Revierfahrer mit seltsamen Erlebnissen

  • Hallo liebe Foris,


    wie schon des öffteren erwähnt, bin ich eine absolute Anfängerin in diesem Gewerbe, und bin derzeit nur in Besitz der Unterrichtung nach 34a.
    Ich fahre praktisch Revierstreife mit Alarmverfolgung. Die Problemchen die ich gerade habe, sind für Euch Fachleute sicher Kinkerlitzchen, aber für mich noch nicht.
    Gleich bei meinem Dienstantritt wurde ich ins Wochenende verfrachtet mit 46 Std. Bereitschaftsdienst. Egal, es war zum Glück nichts.


    Was mir viel mehr Sorgen bereitet, ist eine Firma, die wir zwei mal anfahren pro Nacht. Erst schließen und alles absichern Fenster, Rollos und das übliche halt.
    Bei der zweiten Anfahrt gehe ich nur noch um das Objekt mit meinem Hund. Jedesmal ist dann die eine Türe in der Tiefgarage (die führt direkt zu den Festplatten und Laptops usw. alles vorhanden, was Jemand gebrauchen könnte) wieder offen, um 3.00 Uhr morgens. Also gehe ich rein, schaue ob jemand drin ist, und dann schließe ich wieder ab.
    Mein Chef hat die Firma angerufen, und promt am nächsten Tag war die Türe fein zu. Das war aber leider nur einmal der Fall.
    Es könnte der Hausmeister oder ein Architekt sein hieß es. Ich finde das sehr seltsam muß ich sagen, dass da um 3.00 Uhr morgens immer jemand rum spukt.
    Beim letzten Mal ging auch noch im 2. Stock der Bewegungsmelder an, als ich um das Objekt lief, und ein Fenster war wieder gekippt.
    Ihr könnt mich jetzt auslachen, aber ich habe mit mir so dermaßen gehadert, ob ich da jetzt mit Hund reingehe oder nicht. Im Normalfall gehe ich da immer ohne Hund rein.
    Ich habe meinen Hund ins Auto getan, und ging ohne Mist jetzt mit brutaler Angst alleine rein. Ich habe nichts dabei, an Waffen. A: weiß ich nicht wie ich reagiere B: könnte ich meines Erachtens nicht damit umgehen C: hilft es mir nichts, wenn ich zB. einen Schlagstock vor Schreck fallen lasse, und der dann gegen mich verwendet würde.
    Und als Revierfahrer braucht man ja eher keine Waffen.
    In dem Fall hätte mir mein Hund am besten geholfen, aber wahrscheinlich wäre es nicht rechtens gewesen?
    Und ich muß auch ehrlich sagen, wenn da drin mal einer vor mir steht, habe ich Null Plan, wie ich reagieren soll. Da sind so viele Zimmer, da könnte überall jemand sein. Und außerdem steht dem ja auch nicht Hausmeister auf die Strin geschrieben.
    Ich bin sonst nicht ängstlich, ich würde lieber erschossen werden, als irgendjemandem da drin begegnen, so blöd sich das jetzt lesen mag.


    Habt Ihr Tips für mich, wie ich mich verhalten könnte/sollte? :hmm:
    Und wie ist das mit dem Hund? Ein Hund findet den Jenigen sehr schnell.


    Ich darf schon was mitführen von meinem Chef aus, aber wie gesagt, man sollte schon wissen wie man damit umgeht, und bin daher eher sehr skeptisch.



    LG Mel

  • zum thema offene türen/fenster.. ich ging da früher immer erstmal von nem eigenen fehler aus, kann ja passieren. bei großen fronten hilft ein ableuchten aller fenster vor und nach dem kontrollgang oft, da nichts zu übersehen. aber spätestens beim 2. mal darf man -wie du- hellhörig werden, und sollte es auch! wenn ausgeschlossen werden kann, daß noch mitarbeiter da sind/nach dir nochmal ein hausmeister durch ist, dann geh davon aus daß da was nicht stimmt.


    und dann hat eigensicherung absolute priorität, wenn du also nen hund hast, nimm ihn mit! es gibt leute die dann nichtmal mehr reingehen, sondern direkt die polizei rufen würden.. ich würde eher gehen, aber das ist ne eigene entscheidung. je größer das objekt, desto schwieriger ist es hier ein fremdeindringen auszuschließen bzw den täter zu stellen.


    was soll nicht rechtens daran sein, deinen diensthund mitzuführen? wenn dein chef das ok gegeben hat, daß der dich bei der arbeit begleitet, dann nimm ihn mit (ausser vielleicht ins vorstandsbüro mit dem weissen teppich..)


