?¤sidium einen Billiganbieter nimmt, ist das ?¤rgerlich."
Polizeisprecher Ralf Meyer weist Kritik zur??ck. Das Unternehmen habe eine Ausschreibung gewonnen. Es sei in anderen Bundesl?¤ndern erfolgreich f??r die
Polizei t?¤tig, HS-Leute seien scharf sicherheits??berpr??ft. Dabei sind nach
MOPO-Informationen diverse Kandidaten durchgefallen. Die 23 Leute, die Sonnabend anfangen sollen, sind noch nicht vollz?¤hlig. Laut Meyer werde bei den Th??ringern extrem auf korrektes Auftreten geachtet. Polizisten, die HS-Mitarbeiter bei der Einweisung beobachteten, waren aber geschockt: Sie trafen auf glatzk??pfige Bomberjackentr?¤ger.
Info
DIE FIRMA
Mit 1500 Mitarbeitern ist die "HS Dienstleistungs GmbH" aus Schwarza bei Suhl
das gr????te Bewachungsunternehmen Ostdeutschlands. Es wurde 1992 von dem damals
25 Jahre alten Ascherslebener Bert-Ren? Hebold gegr??ndet. Er hatte es vorher bei einem bayerischen Sicherheitsunternehmen zum Gesch?¤ftsf??hrer gebracht. Als
ersten Auftrag bekam Hebold die Bewachungen von russischen Kasernen in Th??ringen ??bertragen. Es folgten Bewachungen von britischen Kasernen, Bundeswehreinrichtungen und von Industriebetrieben. Heute bewachen HS-Leute
Polizeikasernen in Bayern, die Polizeischulen Wiesbaden und Basdorf bei Berlin.
(Hamburger Morgenpost, 06.0105)