Pro Mindestlohn

  • Zitat


    Die Ausweitung des Niedriglohnsektors schreitet in allen Branchen und Unternehmen voran. Betriebsr?¤te werden zunehmend unter Druck gesetzt, durch Kosteneinsparung im Personalbereich, durch Zustimmung zum Ausgliedern und Verlagern von Arbeit an Billiganbieter, zur Sanierung der Unternehmen und zur Gewinnsteigerung auf Kosten der Besch?¤ftigten beizutragen.


    Die Entwicklung im Wach- und Sicherheitsgewerbe zb. zeigt, das die Lohnspirale sich insgesamt abw?¤rts dreht. Dumpingangebote von Billiganbietern bedrohen in dieser Branche tariflich abgesicherte und geregelte Arbeitspl?¤tze. Dazu kommt noch die Bereitschaft von so genannten "gelben" Gewerkschaften ( wie die christlichen Gewerkschaften oder Ableger des Beamtenbunds ), bei jeder Verschlechterung von tariflichen Regelungen mitzumachen. Auch sie tragen dazu bei, da?? in einigen Bundesl?¤ndern Armutsl??hne gezahlt werden. Die Angst vor drohenden Arbeitsplatzverlusten verunsichern die Besch?¤ftigten zutiefts.


    Dem m??ssen wir als ver.di. gemeinsam entgegen wirken. Wir m??ssen den Unterbietungswettbewerb in den Dienstleistungsbranchen mobilisieren, schlechte Arbeitsbedingugen verurteilen und anprangern. Wir werden in einer gro?? angelegten Kampagne die Einf??hrung des gesetzlichen Mindestlohn fordern. Denn Lohndumping in den Niedriglohnbereichen bedroht auch die derzeit tarifvertraglich noch gut bezahlten Arbeitspl?¤tze.


    Armutsl??hne sind Menschenunw??rdig. Arbeit muss zumindest die Existenz sichern. Deshalb brauchen wir einen Mindestlohn - wie in anderen L?¤ndern Europas auch. Wir setzen uns f??r faire Unternehmen, die faire L??hne zahlen. Wir setzen uns ein f??r Tarifvertr?¤ge, die die vom Mindestlohn gesetzte Grenze ??berschreiten. Dazu brauchen wir engagierte Kolleginnen und Kollegen in allen Branchen und Unternehmen. Nur gemeinsam werden wir Arbeitsbedingugen verbessern und Entlohnungsniveaus anheben k??nnen. Lasst es uns angehen - denn nur wer k?¤mpft, kann gewinnen.


    Dorothea M??ller
    Leiterin des Fachbereichs besondere Dienstleistungen


    Zitat Ende


    Als Mindestlohn wird der Betrag 7,50 â?? gehandelt. Halt ich pers??nlich f??r realistisch. In Sachen Umsetzung bin ich aber pessemistisch. :protest:

  • [quote author=kalle link=topic=189.msg910#msg910 date=1130350526]
    In Sachen Umsetzung bin ich aber pessemistisch. :protest: [/quote]


    Ich leider auch in Anbetracht des kaum me??baren Organisationsgrades.

  • Ich auch. Leider. Aber sagen wir mal so, es reguliert sich auch alles. Bei uns z.B., da stehen einige Jungs vor´m Tor
    f??r 5 â??, k??nnen so gut wie kein deutsch und kennen ihre Rechte nicht. Ich will die jetzt nicht nieder machen,
    aber das mit dem Deutsch reicht ja manchmal nicht aus, um bei der Leitstelle einen Notfall zu melden und diesen
    sachlich zu schildern. Tja, wer vor lauter Geiz so geil ist, kriegt dann halt auch nur die entsprechende Gegenleistung.
    Was erwarten die eigentlich, da?? man kaum was zu Bei??en hat und trotzdem super motiviert sein soll,
    am besten noch richtig dankabr??? :BangHead:

  • Zeitgleich mit der Mindestlohndebatte und Fl?¤chenstreiks wegen 18 Minuten mehr Tagesarbeitszeit pl?¤diert der DGB auch f??r Gehaltsbegrenzungen nach oben.


