Vorfall am BÜ - Hilfe

  • Hallo Gemeinde,
    ich hab vor Monaten an einem BÜ ziemlichen Mist gebaut und die Konsequenzen rollen so langsam auf mich zu. Mich belastet das Ganze und ich würde gerne ein paar Meinungen/Erfahrungen hören. Vorweg...ich bin mir durchaus im Klaren was ich da gemacht habe und was für ein riesen Glück ich hatte.
    Also... ich war BüP ohne Hip an einer eingleisigen Strecke , ca alle 30 Minuten ein Zug. Inzwischen war es die 4. Woche dort. Der Bü wird nur von Fussgängern bzw. Radfahrern genutzt und diese waren dazu noch recht handzam. Eigentlich absolutes Kinderspiel. Bei Zugmeldung von Fahrdienstleider A-Stadt ist der BÜ sofort zu schliessen.
    Ihr könnt euch sicher denken was nun kommt :( .... Fahrdienstleiter A-Stadt klingelt und ich steige aus dem Auto. Nach Zugmeldung brauchte die Fahrt immer zwischen 5-8 Minuten bis zum BÜ und trotz Richtlinie "sofort schliessen" hab ich die letzten Tage immer noch ca 2. Minuten gewartet. Wieder ins warme Auto und mich dort dann von meinem Handy ablenken lassen und die Fahrt vergessen. Kurz zuvor fuhren 2 Radfahrer über den BÜ und bekamen die DUrchfahrt quasi "hautnah" mit. Wären sie ein paar Sekunden später dran gewesen, wäre es zur Katastrophe gekommen. Die Stunden danach waren für mich die Hölle und ich hab mir geschworen , nie wieder ein Flatterband anzufassen. Will nicht zu sehr ins Detail gehen.
    Nun haben die beiden Radfahrer, die Bahn und irgendein Passant (habe niemanden weiter gesehen) natürlich Anzeige erstattet. Bei der Vernehmung hab ich die Schuld auf mich genommen.
    Die technische Sicherung war zwar ausser Betrieb aber das Andreaskreuz stand noch. Man hatte Sicht zu beiden Seiten aber den Radfahrern hat der Anblick meines PKW's gereicht und sind ohne zu gucken über den BÜ .. ich weiss nicht inwiefern mir das helfen wird/kann. Bitte nicht falsch verstehen , ich will hier nur die Situation verdeutlichen.


    Strafe muss sein .. das akzeptiere ich aber die UNgewissheit lässt mich nicht schlafen. Ich kann mir beim besten WIllen nicht vorstellen, wie hoch die Strafe sein kann/wird. Fahrlässiger Eingriff in den Bahnverkehr ist schon ordentlich...auch wenn es keine Gefängnisstrafe sein wird. Hat jemand ne Idee bzw. kennt Urteile aus solchen Verfahren ? Ist mein Job als Sipo auch gefährdet...schliesslich könnte so ein Eintrag ins Führungszeugnis für meine Kündigung sorgen oder ? :(


    danke im vorraus

  • Hallo,ist ja schöner Mist in den Du dich reingeritten hast,ich weiss jetzt nicht ob das nicht schon in " Grobe Fahrlässigkeit" fällt.


    Ich bin selber auch Büp,und so ein Verhalten ist schlichtweg....sorry....dämlich und gefährlich!


    Du hast bei der Vernehmung alles auf Dich genommen? Ich hoffe doch das ein Anwalt mit dabei war?
    Normalerweise sollte man ja gegenüber den Behörden am Ereignisort nur seine Daten angeben und weitere Aussagen nur mit Fachbeistand tätigen.Dieser könnte dann durchaus noch das sorglose Verhalten der Radler mit ins Spiel bringen,wobei diese ja bei ordentlicher Sicherung nicht gefahren wären! Das Du 100% gegen die Vorschrift verstossen hast und dazu noch aus Bequemlichkeit,daran ändert auch das Andreaskreuz nichts.
    Zu erwartende Höhe der Strafe denke ich mal Geldbusse...es ist ja zum Glück nix passiert.


    Schadenersatz gegenüber der Bahn,wie sieht es bei eurer Firma mit Diensthaftpflicht aus?
    Die Übernahme des Schadens hängt allerdings davon ab,wie das Gericht Dein Verhalten bewertet,bei Vorsatz z.B. gibt es nix.


    Den Büp-Schein wirst Du sicherlich abgeben dürfen,der Sipo-Schein hat damit aber nix zu tun.

  • Hallo,



    nein die Vernehmung fand erst nach Einladung der Bundespolizei statt. Ca. 4 Wochen später.. und ohne Anwalt. Dort liegt die Akte noch Heute . Am BÜ selbst hab ich nur kurz mit den Radfahrern und dem Notfallmanager gesprochen, er sprach allerdings von einer Nachschulung und einem Zivilrechtlichen Verfahren. Glaube nicht, dass die Diensthaftpflicht meiner Firma hier eine Rolle spielt , bzw. hätte ich Von Schadensersatzforderungen von Seiten der Bahn wurde nie was erwähnt..wüsste auch nicht wofür , schliesslich ist zumindest denen kein Schaden entstanden. Auch von Seiten meiner Firma kam nichts nach ,das Ganze ist schon ein paar Monate her.


    Allerdings kommen dann warscheinlich noch die Ermittlungskosten bzw. Verfahrenskosten auf mich zu. Das ist momentan meine grösste Sorge denn die könnte ich natürlich nie im Leben tragen.


    MfG

  • Zitat

    "...von Seiten der Bahn wurde nie was erwähnt..wüsste auch nicht wofür , schliesslich ist zumindest denen kein Schaden entstanden."


    Sicher? Ich nehme doch an,das es zum Nothalt kam,Verspätungsminuten lässt sich die DB sehr gut bezahlen.Auch der Einsatz des Notfallmanagers ist nicht grad preiswert zu haben.


    Bei Verfahrenskosten könntest Du ja evtl.Prozesskostenhilfe(heisst das jetzt so?) beantragen,je nachdem wieviel Dir im Monat zum Leben übrig bleibt.

  • Die Zugfahrt ist ohne Bremsung durchgefahren bzw. auch weitergefahren. Hatte mit dem Thread eigentlich auf ein paar Erfahrungsberichte gehofft...laut Bundespolizei passiert sowas ja öfter als man denkt.

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