Tarifverhandlungen NDS gescheitert

  • Aktuelle Pressemitteilung:


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    [size=12pt]Hannover, 30. April 2008


    Tarifverhandlungen für Bewachungsgewerbe gescheitert



    Hannover. Am gestrigen Nachmittag sind die Tarifverhandlungen für das Bewachungsgewerbe in Niedersachsen gescheitert. Die ver.di-Tarifkommission hat das letzte Angebot der Arbeitgeber einstimmig abgelehnt. Für den Zeitraum von November 2007 bis Mai 2010 hat der Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS) für den Separatwachdienst eine Erhöhung des Stundenlohns in zwei Stufen um insgesamt 38 Cent von derzeit 6,68 auf 7,06 Euro vorgeschlagen. Für die übrigen Bewachungsbereiche sollten sich die Stundenlöhne ebenfalls in zwei Stufen zwischen insgesamt 32 und 50 Cent brutto erhöhen.


    ver.di-Verhandlungsleiterin Sonja Brüggemeier erklärte: „Dieses Angebot der Arbeitgeber ist nicht mehr wert als ein ‚Appel und ein Ei‘ und deshalb völlig inakzeptabel. Wir fordern einen Mindestlohn von 7,50 Euro in den unteren Lohngruppen und eine angemessene Erhöhung in den übrigen Bereichen. Der Wachdienst soll nach dem Willen der Arbeitgeber von der allgemeinen Lohnentwicklung abgekoppelt werden. Damit wird der seit November 2007 schwelende Tarifkonflikt noch weiter verschärft.“


    Nun beabsichtige der BDWS einen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Öffentliche Dienste (GÖD), eine Organisation des Christlichen Gewerkschaftsbundes, abzuschließen, um Niedriglöhne in der Branche zu zementieren. „Wer mit einer Billig-Gewerkschaft Lohndumping betreiben will, beendet damit die langjährige Tarifpartnerschaft mit ver.di“, so Brüggemeier. Die ver.di-Tarifkommission berät nun über weitere Aktionen der Beschäftigten.[/size]


    Für Rückfragen:
    Sonja Brüggemeier, ver.di-Verhandlungsführerin
    mobil: 0160-



    V.i.S.d.P.: Ulf Birch
    Pressesprecher
    ver.di-Landesbezirk
    Niedersachsen-Bremen
    Goseriede 10
    30159 Hannover


    Tel.: 0511/12400-105/-106
    Fax: 0511/12400-107
    Mobil: 0170/
    e-mail: [email='ulf.birch@verdi.de'][/email]
    http://www.verdi-niedersachsen-bremen.de


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  • Wir wollen ja Fair sein, deshalb hier auch die Pressemitteilung des BDWS


    [size=11pt]ver.di lehnt Tarifangebot der Arbeitgeberseite
    erneut ab
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat am
    29. April 2008 in der 4. Verhandlungsrunde für ca. 12.000
    Beschäftigte des Wach- und Sicherheitsgewerbes in Niedersachsen
    das Tarifangebot der Arbeitgeberseite erneut abgelehnt. Damit
    enden nach 8-monatigem Ringen um einen Tarifabschluss die
    Tarifverhandlungen zwischen dem Bundesverband Deutscher Wachund
    Sicherheitsunternehmen e. V., Landesgruppe Niedersachsen, und
    ver.di, Landesbezirk Niedersachsen-Bremen. Die erhoffte
    Lohnerhöhung für die Beschäftigten zum 1. Juni 2008 bleibt somit
    zunächst aus.
    Die Landesgruppe Niedersachsen des Bundesverbandes Deutscher
    Wach- und Sicherheitsunternehmen e. V. hatte, so Andreas Segler,
    Vorsitzender der Landesgruppe, ein „gut durchdachtes Gesamtpaket
    geschnürt“. Dieses hätte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
    Separatwachdienst – die über 80 % der Beschäftigten stellen – eine
    Erhöhung der Löhne zum 01. Juni 2008 von mindestens 3,0 %
    bedeutet. Dieses Angebot lehnte ver.di aus „ordnungspolitischen“
    Gründen ab. Es sei nicht möglich, einen Tarifvertrag unter den von
    ver.di geforderten 7,50 € Mindestlohn abzuschließen, so die ver.di-
    Verhandlungsführerin Sonja Brüggemeier. Damit müssen die
    Beschäftigten auf die von den Arbeitgebern angebotene
    Lohnerhöhung aufgrund ideologischer Forderungen der Gewerkschaft
    verzichten. Der Verzicht auf eine Lohnerhöhung sei im Rahmen der
    sozialpolitischen Gesamtinteressen hinnehmbar, so Sonja
    Brüggemeier von ver.di.
    Der Vorstand der Landesgruppe wird nun zeitnah nach einer neuen
    Lösung zum Abschluss eines Lohntarifvertrages suchen, um den
    Beschäftigten noch zum Juni 2008 die verdiente Lohnerhöhung
    zukommen zu lassen. Gespräche mit einem neuen
    Verhandlungspartner werden bereits heute aufgenommen, so
    Andreas Segler. Er zeigte sich enttäuscht, dass der langjährige
    Verhandlungspartner ver.di in vier Verhandlungsrunden keinen Schritt
    auf die Arbeitgeber zugegangen ist.
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  • [size=11pt]Tarifschnellinformationen 2008







    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!


