Ist das normal?

  • Bitte stellt euch folgendes Szenario vor:


    Dienst im Fußballstadion, 5-6 Stunden. Strömender Regen bei Temperaturen knapp über 0. Regenfeste oder warme Kleidung wird nicht gestellt. Du stehst an einer Position im Spielfeldbereich, der Witterung ausgeliefert. Über die gesamte Arbeitszeit ist Essen und Trinken verboten. Ablösung zur Toilette kommt nicht. Verlässt du den Posten um Notdurft zu verrichten, wirst du abgemahnt.


    Sind das Arbeitsbedingungen, mit denen man klarkommen muss? Ist man ein Weichei, wenn man nicht 5-6 Stunden einhalten kann?


    Oder sollte man sich dagegen wehren?

  • Meiner Meinung nach sollte man seine Notdurft vollrichten können und den Anweisungen in der Hinsicht nicht nach kommen, natürlich ist es dann auch gerade doof wenn man weg ist und genau dann passiert etwas, einer stürmt den Innenraum.


    Aber das kann man alles mit dem zuständigen Einsatzleiter absprechen, und ihm klar machen das man auch das Bedürfnis hat das örtliche mal zu besuchen. Festhalten kann dich keiner, zumal man im Innenraum nicht alleine da steht und es sind mehrere Kollegen da, die dann mal ebend mit Obacht geben können.
    Und solch eine Abmahnung hat keine Wirkung.

  • Na dass man nass bis auf die Haut bei Temperaturen knapp über 0 da stehen muss, weil man keine Schutzkleidung gestellt bekommt, kann aber doch auch nicht normal sein, oder?

  • Was ist normal? Was nicht?


    Pausen? Hm... bei Arbeitszeiten zwischen 5 und 6 Stunden? Wie sieht die Rechtslage da denn aus?
    http://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__4.html


    Davon abgesehen: Wer auf die Toilette muss, sollte gehen können. Allerdings kann ich von einem erwachsenen Menschen auch mal erwarten, dass er sich zumindest eine gewisse Zeit zurückhalten kann und warten kann bis man rausgelöst wird. Ich könnte Dir auch einige Arbeitsplätze beschreiben, in denen man nicht jederzeit zur Toilette kann und auch mal warten muss - und das nicht nur ein paar Minuten.


    Dem Wetter angepasste Arbeitskleidung bzw. Wetterschutzkleidung? Nun: Zu Zeiten, in denen ich noch regelmässig im Stadion war, hatten die Ordner als einzige gestellte Kleidung eine rote oder gelbe Warnweste an - der Rest war Privatkleidung. Und seltsam: Die hatten doch tatsächlich der Witterung angepasste Kleidung an.


    Ich stand übrigens zu anderen Zeiten auch schon mal 5 Stunden ohne Ablösung und damit verbunden mit der Möglichkeit auszutreten bei Minusgraden vor einem Hotel. War nicht schön, aber so ist halt ab und an mal das Leben. Wenigstens hat es nicht geregnet, aber meine Kleidung war trotzdem nicht gerade passend - weil es einfach zu kurzfristig war und die passende Kleidung etwa 80km weit weg im Spind hing.

  • Normal ist relativ... Da stimme ich zu.


    Aber es gibt dann doch gewisse Einschränkungen...


    5 - 6 Stunden eine Flüssigkeitsaufnahme zu verbieten ist aber schon mehr als grenzwertig! Ich würde da jetzt schon eher Richtung Gesundheitsgefährdung tendieren. Jeder Betriebsarzt oder BG-Arzt wird dies ähnlich sehen.


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    Toilettengang: Sicherlich auch ein wenig Übung und Beherrschung. Es gab Objekte, da bin ich vor der 8-Stunden-Schicht und dann als die Ablösung da war gegangen. Kann aber nicht jeder und muss auch nicht jeder.


    Wat mut, dat mut... Nicht alle 10 Minuten dürfte klar sein, aber niemand kann mich zwingen "in die Hose" zu machen.


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    Bekleidung...


    Ja, habe ich reichlich und für alle Wetterlagen...


    Aber ich meine ;) irgendwo mal gelesen zu haben, dass es einen Begriff wie "persönliche Schutzausrüstung" gibt. Auch soll es so etwas wie "einheitlich" und "klare Erkennbarkeit" geben.


    Wenn der Arbeitgeber mich der Witterung aussetzt, hat er dafür Sorge zu tragen, dass ich entsprechend geschützt bin.


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    Sicherlich habe ich auch manchen Dienst geschoben oder verteilt, wo nicht alles erfüllt war, was muss. Aber das war dann persönliches Entgegenkommen weil man wusste, dass dies entsprechend anerkannt und wieder Gut gemacht wird. Hand in Hand eben.


    Ich wüsste aber auch, was ich machen würde, wenn Dienste unter solchen Bedingungen von mir gefordert werden und mir mit "Maßnahmen" gedroht würden...


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    Generell hat der Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht gegenüber dem Arbeitnehmer. Dazu ist er verpflichtet!!!

  • Normal ist relativ... Da stimme ich zu.


    Aber es gibt dann doch gewisse Einschränkungen...


    Natürlich gibt es Einschränkungen. Meinen obigen Post bitte nicht allzu ernst nehmen. Die Zeit, die ich meinte mit meinem 5-stündigen Einsatz vor dem Hotel war nicht im Bewachungsgewerbe, da war ich noch verbeamtet.
    Und die Zeiten, in denen ich noch regelmässig im Stadion war, liegt nun auch schon einige Jahre zurück. Damals war (in "meinem" Stadion) höchstens die Einlasskontrolle an Sicherheitsdienstleister vergeben, die Ordner im Stadion waren vom Verein. Und die hatten eben nur die gelben oder roten Lätzchen an... (erkennbar waren die übrigens recht gut :D )


    Und wenn ich vom Arbeitgeber keine Wetterschutzkleidung zur Verfügung gestellt bekomme, dann habe ich bei entsprechender Witterung eben eigene Schutzkleidung an. Das ist in meinen Augen normal. Nass bis auf die Knochen? Sicher nicht...
    ...und falls das Argument mit einheitlicher Kleidung zwecks Erkennbarkeit kommen sollte: Erkennbar ist man dann meist noch immer, denn die Ordner im Innenraum haben meines Wissens noch immer die farbigen Warnwesten über der eigentlichen Kleidung an.

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