Mindestlohn und Sicherheit für Geldtransporter

  • Quelle: VERDI


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    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nimmt am Montag (17. Mai) Tarifverhandlungen über einen Mindestlohn und eine Beschäftigungssicherung für die rund 8.000 Beschäftigten der Geld- und Wertdienste auf. Mit einem Mindestlohn für die Geldboten soll auch vor dem Hintergrund der Ausweitung der Arbeitnehmerfreizügigkeit im Mai 2011 eine bundesweit einheitliche Lohnuntergrenze in Höhe von zunächst 13,50 Euro im Westen und zehn Euro im Osten für die Geldboten eingeführt werden. Neben materiellen Fragen steht auch das Thema Sicherheit der Beschäftigten im Mittelpunkt der Verhandlungen.


    ver.di warnt in diesem Zusammenhang eindringlich vor negativen Auswirkungen der so genannten Ein-Mann-Logistik. Diese offenbar von mehreren großen Unternehmen der Geldwertebranche geplante Umstellung auf andere technische Standards führe zu einem erheblichen Risiko für Leib und Leben der Geldboten, entwerte ihre Tätigkeit und lasse einen dramatischen Arbeitsplatzabbau befürchten: „Wer die Ein-Mann-Logistik einführt, kann sich sein Geld auch gleich vom Pizzaboten herum fahren lassen“, machte Petra Gerstenkorn vom ver.di-Bundesvorstand deutlich. Die Ein-Mann-Logistik sehe nicht länger zwei bis drei Beschäftigte zur Begleitung eines Geld- oder Werttransport vor, auch sollten die Beschäftigten keine Waffen mehr tragen, um sich im Ernstfall verteidigen zu können. Die Transporte sollten nicht mehr in gepanzerten Fahrzeugen durchgeführt werden. „Der Fokus bei der Ein-Mann-Logistik liegt eindeutig auf dem Schutz der transportierten Güter, nicht auf dem Schutz der beteiligten Men-schen. Das kann den Geld- und Werttransport künftig im Wortsinn todsicher für die Beteiligten machen“, warnte Gerstenkorn. Durch einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag solle eine solche Fehlentwicklung korrigiert werden.

  • Da die Einmann-Logistik schon von einigen Firmen getestet wird, ist verdi schon ein wenig spät mit Gegenmaßnamen. Und ob ein Beschäftigungssicherungstarif etwas hilft - wer weiß???? Selbst die Berufsgenossenschaften halten sich sehr bedeckt und faseln immer von der Eigenverantwortung der Unternehmer.

  • Etwas spät stimmt schon. Nur eben noch nicht zu spät.


    Ich persönlich habe da für mich die Grenze des Machbaren gezogen.
    Sollte es bei uns zu einer Umstellung auf Einmannlogistik unter den bisher bekannten Bedingungen erfolgen, streiche ich die Segel. Da ist mir mein Leben und meine Gesundheit dann doch mehr wert, als das Geld, das ich befördern soll. Und insofern unterstütze ich auch den Schritt von VERDI.


    Und was sollte die BG schon wegen des Beschäftigungssicherungstarif sagen? Auch das ist Sache der Gewerkschaft und des Arbeitgebers und nicht der Berufsgenossenschaft.

  • sgt.pepper, das ist auch meine Meinung, in meinen letzten 2 Jahren tu ich mir dieses Elend nicht noch an.Die 18 Jahre GWT habe ich - Gott sei Dank - ohne einen Zwischenfall überstanden. Meine Gesundheit und meine Familie gehen mir vor und da mach ich diesen Irrsinn auf keinen Fall mit . Schon allein die Testphase vor 2 Jahren hat gezeigt das dieses keine Lösung oder Alternative zum klassischen GWT ist.

  • Hier sollte man etwas differenzieren. Die EML ist nicht in jedem Bereich umsetzbar.
    Angedacht ist sie, in erster Linie, für den Handel. Gerade Firmen die sich ausschließlich auf diesen spezialisiert haben, setzten die EML mit Erfolg ein.
    Wie ich auch schon bemerkt habe, gibt es von den Kollegen die unterschiedlichsten Meinungen dazu. Da kann man nur hoffen das der AG auf die Mitarbeiter eingeht.