    Die Tarifverhandlungen für das Wach- und Sicherheitsgewerbe in Niedersachsen sind gescheitert. Die ver.di Tarifkommission hat das letzte Angebot der Arbeitgeber einstimmig abgelehnt. Die Arbeitgeber haben erklärt, jetzt mit der Gewerkschaft öffentliche Dienste (GÖD) abschließen zu wollen. Damit beenden sie die langjährige Tarifpartnerschaft mit ver.di.


    Wie sah das letzte Angebot aus?


    Für den Zeitraum vom 01.11.2007 bis 31.05.2010 waren für den Separatwachdienst allen Ernstes 38 Cent Bruttoerhöhungen des Stundengrundlohnes in zwei Stufen zu einem Endlohn von 7,06 € am 31.05.2010 vorgesehen.


    Für die übrigen Bewachungsbereiche sollten sich die Stundengrundlohnerhöhungen auf Größenordnungen zwischen insgesamt 32 Cent und insgesamt 50 Cent brutto über zwei Stufen von November 2007 bis Ende Mai 2010 belaufen.


    Eine weitere Erhöhung des Stundengrundlohnes wäre über Wegfall bzw. die Verrechnung von Bestandteilen des Manteltarifvertrages (z. Bsp. Urlaubsgeld oder Urlaubstage) möglich gewesen.
    Dies war Gegenstand der Verhandlungen am Nachmittag. Aber:
    Das hätte die Stundengrundlöhne zwar rechnerisch nach oben gebracht. Eine solche Erhöhung hätten die Beschäftigten dann aber selbst bezahlt.
    Und selbst unter Zugrundelegung dieser Rechnungen wären die sich ergebenden Grö-ßenordnungen weit von unserer Forderung nach einem Mindestlohn von 7,50 € in den unteren Lohngruppen und einer angemessenen Erhöhung in den übrigen Bereichen entfernt gewesen.


    Für den Bereich der Bewachung in militärischen Anlagen erschienen Erhöhungen auf den ersten Blick möglich, nämlich in einer ersten Stufe 3,8 % und in einer zweiten Stufe 3 %. Für die Konsolenbediener sollten die jetzt schon freiwillig gezahlten Zulagen tarifiert werden in zwei Stufen, 0,26 € in einer ersten und dann in einer zweiten Stufe 0,17 €. A-ber: Auch dies entspricht nicht im Entferntesten unseren Forderungen und fand daher in der Tarifkommission keine Zustimmung.


    Damit stand für uns fest: Die Bewachung soll von der allgemeinen Lohnentwicklung ab-gekoppelt werden. Dies ist der ausdrückliche Wille der Arbeitgeber, die sich jetzt ihre Tarifvorstellungen von der sogenannten Gewerkschaft GÖD unterschreiben lassen wollen.
    Dies dürfte aus unserem Gewerkschaftsverständnis nur möglich sein, wenn die Arbeitgeber in den Betrieben für die GÖD die Mitglieder einkaufen, da uns solche dort bisher nicht bekannt sind? Oder mit welchem Auftrag aus welcher Mitgliedschaft handelt die GÖD?


    Wenn wir die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zurückbringen wollen, müssen wir /müsst ihr Euch in den Betrieben jetzt bewegen:


    Wir müssen unseren Organisationsgrad drastisch erhöhen.
    Wir brauchen gezielte Aktivitäten in den Belegschaften, um den Druck auf die Ar-beitgeber zu erhöhen.


    Wer sich jetzt nicht bewegen will, wird von der Lohnentwicklung abgekoppelt. Er bleibt am Ende der Lohnskala in der Bundesrepublik


    Wir wollen mit Euch für Euch akzeptable Ergebnisse erzielen!


    Eure Tarifkommission[/size]

  • Mir kommt es so vor, als ob ver.di ein ungeliebtes Kind fallenlassen will. "Jetzt macht ihr mal" klappt doch nie in kurzer Zeit.

  • Gehe mal davon aus, dass dies nicht der Fall ist.


    Ohne Unterstützung kann man nicht viel bewegen. Der Organisationsgrad ist in NDS nicht wirklich hoch. Daher spielt die AG-Seite ja auch so gerne.


    Schau mal nach NRW. Da hatten die AG kaum eine große Chance.



    Wenn hier jetzt Unterstützung gefordert wird, macht das Sinn!!!!!

  • Auch wenn jetzt einige Kollegen Schreikrämpfe kriegen, evtl ist es sogar eine Überlegung wert, für einen höheren Stundenlohn auf entsprechende Anteile des Weihnachtsgeldes oder Urlaubsgeldes zu verzichten.
    Prozente für Überstunden, Sonn.- und Feiertagen werden vom Grundlohn gewährt.
    Außerdem wurde das Weihnachtsgeld für langjährig Beschäftigte für dieses Jahr eh schon um 0,5% des Vorjahresbrutto gekürzt. Wer garantiert uns denn, das das nicht so weiter geht? Wenn davon Anteile in den Grundlohn überführt werden, ist es wenigstens sicherer.
    An den bis zu 6 Wochen Urlaub sollte nicht gerüttelt werden.


    Ach ja, glaubt ja nicht, dass die Arbeitgeber nicht nervös sind. :grin:


    [size=11pt]Werdet Mitglied bei Verdi.[/size] Es sollte sich lohnen.

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