Bereitschaft !!!

  • Hallo liebe Kolegen,


    dieses brisante Thema diskutieren wir schon seit jahren. Nun wollte ich euch mal fragen wie das bei euch so ausschaut ? Also früher war es bei uns so gewesen das wir unsere Bereitschaft in der Frima gemacht haben und auch dort erst begonnen hatte. Mittlerweile sind aber unsere Touren derart angezogen das die firma sagt das wir unsere Bereitshaft draussen machen sollen. Der hintergrund ist natürlich das sie die fahrzeit zur firma und zurück zum objekt einsparen will. Ich und auch andere Kolegen sind aber der Meinung das man uns die Möglichkeit geben muß mal etwas zu essen warm zu machen oder auf die Toilette zu gehen. Weiß jetzt aber nicht wie sich das rechtlich verhält. Mittlerweile ist man auch über gegangen das keine tour mehr als 10,75 std geht. Also 10 stunden arbeiten und 45min Pause. Rein rechtlich muß ich ja pause sagen. Ziemlich raffiniert finde ich. Man müßte die pause noch nicht mal bezahlen und könnte sie sogar noch in 15min abschnitte stückeln.

  • Was verstehst du unter Bereitschaft und was hat in diesem Zusammenhang die Pause damit zu tun?
    Entweder ich habe Pause oder ich habe Bereitschaft. Beides gleichzeitig geht nicht. Pause ist Pause, d.h. keine Arbeitszeit und keine Verpflichtung, sich zur Arbeit bereit zu halten.

  • Das Arbeitszeitgesetz ist da sehr eindeutig:



    Allerdings muß der AG dann auch die entsprehenden Voraussetzungen schaffen, dass Du Pause machen kannst.
    Bereitschaftszeiten sind ja keine Pausenzeiten, wie mein Vorschreiber ja auch schon ausführte. Und wenn Du in Deinem Fahrzeug, bei McDoof oder in der Tanke sitzt und auf einen eventuellen Einsatz wartest, ist das eben Bereitschaft und keine Pause.

  • Nicht alles was Recht ist ist auch recht ...


    Beim Thema Pausen sollten man aus meiner Sicht schon praxisorientiert bleiben auch wenn das Arbeitszeitgesetz da was anderes sagen sollte. Und dass ein Revierfahrer (um solches scheint es sich ja zu handeln) zur Pause im Revier bleibt, ist wohl durchaus zuzumuten, meine ich. Es ist einfach unwirtschaftlich, die Fahrer von janzweitdraußen zur Pause reinzuholen UND ... sie würden laut Finanzamt XXX damit ihre Fahrtätigkeit unterbrechen und somit ihren Anspruch auf Verpflegungsmehraufwand verlieren, den sie sonst vielleicht hätten! Hierzu ist nämlich zwingend erforderlich (eben laut dem FA XXX), dass man seine Schicht UNUNTERBROCHEN über die jeweilige Zeit AUSSERHALB der Dienststelle versieht! Aber das nur mal so nebenbei zu diesem Thema.


    Ein anderes wohl ebenfalls ewiges Thema wird die Bezahlung der Pausen und die Erreichbarkeit in den Pausen bleiben. Früher gab es dazu im Hessichen TV mal sogar eine Regelung, an die man sich halten konnte - Wenn ich mich jetzt nicht allzusehr täusche, wurde die Pause bis zu 10 Stunden Gesamt-Arbeitszeit nicht bezahlt, dann wohl. Leider findet man heute solche soziale Reglungen nicht mehr aufgeschrieben. Dabei wird man i.d.R. bei einer bezahlten Pausen viel eher MAL jemand erreichen als bei angeordnetem Abzug von X Minuten bei der Schichtvergütung. Auch das bestätigt jedenfalls meine Praxis :)

  • Der hessische Manteltarifvertrag ist noch gültig (wurde nicht gekündigt) Dort steht in § 6 Pausen " Bei gewerblichen Arbeitnehmern werden Pausen bei täglichen Arbeitszeiten von über 10 bis zu 12 Stunden voll bezahlt"


    Egal wo eine Pause gemacht wird (EIn Fahrzeug ist übrigens kein geeigneter Pausenraum nach der Arbeitsstättenverordnung!) ist meiner Meinung nach die Möglichkeit, vernünftig zu essen und zur Toilette gehen zu können, eine Selbstverständlichkeit.
    Dies war zwar auch bei uns einmal ein Thema, wurde aber durch den BR zur Zufriedenheit aller vernünftig geregelt. (Ist auch kein Hexenwerk)

  • Dabei wird man i.d.R. bei einer bezahlten Pausen viel eher MAL jemand erreichen als bei angeordnetem Abzug von X Minuten bei der Schichtvergütung.


    Das sehe ich allerdings genauso.
    Sicherlich gibt es Situationen, in denen die Pausen mehr als lebensnotwendig sind. Dann muß aber auch, wie an anderer Stelle geschrieben, die Ablösung zur Pause gewährleistet sein. Diese Situation habe ich regelmäßig z.B. bei Großveranstaltungen, wo das Stehen in praller Sonne ohne Pausen sehr schnell demotiviert und auch schnell zu Ausfällen führt. Da helfen dann auch keine bereitgestellten Getränke an den einzelnen Posten mehr.


    Bei unseren Streifen, in der Leitstelle und den meisten Postenbereichen sehe ich es so, dass die Auslastung des Personals nicht so hoch ist, dass sie nicht in Ruhe essen können usw. Daher erfolgt ja dann auch die Bezahlung der Pausenzeiten mit der Maßgabe, dass die Pausen auch mal unterbrochen werden können, um weiterzuarbeiten.
    Und solange die Kollegen da mitgehen, stellt das sicherlich auch kein Problem dar. - Aus meiner Sicht wohlgemerkt.

  • Dieses Thema enthält 20 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.