Stehlen auf Bestellung

  • Quelle: Westfalenblatt


    Zitat

    Es ist ein Service der allerübelsten Sorte: Ladendiebe klauen in Bielefeld auf Bestellung und liefern direkt nach der Tat die Beute beim Auftraggeber ab.


    »Das wird immer schlimmer«, beobachtet Detektiv Eugen S. (32), Chef der Prodiac-Citystreife. Er und seine Kollegen nehmen im Auftrag der Schutzgemeinschaft gegen Ladendiebstahl des Einzelhandelsverbandes die Täter in der Innenstadt ins Visier. Die Citystreife ist zur Zeit für 44 Geschäfte an der Bahnhofstraße und in der Altstadt zuständig, sagt Eugen S.


    Die bulgarischen Taschendiebinnen sind (vorerst) aus Bielefeld verschwunden, dafür kämpfen die City-Detektive nun mit einem anderen Problem: Es sind drogensüchtige Ladendiebe, die sich mit Klau auf Bestellung das Geld für den nächsten Rauschgiftkauf finanzieren. »Seit gut sechs Wochen gibt es sehr viel Beschaffungskriminalität in der Innenstadt. Vor Weihnachten schossen die Fallzahlen in die Höhe. Aktuell haben wir bis zu drei dieser Straftaten am Tag«, sagt Eugen S.
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    Auch mal ein interessanter Bericht und eine interessante Betrachtungsweise.

  • ja das nimmt immer mehr zu,
    Jugendliche oder Kinder werden angestiftet :( zu stehlen.

  • Die erste Bande mit dieser Strickmasche haben wir aber schon Anfang der 90-er hier bei uns auffliegen lassen. So neu ist die Masche also wohl doch nicht.


    Erstaunlich jedenfalls war damals schon, dass mit Erreichen der Strafmündigkeit ein "Personalwechsel" stattfand und Jüngere rekrutiert wurden.

  • Sorry, aber derartige Diebesunternehmen mit Bestelllisten und Nachwuchsförderung sind doch schon alt....

  • Ja, schon sehr alt!
    Anno 1974 waren der Betriebsratsobmann sowie der Leiter des Sicherheitsdienstes(!) am Flughafen Wien-Schwechat Rädelsführer eines Diebesbande, die regelmäßig die Warenbestände der Catering-Gesellschaft heimsuchten. Der Betriebsrat fuhr mit einem VW-Bus durchs Betriebsgelände und verkaufte daraus als "Sozial-Aktion" Diebesgut an die arglosen Mitarbeiter. Um dieselbe Zeit wurden auf einem Güterbahnhof zahlreiche Elektrogeräte von den Bahnbediensteten gestohlen, ebenfalls vom "Sicherheitsdienst" angeführt.


    Und wer in Dienst als Wachmann pennt und sich eine ruhige Ecke zum Schlafen sucht anstelle seine bezahlten Rundgänge zu absolvieren, ist um keinen Deut besser als ein Ladendieb. Wie auch jener Niederlassungsleiter einer Sicherheitsfirma in München, der jahrelang nächtliche "Streifendienste" den Kunden fakturierte und deswegen in den Knast musste. Ungeschoren blieben bisher jene Wachleute, die im Münchner Strafjustizzentrum das Wachbuch fälschten und die eingetragenen Rundgänge zum beachbarten Justizpalast nie absolvierten. Man hatte offenbar mit dem OLG eine gemeinsame Leiche im Keller...