weggeschaut. ignoriert. gekniffen.

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    Ich persönlich halte es für eine wichtige Sache.


    Wie ist eure Erfahrung und Meinung

    zum Thema Zivilcourage?




    Grüße Blue-Bull

  • Die scheinbar erhöhte Gewaltbereitschaft und herabgesetzte Hemmschwelle der Täter lässt in meinem Bekanntenkreis leider immer mehr wegschauen, da es oft der Fall ist, dass sie zahlenmäßig unterlegen sind und schwerste Verletzungen befürchten.


    In der Umgebung der Altstadt gibt es auch ältere Personen die zwar dort wohnen, aber Angst haben, noch zu später Stunde das Haus zu verlassen!
    Weil sie damit rechnen, dass ihnen keiner hilft!


    Oftmals habe ich auch schon Aussagen gehört, dass es nicht nur darum geht, "ein paar zu fangen", sondern auch darum was passiert, wenn man die Täter an der Tat hindert, sie fasst, oder ähnliches.
    Da befürchten dann einige eine Anzeige wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung, etc
    Die wissen, dass Straftäter oft verhätschelt werden und Zivilcourage nicht gedankt wird!


    Es ist traurig, was man manchmal hört....


    Mein "Problem" ist eher, dass ich mich zuviel einmische und so mich selbst und meine "Begleitung" in Gefahr bringen könnte...
    Denn auch wenn ich mich zu Helfen weiss, kann ich mich auch in Situationen die eigentlich absolute Dummheit sind, nicht heraushalten.
    Da kann ich dann nur darauf vertrauen, dass jemand von meinen Freunden gleich die Polizei ruft und so Hilfe kommt... (Was bisher entweder nicht mehr notwendig war, denn durch die Arbeit kennen mich auch viele der Klientel; oder die Freunde reagierten wie von mir erwartet)

  • Ich denke das oft aus
    Angst, Unwissenheit und Unsicherheit
    nichts getan wird.
    Dabei können schon die einfachsten Handlungen
    wie z.B. die Polizei rufen so wichtig und hilfreich sein.


    Grüße Blue-Bull

  • Ich bin privat noch nicht in eine solche Situation gekommen.


    Wie ich reagieren WÜRDE, weiß ich. Wie ich reagieren WERDE, weiß ich nicht.


    Denn oftmals sind Theorie und Praxis zwei Welten.


    Ich werde berichten, sobald ich etwas dazu sagen kann. Ansonsten: Helfen ja, nur ist niemandem geholfen, wenn man sein eigenes Leben aufs Spiel setzt. Finde ich.

  • Fakt ist:
    Wir alle sind schon von Gesetzes wegen verpflichtet, bei einer Straftat
    im Rahmen unserer Möglichkeiten einzugreifen. Jeder von uns trägt
    Verantwortung dafür, dass das Zusammenleben in unserer Gesellschaft
    friedlich und zivilisiert verläuft. Deshalb ist auch jeder gefordert,
    selbst als Zeuge und Helfer aktiv zu werden.

    a) Einmal, da standen wir bei Rot vor einer Kreuzung in der Großstadt: Das Polizeifahrzeug, besetzt mit 2 jungen Kerles, auf der rechten Spur, mein Fahrzeug in der Mitte , als ein mutmaßlich Besoffener mit 100 Sachen auf der linken Spur über die Kreuzung raste. Auf meine erstaunte Frage, warum diese beiden Polizeibeamten denn nicht eingeschritten sind, möglicherweise sogar weggeguckt haben, kam die Gegenfrage: "Wollen Sie wieder einen Polizeistaat"? Später erfuhr ich, dass diese meine Reklamation im Polizeitagebuch eingetragen wurde und anlässlich einer "Zuverlässigkeitsüberprüfung" wieder hervor geholt wurde. Danach hätte ich mich "ungebührlich gegenüber Polizeibeamte verhalten"...


    b) Als Zeuge geladen vor ein Landgericht, über 500 km vom damaligen Arbeitsort entfernt, musste ich einen ganzen Arbeitstag ausfallen lassen. Vor Gericht wurde ich "wie ein Verbrecher" behandelt und sowohl vom Staatsanwalt als auch vom Verteidiger in dieser Berufungsverhandlung auseinander genommen. Der dicke Vorsitzende machte mehrfach Pause, zog sich zurück und kam nach jeweils 10-15 Minuten später wieder. Und das Theater ging weiter. Als es im Anschluss um meine Zeugengebühren und Auslagen ging, wurde mir in der Zeitung lesenden, verschlafenen Abteilung des Landgerichts von einem Justizobersekretär bzw. Amtmann erklärt, dass Zeugengebühren nur mehr zentral verrechnet werden. Ich könne ja meine Kontoverbindung bekannt geben und werde dann hören. Ich wartete 3 Wochen, dann weitere 2 Wochen, dann 4 Wochen, und erst als ich androhte, einen Gerichtsvollzieher zu beauftragen, wurde mir dieser lächerlicher Betrag überwiesen.


    Mich kriegt man so leicht nicht mehr als Zeuge. Es sei denn, ich wäre selbst der Verletzte.
    Und "Zivilcourge" als Privatperson werde ich wohl auch schwerlich zeigen. Es soll mir nicht so ergehen wie jenen S-Bahnwachen, die trotz Hünenfigur und mit Tonfa ausgestattet von Halbstarken im Bahnhof verdroschen wurden...

  • @>Rudi40


    Hallo.
    Ich habe so den Eindruck,
    dass du den Sinn und Zweck von dem Begriff
    „Zivilcourage“ nicht wirklich verstanden hast.


    Zivilcourage bedeutet für mich persönlich,
    jemandem anderen in einer Notlage zu helfen.


    Und zwar so zu helfen,
    dass man sich selbst nicht auch noch in Gefahr bringt.


    Das kann z.B. ein Anruf bei der Polizei / Rettungsdienst / Feuerwehr usw. sein um Hilfe zu holen.
    Was danach ist, (Vernehmung Gericht usw.) ist in meinen Augen nebensächlich.
    Wichtig ist doch, dass man eventuell ein Menschenleben gerettet hat.


    Aber da denkt wohl jeder etwas anders.



    Grüße Blue-Bull

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