    Im Kampf um Stimmungshoheiten hat der DGB mit der Gro??en Koalition nicht die schlechteste Karte m??glicher Wahlergebnisse gezogen. Und er spielt seine Karten mit der Routiniertheit eines Meisters aus.


    DGB-Chef Michael Sommer f??hrt England und Frankreich als Musterl?¤ndle der Mindestlohndorderung ins Feld. ??ber Baden-W??rttemberg wird die Arbeitszeitverl?¤ngerung um 18 Minuten t?¤glich im ??ffentlichen Dienst medienwirksam gegei??elt. Dabei f?¤llt niemandem auf, dass der ??ffentliche Dienst nach wie vor die h??chste Arbeitsplatzsicherheit in einem Deutschland mit f??nf Millionen Arbeitslosen genie??t. Niemandem f?¤llt auf, dass die von Verdi-Chef Frank Bsirske stets drohend erw?¤hnten vollen Streikkassen in krassem Widerspruch zu den leeren Kassen der ??ffentlichen Arbeitgeber in einem l?¤ngst ??berschuldeten Staatswesen stehen.


    Und bei der Mindestlohndebatte merkt niemand, dass ein Drittel der Gewerbeanmeldungen in Deutschland Karteileichen sind, die nicht mal Unsatzsteuer zahlen brauchen, weil ihre j?¤hrlichen Eink??nfte unter 17 500 Euro liegen. Solche "Unternehmer" vor allem im kleinen Dienstleistungsgewerbe k??nnen von ihrer eigenen H?¤nde nicht leben, geschweige denn Mindestl??hne zahlen. Im ??brigen sind es gerade die staatlichen Auftraggeber, die u. a. im Reinigungs- und Sicherheitsgewerbe mit Dumpingpolitik die Mindestentlohnung bei den strukturell schw?¤cheren mittelst?¤ndischen Auftragnehmern dr??cken. Haben die Redenschreiber die Insolvenzstatistiken nicht gelesen?


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    Der ganze Beitrag [url=http://www.oppt.de/psk/rmo/rmo_content/powerslave,id,2687,nodeid,67.html]hier[/url]


    [size=8pt]Hervorhebungen von mir [/size]

    Einmal editiert, zuletzt von kalle ()

  • Moin moin allesamt.
    Die Debatte um den Mindestlohn h?¤tte viel fr??her, vor der Osterweiterung der EU gef??hrt und beendet werden m????en.
    Jetzt, wo die Lohndumper vor der T??r stehen, da tut man so, als ob man ernst machen wolle mit dem Mindestlohn.
    Ach wie war das doch noch? Erst wollte die Gewerkschaft den Mindestlohn, da wollte die Regierung nicht. Dann wollte die Regierung und nun wollte die Gewerkschaft nicht. Ja was denn nun?
    Fakt ist eines, wenn der Lohndumping weiter so fortschreitet wie bisher, wird der soziale Unfrieden in Deutschland unertr?¤glich. F??r umsonst versucht man nicht jetzt schon unter dem Deckmantel der Sicherheit f??r die Fu??ball WM das Grundgesetz zu ?¤ndern und der Bundeswehr Aufgaben im innern Deutschlands zu zuweisen.
    gr????e von
    Gero

  • Wohl wahr, liegt nat??rlich auch an der bewu??ten Schw?¤chung der Personalst?¤rke der Polizei, von den 80er Jahren an.
    Die sind schlicht personell nicht mehr in der Lage solche Gro??ereignisse und den normalen Dienst nebenher abzuwickeln.
    Und auch nicht mehr sonderlich motiviert aufgrund der Streichungen bei ihren Bez??gen.
    Bei einem solchen Gro??ereignis l?¤??t sich der Unmut gro??er Bev??lkerungsteile trefflich transportieren.
    Und unser zuk??nftiger Junta Chef Sch?¤uble hat sich f??r das Modell Milit?¤rjunta ala Argentinien in den 70 und 80er Jahren entschieden. :angry:

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