    lass den hund aber bei dir, sonst läuft der los und stellt irgendwo den vorstand und du findest die beiden dann nicht.. ;)

  • Hallo Plastus,


    vielen lieben Dank für Deine Auskunft!
    Selbstverständlich führe ich meinen Hund so, dass er keine Gefahr für Leute im Objekt darstellt (Kurzführer).
    Chila ist aber kein ausgebildeter Diensthund. Sie hat nur normale Hundeplatz - Prüfungen.
    Aber sie ist mit sehr viel Schutztrieb ausgestattet.
    Der Chef sagte beim Vorstellungsgespräch blos "der Hund ist absolut kein Problem, nur in Firmen können Sie den Hund nicht mitnehmen".
    Na ja, aber bevor ich da nochmal mit Todesangst reinspaziere, nehme ich sie beim nächstenmal mit.
    Aber ich spreche das nochmal mit dem Chef ab.




    LG Mel

  • Ich habe bei zwei Firmen als Revierfahrer und Alarmverfolger gearbeitet.
    Mir ist nichts passiert, ich war vorsichtig und hatte Glück.
    Das du keine Waffen mitnimmst ist richtig, nur wenn dein Arbeitgeber dir das erlaubt darfst du Waffen wie Schlagstöcke und CS-Gas bei der Arbeit führen.
    Ohne Training macht das auch keinen Sinn.
    Der Hund ist ein exellenter Eigenschutz.


    Was die Situation an deinem Objekt angeht:
    Es gibt durchaus Leute die nachtaktiv sind.
    Aber du kannst dir halt nicht sicher sein, ob es ein Mieter oder ein Einbrecher ist.
    Da würde ich wie du ja geschrieben hast lieber den Hund an der Leine mitnehmen.
    Ich hätte lieber etwas Ärger mit den Mietern als das ich überraschend angegriffen werde.
    Das schlimmste was dir da passieren kann ist den Job zu verlieren.
    Dein Leben oder deine Gesundheit ist viel wertvoller als deine Arbeit.


    Generell gilt als Revierfahrer/in, Vorsicht ist der bessere Teil der Tapferkeit.
    Wenn etwas seltsam aussieht, erstmal das Objekt aus der Distanz beobachten.
    Bei der Zentrale melden.
    Bei einer leichten Abweichung kannst du mit Hund reingehen.
    Wenn es Einbruchspuren gibt, sollte man das Objekt nicht allein betreten.
    Das sollte man dann der Polizei überlassen.


    Als Alarmverfolger/in sollte man bei einem Alarm erstmal davon ausgehen, das es ernst ist.
    Also bei Eintreffen am Objekt bei der Zentrale melden.
    Das Objekt gründlich von Außen beobachten und auf Einbruchspuren achten.
    Sollte es Einbruchsspuren geben auf keinen Fall das Objekt betreten sondern die Polizei verständigen.
    Wenn man während der inneren Begehung des Objektes Einbruchsspuren oder Einbrecher entdeckt, sofort schnell zurückziehen und das Objekt verlassen.
    Und die Polizei rufen.
    Gerade bei der Alarmverfolgung kann dir dein Hund eine große Hilfe sein, bei einigen meiner Einsätze als Alarmverfolger hätte ich mir schon einen Kollegen oder einen Hund gewünscht.

  • Vielen lieben Dank, Flieger.
    Ich war letzte Woche mit meinem Chef am Flughafen, und habe während der Fahrt so einiges geklärt.
    A, dass ich jetzt noch keine Alarmverfolgungen alleine fahren möchte (das wurde anstandslos akzeptiert), und B wie es mit dem Hund aussieht.
    Mein Chef sagte, "selbstverständlich gehen Sie da nur mit Hund rein!"
    Und Du hast vollkommen Recht, wenn man eine Waffe führt, egal welche es sein mag, man MUSS damit umgehen können. Sonst bringt es gar nichts. Eher kann noch mehr passieren.
    Zumal ich noch nicht mal weiß, wie ich überhaupt reagieren würde, in so einer Situation.
    Bin zum Glück in einer Firma gelandet, mit einem Chef der mit sich reden lässt.


    Und ich denke Vorsicht ist wirklich angebracht. Man muß ja nun nicht mit Gewalt den Helden spielen.
    Lieber wie Du schon sagst, die Polizei rufen.


    LG Mel

  • Das freut mich, das ist eine sehr gute Regelung mit deinem Chef.
    Dein Chef macht einen guten Eindruck auf mich, der scheint die Sicherheit seiner Mitarbeiter/innen ernst zu nehmen.
    Das ist nicht selbstverständlich, es gibt leider recht viele Chefs die ihre Probleme auf Kosten ihrer Revierfahrer/Alarmverfolger lösen.

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