Hallo, lang lang ist es her,
als ich mein schlimmstes Erlebnis
im Dienst durchmachen musste.
Es war so.
Meine acht Arbeitskollegen
und ich waren bei einer Großveranstaltung
zum Dienst (privater Sicherheitsdienst) eingeteilt gewesen.
Da wir keine Funkgeräte zur Verfügung hatten,
hatte ich als Einsatzleiter die Leute so eingeteilt und Positioniert,
dass wir uns immer im Blickfeld hatten.
So weit so gut.
Bis auf die üblichen Rangeleien hatten wir diesen Abend immer alles im Griff.
Wenn es zu extrem wurde,
brachten wir die einzelnen Störenfriede zum Ein-Ausgang,
wo die Polizei schon meistens auf uns wartete.
So auch dieses Mal.
Da ein Gast sich auch nach mehrmaligen auffordern nicht
zurechtweisen lies,
entschlossen wir uns, auch ihn vor die Türe zu setzen,
bis er sich wieder beruhigt hatte.
Und so machten wir das dann auch,
einer links einer rechts
und der Gast den wir raus befördern wollten in der Mitte.
Es war jede Menge los,
viele Leute, laute Music und alle
sind am austicken gewesen.
Auf halben wege habe ich schon bemerkt,
dass seine Freunde hinter uns her waren.
Ich drehte mich sicherheitshalber noch einmal um,
um zusehen, wo sie sind, und da ging es auch schon los.
Ohne Vorwarnung schlug einer seiner Freunde mir mit seiner
Faust mitten in das Gesicht.
Da ich nicht aufgepasst habe und auch nicht wirklich darauf gefasst
war ging ich natürlich zu Boden.
Ich habe mich mit beiden Armen am Boden abgestützt um
schnell wieder hoch zu kommen,
aber das war vergebens.
Der eine
schlug mir mit seinen Stiefel mehrmals voll in das Gesicht,
der Zweite Schlug ebenfalls mit seinen Füßen mit voller
Kraft gegen meinen Kopf,
und der Dritte verpassten mir immer wieder Fußtritte in
meinen Bauch.
Das ging alles so schnell und ich hatte keine Möglichkeit
mehr aufzustehen,
da ich immer wieder versucht habe mein Gesicht zu schützen.
Immer und immer wieder haben sie zugetreten.
Vor laute Schmerzen wusste nach einiger Zeit gar nicht mehr
wo oben und unten ist.
Kurz darauf,
ich weiß gar nicht wie lange ich bewusstlos war,
wachte ich wieder auf einen Biertisch auf.
Um mich herum wahren mehrere Polizisten die mich von der
Menschenmasse abschirmte.
Alles um mich herum war irgendwie so unwirklich geworden.
Mein Gesicht blutete mein Körper zitterte, alles tat so weh.
Und dann noch die vielen Menschen um mich herum.
Aber in diesen Moment, hatte ich irgendwie immer wieder
nur diesen einen einzigen Gedanken.
Und das war, meine Frau und mein Tochter.
Was werden sie wohl sagen, wenn sie mich so sehen.
Aber dann ging es schon weiter, der Notarzt und der
Rettungswagen waren da.
Die Polizei schirmte erneut wieder alles ab.
Nach einer kurzen Untersuchung ging es auch gleich zum
nächstgelegenen Krankenhaus in die Notaufnahme.
Ich wurde untersucht und geröntgt das Blut wurde mir
abgenommen und so weiter und so weiter.
Langsam hatte ich die Schnauzte voll, da mir jeder einzelne
Knochen weh tat und mein Gesicht vor lauter schmerzten,
ich wusste nicht mehr was ich machen sollte.
Zwischen den Ärzten und der Polizei habe ich dann irgendwann
mal meine Frau gesehen die in die Notaufnahme gekommen war.
Und da war auch ich den Tränen nah.
Noch nie habe ich gesehen, dass meine Frau so weinte.
Ich versuchte mit ein paar lockeren Sprüchen
das ganze etwas zu lockern,
was mir dann auch gelang.
Als ich dann im Krankenzimmer
zusammen mit meiner Frau alleine war,
konnten wir ein wenig reden.
Der behandelnde Arzt kam kurze Zeit darauf auch dazu und
Gratulierte mir.
Bis auf schwere Prellungen und Hautaufschürfungen habe ich
das ganze gut überstanden.
Aber wegen der Gefahr, dass noch Gehirnblutungen auftreten
könnten, musste ich noch ca. 24 Std. im Krankenhaus
unter Ärztlicher Aufsicht bleiben.
Meine Frau und ich waren echt froh,
dass nichts Schlimmeres passiert war.
Als ich über Nacht im Krankenhaus bleiben musste,
hatte ich nun jede Menge Zeit das ganze
Revue passieren zu lassen.
Was ist eigentlich geschehen?
Wo waren meine Kollegen?
Warum hat mir denn keiner geholfen als ich am Boden lag?
Hat die Polizei die Täter Erwischt?
Was habe ich falsch gemacht? usw. usw……
Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde,
habe ich kurze Zeit darauf erfahren müssen,
dass meine Arbeitskollegen einfach abgehauen sind.
Und das die Polizei die Täter weder vernommen
noch sonst irgendetwas unternommen hat.
Die Identität der drei Täter konnte auch im Nachhinein nicht
mehr geklärt werden.
Nachdem ich nach einigen Wochen wieder zur Arbeit gehen
konnte, bin ich noch vor Dienstbeginn
bei der zuständigen Polizei vorbei gefahren und habe mich
für ihre gute Arbeit bedankt.
Bei meinen Arbeitskollegen
habe ich mich in dieser Form bedankt,
dass ich dafür gesorgt habe, dass sie alle gekündigt wurden.
Ja so oder so ähnlich war mein Schlimmstes Erlebnis im Dienste
für Ordnung, Schutz und Sicherheit.
Fazit:
Trotz guter Ausbildung als Fachkraft,
Trotz guter Ausbildung im Kampfsport,
unterschätze niemals die Gefahrenlage.
In diesem Sinne,
Grüße Blue-Bull