Quelle: Der Spiegel
ZitatAlles anzeigenÜberfälle und -- wie letzte Woche in Düsseldorf -- Ausplünderungen von Geldtransportern offenbaren Mißstände in der Branche. Die Versicherer scheuen immer häufiger das Risiko.
Wenn diese Serie so weitergeht", klagt Ernst-Günther Kusch, Geschäftsführer des Fachverbandes der Geld- und Werttransportunternehmen e. V. mit dem Sitz in München, "dann finden wir überhaupt keine Versicherung mehr."
Die Chance, "mit einem deutschen Sachversicherer" ins Geschäft zu kommen, ist für Kusch "nun noch geringer geworden, als sie es bisher schon war". seit am Montag letzter Woche in Düsseldorf 3,8 Millionen Mark auf dem 600-Meter-Weg von der Landeszentralbank zur Commerz-Bank abhanden kamen -- Beute des Mannes, der. sie transportieren sollte.
Auch mit der Festnahme des Geld-Fahrers Günter Heinemann -- Donnerstag abend im holländischen Bungalowpark "de Keizerskroon", er hatte 515 000 Mark im Auto -- war der Mißstand für die Branche nicht behoben. Denn "nach so haarsträubenden Geschichten einer Gesellschaft" (Kusch) scheint der Sicherheits-Service bundesdeutscher Geldtransporteure den Assekuranz- Unternehmen längst nicht mehr sicher genug.
Immer wieder scheitern Verhandlungen des Transportgewerbes -- in Kuschs Verband haben sich zwölf Firmen mit 50 Filialen zusammengeschlossen -- mit Versicherungen "unter Hinweis auf solche Vorfälle" (Kusch); Versicherungen verweisen immer häufiger auf "das zu große Risiko", auf "den lässigen Umgang mit Geld" oder "die Schlamperei beim Transport" (so die Kommentare von Versicherungsunternehmen). Kusch: "Wir haben echt zu kämpfen gegen den schlechten Ruf des Gewerbes."
Gerhard Littmann aber, Geschäftsführer der Deutschen Sicherheits-Transporte GmbH in Frankfurt (DST), dessen Firma ihre Geld-Geschäfte außerhalb des Fachverbandes regelt. sieht das alles anders. "Unser Gewerbe", sagt Littmann" "beruht auf Vertrauen. Unsere Kunden sind genauestens informiert. was wir an Sicherheit zu bieten haben."
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