Jetzt müsst ihr fiesen Feiglinge in den Knast
Nach der Urteilsverkündung kochte er vor Wut, schlug immer
wieder auf die Armlehne seines Stuhls: Wegen gefährlicher
Körperverletzung, Raub, Bedrohung muss der als U-Bahnschläger
berüchtigte Simon G. (18) fünf Jahre in den Knast. Sein Gewalt-Kumpan
David L. (19) kam mit drei Jahren davon.
Drei Tatkomplexe umfasste das seit 25. März laufende Verfahren vor
der 8. Strafkammer des Landgerichts: Nach dem EM-Spiel
Deutschland-Türkei brach Simon G. einem jungen Mann die Nase, bedrohte
ihn mit einem Messer. Später raubte er mit David L. und zwei anderen
seinem Nachbarn Thomas G. aus dem Ben-Gurion-Ring zehn
Marihuana-Pflanzen. Vorspiel zur schwersten Tat des Duos.
Am 26.
August 2008 – die beiden hatten gerade erfahren, dass sie für frühere
Gewalttaten für 21 Monate einsitzen müssen – begannen Simon G. und
David L. eine „Strafexpedition“ gegen „Gorbi“. Weil er von dem
Hasch-Raub herumerzählt hatte. Sie malträtierten ihn, bis Adel El H.
(23) dazwischenging.
Simon G. zückte ein Messer, rammte
es dem jungen Mann in den Leib, verletzte seine Leber, danach gab‘s
weiter Prügel. Eine Not-OP rettete das Opfer.
Richterin
Dr. Ingrid Ott in der Urteilsbegründung (ins Strafmaß wurden die 21
Monate einbezogen) über Simon G.: „Die U-Haft zeigte bei ihm keinerlei
Wirkung. Wir haben nicht den Eindruck, dass er groß was verstanden hat.“
Bei David L. ist sie optimistischer: „Er hat in der Haft eine Ausbildung und eine Therapie begonnen.“